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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gern. Ich habe schon genug an den Hacken, auch ohne seine Hand zu halten und den Laufburschen zu spielen.«
    Halleluja. Das klang fast so, als gäbe es Ärger im Paradies. »Was ist los?«
    »Außer den Zentauren? Ich habe schon wieder einen Toten. Und einer wird vermisst. Und ein Mann vermisst einen Arm. Dann ist überall das Vieh verstreut. Ich habe durchgedrehte Donnerechsen, die herumstaksen und alles beißen, was sich bewegt. Einschließlich sich selbst. Und ich habe einen selbst ernannten Soldaten-Helden-Oberst, der diese Probleme vollkommen ignoriert.«
    Ich hob eine Braue. Der Trick funktioniert anders, wenn man ihn bei einem Mann anwendet. »Was ist passiert?« Ich hoffte, dass mein Tonfall Mitgefühl ausstrahlte.
    »Die Scheiße ist gestern Abend hochgekocht, als Hakulas Haustierchen verrückt geworden sind. Sie haben die Rinder und Schafe aufgescheucht und sich gegenseitig zu zerfleischen versucht. Dann haben sie Hakula seinen zweiten Arm abgerissen, als er versuchte, sie einzufangen. Außerdem haben sie noch jemanden umgebracht, offenbar einen Fremden, der so schlimm zerrissen ist, dass man ihn nicht mehr identifizieren kann. Tollie war heute Morgen auch weg, aber die Leiche war nicht er, weil der Tote kleiner, dicker und älter war als der Junge. Ich behaupte, dass der Tote ein Fremder gewesen sein muss, weil keiner der anderen Männer fehlt.«
    »Und Hakulas Dinos greifen nur Fremde an?«
    »Sagt Hakula.«
    »Selbst heute Morgen, nach seiner Amputation?«
    »Selbst heute Morgen. Er behauptet, dass sie entweder vergiftet oder verzaubert worden sein müssen. Was auch eine beunruhigende Möglichkeit ist. Und Dajahn kümmert sich keinen Deut darum. Ich bin kein Mensch, der viel flucht, Mr. Garrett, aber ich wünschte, dass diese Scheiße endlich aufhörte und wir uns wieder auf unsere Mission konzentrieren könnten.«
    Ich stellte ihm einige professionelle Fragen, die alle ohne Ausnahme Mr. Rammler auch schon in den Sinn gekommen waren und auf die er nur bisher keine schlüssigen Antworten gefunden hatte. »Aber das spielt auch keine Rolle mehr, weil ich jetzt keine größere Mission vor mir habe, als Ihnen bei Ihren Abenteuern zu helfen. Vermutlich deshalb, damit ich Ihnen eins auf den Rüssel klopfen kann, wenn Sie den Boss oder sein Honigtöpfchen verärgern.«
    »Ich entdecke da einen Hauch von Abneigung, vielleicht angereichert mit einem Tröpfchen Zynismus.«
    »Das ist kein Hauch, Mr. Garrett. Sondern ein ausgewachsener Wirbelsturm. Ich würde sofort verschwinden, wenn es irgendwo anders besser wäre. Aber wo soll das sein? Bei Bondurant Altoona? Oder bei Arnes Mingel? Das Traurige ist, dass es nirgendwo besser ist als hier. Parker! Kommen Sie her!«
    Mr. Rammler verdonnerte Parker dazu, mir bei der Auswahl meines Streitrosses zu helfen, und schritt dann steifbeinig von dannen. Ich startete meine Suche, indem ich jedem Gaul direkt in die Augen schaute und nach einem Schnellen und Starken suchte, das gleichzeitig so blöd war, dass es keine Gehirnzelle für Boshaftigkeit übrig hatte. Zögernd traf ich meine Wahl und ließ die blonde Stute aufzäumen.
    Auf meinem Weg begegnete ich Mr. Rammlers Lieblingsobristen, Moshes Dajahn. Anscheinend erinnerte Dajahn sich nicht daran, dass ich beim Blitzkrieg auf den Inseln unter ihm gedient hatte. Jedenfalls schien er nicht geneigt zu sein, alles stehen und liegen zu lassen und mit mir die alten Zeiten durchzuhecheln. Mir passte das ganz gut in den Kram. Es kam vielleicht irgendwann der Augenblick, wo ich nicht wollte, dass er sich an mich erinnerte.
    Ich bemerkte, dass er sich immer noch mit denselben Speichelleckern umgab wie vor Jahren. Und er strahlte immer noch dieselbe Aura von ungeheurer Kompetenz aus. Und trug immer noch dieselben Narben derselben Wunden zur Schau, die ihn in die Heimat transportiert hatten, unmittelbar, bevor der große Hammer der Venageti auf die von uns niedergesaust war, die die Stellung gehalten hatten.
    Ich musterte ihn, so lange ich die Chance hatte, und kam schnell zu dem Schluss, dass er wahrscheinlich bei den Problemen, mit denen ich beschäftigt war, keine bedeutsame Rolle spielte. Er war nur ein Statist, der zufällig da war und über die Bühne stolzierte.
    Ich unterhielt mich damit, Bücher zu sortieren und in alles einen Blick zu werfen, was interessant schien, bis schließlich Mr. Rammler auftauchte. Er hatte erheblich länger gebraucht, als ich erwartet hatte, schleppte dafür aber ein ganzes Waffenarsenal mit sich herum

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