Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
duftenden Stroh.
    Der Gottverdammte Papagei lachte sich kaputt.
    »Dein Tag kommt auch noch.«
    Der große Kerl stieß gegen einen Pfosten und gewann sein Gleichgewicht wieder. Dann griff er sich einen handlichen Heuhaken und schwang ihn zischend vor und zurück. Wenigstens wirkte er nicht mehr so fröhlich. Er knurrte. »Das war ein großer Fehler. Jetzt haben Sie mich verärgert. Und ich brauche Sie nicht unversehrt.«
    Manche Leute sind zu dumm, um sich vorzustellen, dass jemand ihnen wehtun könnte. Und einige sind sogar so blöd, dass man es ihnen nicht mal durch Schmerzen beibringen kann. Dieser Prachtkerl hier sah aus, als gehöre er zu Letzteren.
    Der Gottverdammte Papagei gab einen bestürzten Laut von sich.
    Ich tastete nach meinem Knüppel. Als ich gefallen war, hatte ich ihn verloren. Ich stolperte über ein früheres Opfer, das stöhnte, als ich ihm einen Ellbogen in die Seite rammte.
    »Was machen Sie hier?« Das klang nach jemandem, der es gewohnt war, Befehle zu erteilen. Ich riskierte einen kleinen Seitenblick, nachdem ich meinen Knüppel wieder hatte. Ty Weider und sein Rollstuhl waren etwa fünf Meter weiter entfernt. Neben ihm standen sein Vollzeitpfleger Mecki Lancelot und zwei Stallburschen.
    Der große Bursche glotzte ebenfalls. Er war eine Sekunde länger abgelenkt als ich. Ohne mich aufzurichten, schwang ich meinen Prügel und erwischte seine Kniescheibe. Er jaulte und hob sein Bein an. Daraufhin rollte ich mich gegen das Bein, das noch im Stroh stand.
    »Mecki, Icke, seht nach, was da los ist«, befahl Ty.
    Ich stand auf. »Ich bin's. Ich war gerade unterwegs vom Lager zur Villa, als diese Jungs sich auf mich gestürzt haben.« Ich versetzte dem Großen einen gezielten Tritt gegen den Kopf, bevor er sich wieder aufrappeln konnte. Im Augenblick war ich auf niemanden besonders gut zu sprechen. Dann beförderte ich ihn mit einem gezielten Tritt in den Hintern in einen Misthaufen.
    Mecki und Icke leisteten mir Gesellschaft. »Kennt ihr einen von diesen Burschen?«, wollte ich wissen.
    Die beiden sahen Ty Rat suchend an. Weider manövrierte seinen Stuhl im Slalom durch das Chaos. »Richten Sie sie auf, damit ich ihre Gesichter sehen kann.«
    Ich hob die Jungs an, und Icke half mir. Mecki schien sich die Finger lieber nicht schmutzig machen zu wollen. Er hielt sich wohl für den Einsatzleiter.
    Ich hatte ihn immer schon für eine Knalltüte gehalten. Er war groß, blond und hatte ein maßlos übersteigertes Selbstwertgefühl. Frauen der eher einfältigen Kategorie jodelten, wenn er vorüberging. Wir waren noch nie gut miteinander ausgekommen, aber das mussten wir auch nicht. Ich hing ja nicht mehr mit dem jungen Weider herum.
    »Du gehst ganz schön hart ran, Garrett«, stellte Ty fest.
    »Ich hab sie überrascht.«
    »Vermutlich in mehr als einer Hinsicht.«
    Er hatte Recht. Diese Typen hatten bestimmt nicht gewusst, wer ich bin. Sonst wären sie besser vorbereitet gewesen.
    »Mecki, diese Visagen kommen mir bekannt vor.« Er deutete auf zwei der Männer. »Was machst du da, Garrett?«
    »Ich durchsuche ihre Taschen.« Ich schlug einem Kerl auf den Kopf, damit er sich nicht aufrichtete. »Vielleicht finde ich ja was Interessantes.«
    »Und du sagst, das war keine persönliche Abrechnung? Keiner der Burschen hat eine Schwester?«
    »Einige haben vermutlich mehrere. Aber ich kenne sie nicht. Es wurde erst persönlich, als sie versucht haben, mich aufs Kreuz zu legen. Derjenige, den ich gerade zusammengefaltet habe, als du hereingekommen bist, sollte mir ausrichten, dass ich mich von der Brauerei fern zu halten hätte. Er war der Einzige von ihnen, der überhaupt etwas gesagt hat.«
    »Und du kennst ihn nicht?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Mecki? Nein? Icke? Mays? Nein? Sieht so aus, als hätten wir hier ein kleines Rätsel.«
    »Das da ist Votil Hanbe.« Icke deutete auf einen der Männer. »Der macht nachts die Ställe sauber. Und der da arbeitet in der Nachtschicht im Lager. Ich weiß nicht mehr, wie er heißt.«
    »Kessel«, sagte Mecki. »Milo Kessel. Skibber Kessel ist sein Onkel. Mr. Klees hat ihn eingestellt. Skibber zuliebe. Ich war dabei, als sie es besprochen haben.«
    »Dann können wir mit ihnen reden. Verprügle die beiden nicht weiter, Garrett. Und was machen wir mit den anderen?«
    »Was ihr hier mit Eindringlingen sonst so anstellt.«
    »Kielholen!«, krähte Der Gottverdammte Papagei.
    »Verprügelt sie noch ein bisschen und werft sie dann in den Kanal. Hallo, was haben wir denn

Weitere Kostenlose Bücher