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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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legen.
    Es war verblüffend, welche Aussicht sich eröffnete, sobald ich die Möglichkeit in Betracht zog, dass die üppige Miss Montezuma eine Gaunerin sein könnte. Die Möglichkeit einer Verbindung zu Glanz Großmond drängte sich beinahe unter Fanfarengeschmetter auf. Ich glaubte ja schon, dass Großmond irgendwie hinter den Gestaltwandlern steckte. Ich hatte nur gehofft, dass ihn die heutigen Festlichkeiten irgendwie zur Weider-Villa locken würden, vermutlich bis zur Unkenntlichkeit verkleidet. Aber keine Verkleidung würde ihm helfen, wenn er bis auf dreißig Schritte in die Nähe dieses Bottichs kam.
    Großmond hatte sicher seine Krallen in Tama Montezumas keineswegs knochiges Fleisch geschlagen, als die Bruderschaft Des Wolfs den Schwarzen Drachen Valsung in ihre Pläne einbezogen hatte. Wie Tama die Wölfe manipuliert hatte, war anhand der Zeugenaussagen deutlich geworden. Sie hatte so getan, als wäre sie Adolphs Botengängerin. Was der Wolf auch zugab, als wir ihn direkt fragten.
    Tama wollte gern reich sein. Sie hatte nur eins zu verkaufen. Und die Gestaltwandler wollten die Brauerei. Sie hatte nichts zu bieten außer ihrem Talent der Infiltration. Glanz Großmond wollte … Was wollte er? Woher Großmond kam und wo er sich aufhielt, war noch nie klar gewesen. Selbst mein Partner wusste nicht mehr, was er vorhatte, und dabei war das Studium von Glanz Großmond sein Hobby. Der Rest der Welt wusste nur, dass Großmond seiner eigenen Wege ging und höchst unangenehm werden konnte, wenn man ihn davon abbringen wollte.
    Das Panorama wurde größer, aber ich hatte noch Fragen. Jede Menge Fragen. Wie hatte Tama sie dazu gebracht, Adolph in dieser Nacht anzugreifen? Warum hatte sie versucht, alle Führer der Bewegung auszuschalten? Oder war das nur Theaterdonner gewesen? Wo steckte Glanz Großmond jetzt? Warum hatte ich ihn nicht angelockt? Wegen Tücker Hintefotz? Oder hatte er die Falle gerochen? Wo war Tama Montezuma? Hatte sie Großmond auch bezirzt? Das wäre wirklich ein wahres Weltwunder: Die beiden, hoffnungslos ineinander verwickelt.
    Und: Wo waren Beutler und Sattler?
    Der Geräuschpegel stieg, als alle auf die Idee kamen, etwas zu unternehmen. Das bringen sie einem in diesen Führungskräfte-Seminaren bei. Tu was, selbst wenn's falsch ist. Karenta wäre vielleicht besser dran, wenn es in den letzten Dekaden etwas weniger Nobel-Nieten gegeben hätte.
    Ich muss zugeben, dass ich für Tama eine gewisse Bewunderung und auch Mitgefühl empfand. Sie hätte mich vielleicht nicht gegen sich, wenn nicht Menschen dabei gestorben wären. Ich konnte verstehen, was sie angetrieben hatte. Aber sie war zu egoistisch und schlampig dabei gewesen.
    Und für die Verzweiflung, die jetzt durch die Villa der Weiders strich, war sie auch verantwortlich.
    Großmond ist hier in der Gegend, Garrett, sagte die Stimme in meinem Kopf. Er ist aufgeregt. Ich spüre, dass auch er Pläne für heute Abend hatte, aber nichts ist so gelaufen, wie er es wollte. Das könnte Probleme bedeuten.
    Hatten wir denn nicht schon Probleme?
    »Wir sollten nicht einfach rumstehen, Garrett«, erklärte Block. »Wir müssen Flüchtige verfolgen.«
    Morpheus kicherte. »Ich glaube nicht, dass diese Flüchtigen sehr weit kommen. Oder, Garrett?«
    »Ich bin nicht so optimistisch, alter Freund. Irgendwas wird schon schief gehen. Das tut es immer. Singe!« Ich konnte Großmond nicht erwähnen. Das würde zu viele Fragen auslösen. Ich winkte Pular Singe, aber sie hatte nicht den Mut, mitten auf die Bühne zu treten. Was sowieso keine gute Idee gewesen wäre. Beinahe alle, die keine Ketten trugen, hatten es jetzt eilig, irgendwohin zu gelangen. Und viele machten das mit geschlossenen Augen, weil sie Angst hatten oder einfach entschlossen waren, nichts weiter bezeugen zu können.
    Die Rasselbande vom Tor zum Himmel dagegen beschäftigte sich weiter mit ihrem persönlichen Hobby und trug so nicht zur allgemeinen Unruhe bei. Trail und Storey waren immer noch entschlossen, den Bottich anzuzapfen. Sie würden diesen besonderen Jahrgang sicher nicht zu schätzen wissen, wenn sie mit ihrem Versuch Erfolg hatten. Er war ziemlich bitter und mehr als nur schal. Ich ging zu ihnen. »Werdet ihr beiden endlich diesen verdammten Bottich in Ruhe lassen?« Shale war wenigstens so nett gewesen, das Bewusstsein zu verlieren. Oder vielleicht war er auch einfach nur eingenickt. »Das ganze verdammte Bier, das ihr aussaufen könnt, steht da bei Quipo. Miss Trimm! Sie sollen

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