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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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duckte mich und verabreichte dem Knie eines klobigen Kutschers einen zärtlichen Pferdekuss. Er hatte gerade die Hand zur Faust geballt.
    Ich tauchte hinter ihm auf, parkte meinen Knüppel kurz auf seiner Hinterkopfglatze, trat zur Seite, als er rücklings zu Boden donnerte, und drehte mich zu dem dritten Burschen um. »Rollt da vielleicht eine Erbse in deinem hohlen Kopf herum?«, fragte ich ihn freundlich.
    Er stürmte weiter vor, obwohl er keine Waffe hatte. Das war wenig ermutigend. Woher kam diese Zuversicht? Ich täuschte einen Schlag gegen seinen Ellenbogen an und vergrub meinen Knüppel in seinem Brotkasten. Er entledigte sich eines Orkans an schlechtem Atem. Dann hämmerte ich den Knüppel gegen seinen Kopf und fand heraus, warum er weiter auf mich eingestürmt war.
    Eine zweite Dreier-Welle tauchte plötzlich auf. Diese Jungs sahen aus, als wären sie an körperliche Arbeit gewöhnt. Ich kannte keinen von ihnen. Auf der Haben-Seite blieb zu vermelden, dass niemand mehr hinter mir war.
    Während sie überlegten, was sie tun sollten, nachdem Plan A eindeutig schief gegangen war, versetzte ich den drei am Boden Liegenden noch jeweils einen kräftigen Hieb. Ich mag keine Überraschungen.
    Einer von der Bande schnappte sich eine Mistgabel. Ein anderer hob eine Schaufel auf. Mir gefielen die Implikationen nicht.
    Der Gottverdammte Papagei hatte sich auf einen Querbalken gerettet, als die Aufregung losging. »Kräh! Garrett sitzt in der Scheiße!«
    Der dritte Mann schien das Sagen zu haben. Er hielt sich etwas zurück, um sich das Spektakel anzusehen. Er und seine Jungs blickten hoch, als der Vogel sprach.
    Ich nicht.
    Ich griff an.
    Eine Mistgabel ist eklig und eine Schaufel unerfreulich, aber keins von beidem ist dafür konzipiert, Leuten wehzutun. Mein Stock dagegen hatte keinen anderen Grund für seine Existenz. Ich nutzte die Gelegenheit, um die Knöchel der Hand zu zermalmen, welche die Mistgabel hielt. Der Schaufelmann blieb einen Moment wie erstarrt stehen, als sein nicht gerade pfeilschneller Kumpel aufschrie. Ich steppte zur Seite und ließ seine Schädelknochen knacken.
    Ich schwöre, dass er einen Moment schimmerte. Ich dachte schon, er würde verblassen. Mir war nach Wimmern zumute, weil ich schon befürchtete, dass sich wieder irgendwelche Götter für mich interessierten.
    Rasch fuhr ich zu dem Mistgabelträger herum. Er war viel zu langsam, um eine wirkliche Bedrohung zu sein. Einen Augenblick später sank er langsam zu Boden. Die Bahn war frei zu dem Dritten im Bunde.
    Der Clown schloss die Stalltür zwischen uns, lehnte sich dagegen und lächelte. »Ich bin beeindruckt.«
    »Das sollten Sie auch sein. Sie werden nämlich gleich mit dem Hintern in Pferdeäpfeln liegen. Wer sind Sie? Und warum zum Teufel belästigen Sie mich?«
    »Kräh!«, bemerkte Der Gottverdammte Papagei aus sicherer Höhe.
    »Ich bin niemand Besonderer. Nur ein Botschafter.«
    Ich verdrehte die Augen. »Was für ein Schmalz! Mir macht es auch nichts aus, den Botschafter zu massakrieren.«
    »Sie haben keine Angst?«
    »Ich bibbere förmlich in meinen kleinen Schühchen.« Ich versetzte dem Kerl mit der Mistgabel einen gezielten Tritt gegen die Schläfe. Eine halbe Sekunde schimmerte er genauso wie sein Kumpel.
    »Das interessiert mich nicht. Sie werden mir zuhören, ob Sie wollen oder nicht.«
    »Wollen wir wetten?« Ich ließ den Prügel nachdrücklich in meine Handfläche klatschen. »Mal sehen, ob Sie auch schimmern.«
    »Die Nachricht lautet wie folgt: Wir wissen, wo Sie wohnen. Also halten Sie sich von der Weider-Brauerei fern.«
    »Das ist doch wohl ein Scherz, hm?« Ich deutete auf meine Privatsammlung bewusstloser Fleischklöpse. »Ich weiß auch, wo ich wohne. Wenn ihr Jungs was wollt, kommt gern vorbei.«
    Einen Moment wirkte er etwas verunsichert. »Ich rate Ihnen gut: Verschwinden Sie! Halten Sie sich fern!«
    »Sagt wer? Anscheinend ist bei Ihnen im Kopf einiges durcheinander geraten. Ihr werdet eure fetten Ärsche schön vom Weider-Besitz fern halten. Wenn Sie das nächste Mal hier eindringen, dann tut's richtig weh.«
    Der Kerl schnitt eine Grimasse. Ich ließ meinen Knüppel in Richtung seiner Finger sausen, die er auf den oberen Rand der Stalltür gepflanzt hatte. Er biss an und zuckte zurück. Sofort trat ich mit voller Wucht gegen das Gatter. Er stolperte zurück. Bedauerlicherweise war mein Gleichgewicht auch nicht gerade perfekt. Ich stürmte zwar hinterher, landete aber im alles andere als süßlich

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