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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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diese antiken Idioten doch im Blick behalten!« Aber Quipo war mittlerweile an dem Punkt angekommen, wo sie Schwierigkeiten hatte, selbst ihren Blick zu halten.
    »Garrett! Hab von Ihrer Freun'in Winger 'ne Menge über Sie gehört.« Quipo sprach fließendes Besoffskisch. »Wo issie hin? Winger? Wo gehssu hin?«
    »Garrett!« Max wollte etwas von mir.
    »Was?«
    »Müssen diese Leute mein Heim wirklich zerstören?«
    »Block!«, brüllte ich. »Sankt Norden! Ihre Leute sollen sich zusammenreißen!« Es gab noch mehr Ärger: Niemand kontrollierte die Gestaltwandler, schon gar nicht den Letzten. Und er war immer noch nicht ordentlich in Silber angekettet.
    Der Sturmwächter stieg in das Chaos hinab. Er schritt zwischen der Hand voll Gestaltwandler umher wie ein venagetischer Rot-Kreuz-Zauberer. Das waren Spezialisten gewesen, die mit ihren Talenten entschieden hatten, welche Verwundeten zu den Feldschern kamen und welche besser gleich von ihrem Elend erlöst werden sollten. Viel Karentiner hatten diese Jungs nicht gerettet.
    Dieser Troll-Wandler hier endete genauso. Plötzlich, widerwärtig und laut. Anscheinend gaben Gestaltwandler niemals still und friedlich den Löffel ab.
    Die Überlebenden unterwarfen sich offenbar. Die Goldjungen des Sturmwächters sammelten sie auf und führten sie ab. Sie trotteten unterwürfig mit, während ihre Ketten melodisch klingelten. Ich frage mich, was passieren würde, wenn der Zauberer ihnen den Rücken zukehrte. »Soll ich etwas dagegen tun?«, fragte ich Max.
    »Was?«, wollte Weider wissen.
    »Es ist Ihr Haus.« Ich versteckte meine Wut gut. Karentiner lernen das, wenn unsere Herrn des Hügels Ausgang haben. Die Leute, die sich nicht zusammenreißen können, erleiden ernsthafte Demütigungen. Mindestens.
    »Soll er sie mitnehmen. Sie haben ihn sich verdient. Und sagen Sie Adolph, er soll die Klappe halten und seinen Hintern hierher bewegen. Er benimmt sich wie ein Vollidiot.«
    Sankt Norden kommandierte seine Leute von der Galerie aus. Offenbar war er überzeugt, dass seine gebrüllten Beleidigungen sie dazu bringen konnten, Tama schneller zu ergreifen. Ich gab meinem plötzlichen Drang nicht nach, ihm in sein teigiges Hinterteil zu treten. Genauso wenig würde ich meinem Drang nachgeben, Tama entkommen zu lassen.
    Während ich Sankt Norden heruntertrieb, damit Max ihn beruhigen konnte, sammelte Morpheus meine und seine Freunde ein. Er winkte mir zu. »Du musst Singe auf Montezumas Fährte setzen, Garrett. Wenn sie einen zu großen Vorsprung bekommt, werden wir sie vielleicht nie finden. Sie war auf diese Situation vorbereitet.«
    »Warum kümmert dich das?«
    »Oh, ist der blöd!«, sagte Winger. »So dumm wie eine Trumm, sagen wir zu Hause immer.« Sie roch mächtig nach Bier, selbst aus zwei Metern Entfernung.
    »Ich ahne schon, dass ich keine Erklärung will, selbst wenn du mir eine geben möchtest.« Ich bemerkte, dass der Sturmwächter noch nicht gegangen war, sondern uns von der Tür aus beobachtete. Ich schüttelte mich.
    »Garrett«, meinte Morpheus. »Selbst Eierkopf Zarth ist auf den Trichter gekommen, dass Montezuma einen Notgroschen in ihren Strapsen versteckt haben könnte. Vermutlich einen ziemlich großen Notgroschen sogar. Sie hat Sankt Norden immerhin einige Jahre lang melken können.«
    »Oh.« Genau das hatte ich von der ganzen Bande erwartet, bis auf Lou Latsch und vielleicht auch Pular Singe. Nichts wie hinterher und sich den gestohlenen Schatz schnappen, bevor der rechtmäßige Besitzer ihn zurückfordern würde. Und dann möglichst unschuldig dreingucken. Von Morpheus kannte ich das schon. Das Problem war nur, dass Winger die Art Komplizin war, die vermutlich noch vor Sonnenaufgang die Hälfte ihres Vermögens ausgegeben hatte. Purer Dusel und eine Menge Muskeln hielten diese Landpomeranze zusammen.
    Ich glaube nicht, dass Eierkopf das begriff. Irgendwann würde er es wirklich bedauern, dass er sich ständig von ihr zu irgendwelchen windigen Abenteuern breitschlagen ließ.
    Ich sah Adolph an. Er wollte sich immer noch nicht mit uns Bauern im Erdgeschoss treffen. Na gut. Lauf nur, Tama. Mir macht es nichts aus, dass er seine Silberlinge verloren hat. Und dass er pleite ist, würde auch Max nicht stören. Oder eine der großartigen Damen oben auf dem Balkon. Es würde vielleicht sogar zur Besserung der Welt betragen, wenn der gute Adolph Sankt Norden keine Reichsmark mehr hatte, um sich irgendwelche Glatzköpfe zu kaufen. »Was denkst du, Latrinenbürste?«,

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