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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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allein haben, um sie nach seinem Gutdünken zu gewähren oder zu verweigern und so seine Macht ins Unermessliche zu steigern.“
    „Oder er begehrte Elina, weil sie schön ist“, gab Kemal zu bedenken.
    Die Kriegerin konterte sofort: „Nicht alle Männer de nken so oberflächlich wie du und haben, um beim Thema zu bleiben, ihre Geistseele ausschließlich zwischen ihren Schenkeln.“
    Basidamesch zeigte ein süffisantes Grinsen. „Besser dort als nirgendwo.“
    Kemals Blick hielt die Kriegerin gepackt. „Du wärst überrascht, wie schnell dich meine Geistseele dazu bringen könnte, vor Lust zu vergehen, meine widerspenstige Tahiramis.“
    Die Kriegerin setzte zu einer Antwort an, doch Ne srin kam ihr zuvor: „Und was bedeutet das mit der Geistseele jetzt für unsere Suche nach Ki’s Mutter?“ Im nächsten Moment warf sie ihre gespreizten Hände hoch. „Wir müssen uns nur Damon anschauen, richtig? Wenn er Elina hat und sie zwingt, ihre Heilkräfte für ihn einzusetzen, müsste er eigentlich aussehen wie das blühende Leben. Wenn er aber aussieht wie ein alter Sack, kann man daraus schließen, dass er Elina nicht hat. Logisch, oder?“
    Hussein schmunzelte. „ Trefflich gedacht! Nur hat, soweit ich mich entsinne, keiner außer seinen Schergen Damon seit dem Krieg gesehen. Jedenfalls keiner, der es überlebt hätte. Der Löwen-Sultan scheint sich nur in seiner Ehernen Festung aufzuhalten, deren Standort ein Geheimnis ist, das noch keiner aufzudecken vermochte.“
    Tahiramis hob ihren Zeigefinger. „Außerdem sollten wir noch etwas ganz anderes berücksichtigen: Ich kenne Elina. Sie wäre nie dem Mörder ihres Mannes zu Willen. Lieber würde sie sterben, als ihm ihre Heilkraft zu gewähren. Daher fürchte ich, dass sie tot ist. Es tut mir Leid, Kiana.“
    Verzweifelt suchte Kiana nach etwas, um diese Mö glichkeit von sich zu schieben. „Fatima erzählte von einem Lähmenden Schleier, mit dem Damon jemandem seinen Willen aufzwingen könnte.“
    „Das wäre denkbar“, räumte die Krieg erin ein, „falls es diesen Schleier gibt.“
    Nesrin zupfte an einem Grashalm. „Und was ist mit dem vierten Teil einer Persö nlichkeit, dem Herz einer Person? Können wir damit was anfangen?“
    „Oh, die Gefühlswelt“, entgegnete Hatim, „ist schwerer zu fassen als ein W üstenwind.“
    Nun ergriff Tahmasp das Wort: „So wie ich das s ehe, müsst ihr beiden Mädchen das Wissen über alle neun Teile der Persönlichkeit zur Verfügung haben, wie Sahmaran euch empfohlen hat. Denn die Suche nach Elina haben schon bessere Zauberer als ihr versucht und sind gescheitert. Kannst du dich nicht doch an die noch fehlenden Teile erinnern, Hussein?“
    „ Leider nicht, was ich unendlich bedaure. Aber mir ist jetzt wieder eingefallen, wo ich davon erfuhr. Ich habe es nicht gehört, wie zunächst mich dünkte, sondern gelesen. Auf einer Schriftrolle in der Bibliothek von Qalakar.“
    „Qalakar?“ Nesrin runzelte die Stirn. „Was ist das denn?“
    „Ihr nennt Qalakar die Versunkene Stadt“, erklärte der schwarze Mann mit dem goldverzierten Umhang. „Ihr einstiger Glanz war selbst zu meiner Zeit schon verblasst.“
    „Vergänglich, was auf Stein und Hoffnung ist g ebaut.“ Hatim legte beide Hände über sein Herz. „Nur mein Verlangen zu dir, edle Tahiramis, hat ewiglich Bestand.“
    „Dein honigtriefendes Gewäsch hilft hier niemandem weiter, Dichter.“ Kemal rollte die breiten Schultern. „Und es hilft dir auch nicht, eine Frau wie Tahiramis zu erobern.“
    „Was würde stattdessen den Erfolg bei Frauen bringen?“, erkundigte sich einer der jungen Männer aus der Dreiergruppe.
    „Du musst einem Weib zeigen, wer der Mann ist“, erwiderte Kemal. „Selbst eine Amazone wird dann so weich wie das Fell von Nesrins Dschinn.“
    Tahiramis stemmte die Hände in die versteinerten Hüften. „Glaube bloß nicht Kemals G eschwätz, Junge! Dumme Überheblichkeit ködert keine richtige Frau.“
    Das Grinsen auf Kemals Gesicht zeigte, dass er die Auseinandersetzung mit seinem weibl ichen Gegenpart genoss. „Wenn du nicht zum Stehen verdammt wärst, sondern zu mir laufen könntest, würdest du schmachtend zu meinen Füßen sinken, Weib.“
    „Das Einzige“, fauchte sie, „was in dem Fall zu deinen Füßen si nken würde, wäre das Laub, das meine Stiefel beim Rennen aufwirbelten, um mich so schnell wie möglich von deiner Anwesenheit zu befreien.“
    Während die beiden weiter stritten, raunte Kiana Nesrin zu: „ Was

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