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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Teestube war diese Köstlichkeit zudem noch mit Zitronenzucker glasiert und mit Pistazien verziert, eine Wohltat aus Süße und Glücksgefühl. Genauso sehr wie den Halwa genoss sie es, hier in der wehrhaften Sicherheit der Karawanserei mit ihrer Freundin ein normales Gespräch führen zu können, das zur Abwechslung nichts mit Lebensgefahr und Töten zu tun hatte. „Sag, Nesrin, warum hat die Karawanserei eigentlich keinen besonderen Namen, so wie die Klingende Oase, der Bunte Basar und so weiter. Jeder nennt sie nur die Karawanserei.“
    Nesrin legte den Kopf schief. „Du hast Recht. Da rüber habe ich noch nie nachgedacht. Wie wär’s, wenn wir ihr einen Namen geben? So wie die Kaufrausch-Karawanserei. Klingt doch cool, oder?“
    Lächelnd stimmte Kiana zu. Es tat gut zu lächeln. Oder der Lautenspielerin zuzuhören, die eine liebliche Melodie durch die Teestube schickte. Draußen an den Ständen tanzte der Sattelhändler mit der Obstverkäuferin dazu.
    „Oh Mann , hey, ich bin so vollgefressen wie Miro auf einem Pferdekadaver.“ Nesrin legte eine Hand auf ihren Bauch. „Das letzte Mal war ich so voll nach einem Hamburger-Wettessen in Chicago. Ich hatte tagelang Blähungen.“
    „Hamburger-Wettessen?“ Kiana hatte nur eine ungefähre Vorste llung, was das sein konnte.
    Nesrin zog eine Schnute. „ Ich habe dabei den vorletzten Platz belegt. Nur eine Chinesin konnte noch weniger essen als ich.“
    „Wie kam es eigentlich, dass du in der westlichen Tr üben Welt gelandet bist?“ Nach Kianas bisheriger Vorstellung war so etwas für ein Mädchen nur durch Heirat möglich. Aber das war bei Nesrin sicher nicht der Fall gewesen.
    Oder?
    Nachdenklich schaute Nesrin auf die Öllampe, die vor ihnen auf einem niedrigen Serviertisch stand. „Als ich in die Pubertät kam, erfuhr ich, was meinen richtigen Eltern zugestoßen war. Ich war besessen von dem Gedanken an Rache. Da mein Ziehvater meine Chancen gegen Damon und seine Armee wohl als ziemlich gering einschätzte, wollte er mich so weit von Damon weg wie möglich schicken und bat Fatima, mich in die Trübe Welt mitzunehmen. Und natürlich auch weil er dachte, es wäre Zeit für mich, meinen geistigen Horizont zu erweitern, neue Länder, Lebensweisen, Ideen kennen zu lernen und so weiter. Sie brachte mich nach Westen, in die verschiedensten Länder, wo ich jeweils bei ihren Freunden wohnte. Es war echt cool dort, aber irgendwann war mein Heimweh so groß, dass ich Fatimas amerikanischen Freund, bei dessen Familie ich wohnte, darum bat, für mich ein Tor in die Klare Welt zu öffnen. Er ist nämlich wie Fatima einer der wenigen Toröffner, die es gibt. Als ich wieder in der Klaren Welt war, fand Baski den Weg heim. Mein Ziehvater freute sich zwar riesig, mich wieder zu sehen, war aber der Meinung, dass ich unter Menschen gehöre, besonders im Hinblick auf einen späteren Partner, du weißt schon. Darum brachte er mich zum Schimmernden Palast. Zu der Zeit war Soraya schon ziemlich krank und nahm keine neuen Palastbewohner mehr auf, aber einem Simurgh schlägt man keine Bitte ab.“
    „Vermisst du deinen Ziehvater?“
    „Manchmal. Aber ich besuche ihn ab und zu mal.“ Nesrin spielte mit der Verschlusskordel ihrer neuen himmelblauen Weste, die zur gleichfarbigen Hose und dem weißen, schockierend engen Oberteil passte.
    Auch Kiana hatte trotz ihres Protests völlig neue Kleidung bekommen, eine türkisfarbene H ose und eine passende Tunika, in der Taille gebunden durch einen goldenen Gürtel. „Nochmals vielen Dank für die neue Kleidung, Nesrin! Das wäre nicht nötig gewesen.“
    Ihre Gönnerin zuckte die Schultern. „Es ist nur gerecht, dass du auch neuen Fummel bekommst, wenn ich mir was kaufe. Keine Sorge, ich habe genug Gold dabei!“
    „Wo ich herkomme, ist die Goldmünze, mit der du u nsere neue Kleidung bezahlt hast, das, was eine ganze Stadt in einem Jahr umsetzt. Wie kann ich dir das jemals zurückzahlen?“
    „Das musst du nicht . Bleib locker, Ki! Mein Ziehvater hat einen riesigen Goldschatz und gibt mir immer mehr davon, als ich brauche.“ Sie grinste. „Was soll’s! Es ist einfach nur Geld.“
    Plötzlich wurde Kianas Aufmerksamkeit abgelenkt. Angestrengt versuchte sie, die Schatten zu durchdringen, die draußen vor den Fernstern über den Innenhof tanzten.
    „Was ist?“ Nesrins Augen folgten Kianas.
    „Ich dachte, ich hätte Prinz Farid gesehen, da draußen beim S tand des Schwertschmieds.“
    Nesrin reckte ihren Hals. „Ich sehe

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