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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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aus den Augenwinkeln Ausschau nach irgendwelchen Subjekten, die mir vielleicht besondere Aufmerksamkeit schenkten. Sobald wir draußen waren, fragte ich: »Hat eine von euch gesehen, ob mich jemand beobachtet hat?«
    »Ich«, antwortete Tinnie.
    »Aha. Und?«
    »Ich meine, ich habe dich beobachtet. Ganz scharf.« Sie blinzelte mir zu.
    Was Alyx mit Sicherheit empörte. »Und du, Alyx?«
    »Sie hat mir die Worte aus dem Mund genommen.« Sie streckte die Zunge heraus, also hatte das Tinnie hinter meinem Rücken vielleicht auch gemacht. »Nein. Niemand hat dich auch nur angesehen. Du hast dich wunderbar unter die Leute gemischt. Es sah aus, als gehörtest du hierher. Trotz des Anzugs.«
    Belinda hatte mir versichert, dass die geschenkte Tad-Weider-Gebraucht-Kleidung perfekt für diesen Anlass wäre. »Was stimmt mit dem Anzug nicht?«
    Tinnie grinste bösartig. »Wir reden hier von Seidenhemden kontra Schweineohren, Garrett.«
    »Wenn ich verbal misshandelt werden will, hole ich mir einen sprechenden Papagei.« Wo ich gerade davon sprach, er war verschwunden. Wenn es denn irgendwelche Götter gibt… Halt, ich meine, wenn es irgendwelche verantwortungsbewussten Götter gibt, dann werden vielleicht ein oder zwei von ihnen dafür sorgen, dass der Tote Mann nicht dahinschied, während der Vogel hier war. Es schüttelte mich bei der Vorstellung, was dieser bunte Kuhvogel anstellen könnte, wenn er sein eigenes Herrchen wäre.
    »Er ist nicht da«, erklärte Tinnie. »Jemand muss also die Flaute überbrücken.«
    »Wohin gehen wir?«, fragte Alyx.
    »Um die Ecke, wo das dienende Volk sich darauf vorbereiten sollte … Hallo.«
    »Was?«
    »Ich sehe ein bekanntes Gesicht. Das heißt, ich sehe sogar zwei.« Sie gehörten Tom Wendehals und Jerry Stockfisch, die etwas steif in ihren Dienerfracks herumstanden. Die Aushilfen trugen alle dieselben fadenscheinigen Klamotten. Der Unternehmer hatte sie vermutlich geliehen und versuchte so, seinen Reibach zu vergrößern.
    Tom bemerkte mich einen Augenblick, nachdem ich ihn gesehen hatte. Er reagierte nicht auf mein Interesse, sondern rückte seinem Kumpel Jerry dichter auf die Pelle. Aber Jerry roch den Braten, bevor Tom ihm etwas zuflüstern konnte.
    »Ich hatte Recht«, murmelte ich, sehr zufrieden mit mir. »Es geht tatsächlich etwas vor.«
    »Was?«, fragte Tinnie.
    »Ich sehe zwei Rechts-Heinis, die nicht das Recht haben, hier zu sein.« Stockfisch und Wendehals gehörten nicht zu der Sorte Mensch, die man für alltägliche Arbeiten einsetzen konnte. Sie kamen schließlich aus gutbetuchten Familien.
    »Soll ich Manvil holen?«, erkundigte sich Alyx.
    »Nein. Ihr beiden haltet mir einfach nur den Rücken frei. Ach, Mist!«
    »Was?«
    Ich hatte die Heinis einen Moment aus den Augen gelassen. »Sie sind weg!« Aber wie? Es gab keinen Ausgang, den sie so schnell hätten erreichen können. Und die Bediensteten schienen auch nicht weniger geworden zu sein. Trotzdem waren Stockfisch und Wendehals nicht mehr unter ihnen. »Ihr solltet doch besser Manvil holen.« Mir gefiel ganz und gar nicht, was hier vor sich ging.

 
31. Kapitel
     
    Gilbey brachte Tys Kumpel Mecki Lancelot und einen langen, unangenehm deplatziert wirkenden Prügel mit. »Haben Sie was?« Er war bereit, in den Krieg zu ziehen.
    »Ich habe zwei Rechts-Heinis gesehen, die hier ganz eindeutig nicht hergehören. Sie nannten sich Tom Wendehals und Jerry Stockfisch, als sie gestern versucht haben, mich für ihre Organisation zu werben.«
    »Sehr interessanter Zufall.«
    »Ja, nicht? Sie sind in mein Haus gekommen, weil sie mich angeblich für ein Freicorps werben wollten, das sich Schwarzer Drache Valsung nennt.«
    »Da klingelt bei mir nichts.«
    »Bei mir auch nicht. Aber sie haben mich jetzt im selben Moment gesehen, als ich sie enttarnt habe. Dann haben sie einen blitzsauberen Abgang hingelegt. Ich habe Mr. Gresser aufgetrieben. Er steht da drüben bei den Ladys. Er sagt, dass niemand namens Stockfisch oder Wendehals zu seinem Team gehört.« Gresser war der Chef der Vertragsbediensteten.
    »Sie würden doch wohl kaum ihre richtigen Namen benutzen, oder?«
    »Nur wenn sie blöd wären.« Das war allerdings bei TunFaires Übeltätern keine Seltenheit. »Gresser hat die Möglichkeit eingeräumt, dass er vielleicht Leute angestellt hat, die den Beschreibungen von Tom Wendehals und Jerry Stockfisch entsprechen. Er scheint seine Helfer nicht sehr genau unter die Lupe zu nehmen.«
    Gresser war ein umtriebiger kleiner

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