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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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neurotisch. Und einer dieser Menschen, die das zunächst gut verstecken können.
    »Gresser hatte vielleicht Recht, was die Karren angeht. Es gibt hier so viel Staub und Dreck, dass wir es sofort sehen würden, wenn jemand sich hier durchgearbeitet hätte.«
    »Irgendjemand wird erklären müssen, wie sich der Schmutz überhaupt hat ansammeln können!«, drohte Alyx schnippisch.
    Es war nur ein kurzes Stück zum nächsten Hinterausgang. Tinnie hatte ihn offenkundig benutzt. »Hast du da draußen etwas gesehen, Rotschopf?« Ich öffnete die Tür und lehnte mich hinaus.
    »Nur das, was du jetzt siehst.«
    Was ich sah, waren zwei Küchenhelfer, die Tabletts trugen. Die Wagen waren nur so groß, dass ein Pferd allein sie ziehen konnte. »Sehen wir nach.«
    »Ich mache mir meine neuen Schuhe bestimmt nicht mit Pferdedung schmutzig«, erklärte Alyx.
    »Tates beste Schuhe, hoffe ich doch.« Noch vor wenigen Augenblicken hätte sie beinahe ihr neues Kleid ruiniert. Allerdings hütete ich mich, das zu erwähnen. Das wäre sicher »etwas anderes« gewesen.
    »Warum gehst du nicht wieder in den Ballsaal zurück, Alyx?
    Ty schafft es nicht allein. Und Nicks hat keine Lust, ihn bei seinen Gästen zu unterstützen.«
    Alyx wollte aber nicht unterhalten. Alyx wollte nichts anderes tun als das, was Alyx tun wollte. Alyx musste noch etwas erwachsener werden. Falls das nicht auch etwas war, was sie nicht tun wollte.
    Ich trat in den Hof, während die Damen plauderten.
    Es standen fünf Wagen da. Zwei konnten ich gleich abhaken. Sie konnten keinen Menschen tragen. Also überprüfte ich die anderen. Vielleicht verriet mir ja einer, dass er mehr war, als er zu sein vorgab.
    Schmutzig waren sie alle. Doch das hatte nicht viel zu bedeuten. Man sieht heutzutage kaum noch irgendwelche neuen Dinge. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal ein Baugerüst für ein neues Haus gesehen habe. Ich meine, bevor ich in den Krieg zog. Vielleicht als ich noch ein Kind gewesen bin.
    Die Leute reparieren, was sie können, und arrangieren sich mit dem Rest.
    Ich untersuchte die Zugtiere. Die größten Übeltäter dieser Welt, sprich Pferde, haben den größten Teil der Menschen erfolgreich zum Narren gehalten. Diese miesen vierbeinigen Halunken waren bestimmt genauso schlecht wie ihre Herren und verrieten sich vielleicht.
    Ein Gaul schlief fest. Der zweite versuchte, es ihm gleichzutun. Das Biest zwischen den beiden aber beobachtete mich bösartig unter seinen langen Wimpern. Es war ein Wallach, und er hegte offenbar die Absicht, sich an mir zu rächen, um damit diese herbe Enttäuschung seines Lebens wettzumachen. Obwohl ich in der Nähe dieser Monstren außerordentlich vorsichtig bin, kam ich ihm dennoch zu nah. Es schnappte nach mir. Ich wich unbeholfen aus und musste so nur den Verlust einiger dekorativer Knöpfe an meinem linken Ärmel verschmerzen.
    »Du bist es«, knurrte ich. »Du musst es sein.« Das Biest trug Fußfesseln. Das sagte eine Menge. Normalerweise brauchen Zugtiere keine Fußfesseln. Jedenfalls nicht in der Stadt.
    Es beobachtete mich, während ich den Karren überprüfte, und zeigte mir sein großes, gelbes, grauenvolles Gebiss.
    »Warum döst du nicht einfach wie deine Kumpane?«
    Es schnaubte höhnisch und voller Verachtung.
    Die Seite des Karrens konnte man hochklappen. Sie war von einem Holzpflock an einem Lederband gesichert. Ich zog den Pflock heraus, packte die umsichtig angebrachten Schlaufen und hob die Plane an.
    Jemand zog mir einen Beutel voller Hufeisen über den Kürbis. Ich flatterte in die Dunkelheit hinunter wie ein Kastanienbaumsamen. Mir war nicht einmal mehr bewusst, wie ich auf dem Boden aufschlug.

 
39. Kapitel
     
    Ich stöhnte und klappte mühsam ein Augenlid hoch. Es konnte doch wohl noch nicht Morgen sein, oder? Mist! Nicht schon wieder ein Kater! Davon hatte ich in letzter Zeit zu viele ertragen müssen.
    Ein Engel schwebte in mein Blickfeld. Er flüsterte mir etwas zu, aber ich verstand ihn nicht.
    »Ich muss gestorben und in den Himmel gekommen sein.« So funktionieren die Dinge jedenfalls in der Religion meiner Mutter.
    Der Engel redete weiter. Allmählich verstand ich auch die Worte. »Füttere mich nicht mit deinem Wortdünger, Garrett. Dafür kenne ich dich zu lange!«
    »Oh. Es ist der andere Ort. Ich hatte immer schon vermutet, dass ihr Dämonen großartige rothaartige Weiber seid. Oder vielleicht auch anders herum.«
    »Mit Schmeicheleien wirst du es weit bringen,

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