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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Garrett.«
    »Alles hohle Versprechungen. Was hat mich getroffen?« Ich betastete vorsichtig die Spitze meiner Birne. »Es war sicher kein Vogel, der Zielübungen veranstaltet hat.« Es sei denn, es wäre mein eigener Vogel gewesen.
    »Ich weiß es nicht. Nachdem ich Alyx endlich dazu gebracht habe, sich dich aus dem Kopf zu schlagen, bin ich herausgekommen und habe dich hier gefunden. Ein Mann wollte dir gerade noch einen Hieb versetzen. Also habe ich geschrien. Eine Küchenhilfe kam heraus, und der Mann ist weggelaufen.«
    »Und der Karren?«
    »Welcher Karren?«
    »Derjenige, der hier stand. Ich wollte ihn gerade überprüfen, als mir der ganze Himmel auf die Rübe gefallen ist.« Es gab keinen Grund, warum sie diesen besonderen Wagen hätte bemerken sollen. »Ich glaube, wir haben ein Problem.« Und zwar ein großes Problem, wenn sich meine Befürchtungen bestätigen sollten.
    Ich schaffte es, zum Tor des Torwächters zu joggen. Ich erkannte den schläfrigen Wächter an Hand der typischen Eigenschaften: sehr groß, sehr stark, sehr dumm. Leute, die das Tor einfach erstürmen wollten, kamen nicht an ihm vorbei. O nein, Sir. »Ist da gerade ein Karren rausgefahren?«
    Er musterte mich träge. »Wer sind Sie denn?«, knurrte er gereizt, weil sein Schläfchen unterbrochen worden war.
    »Mein Name ist Garrett. Ich bin der Sicherheitschef der Weider-Brauerei.« Na gut, ich übertrieb etwas. Na und? Konnte nicht schaden.
    Tat es auch nicht. »Oh. Ja. Hab von Ihnen gehört. Ja. Der Kuno-der-Kuchenmann-Karren ist eben rausgefahren. Niedlich, nicht wahr?«
    »Was ist niedlich?«
    »Der Name. Gefällt mir. Irgendwie süß und klingt gut, nicht?«
    »Sicher. Ich verstehe. Raffiniert. Gerissen. Nächste Frage.
    Wieso haben Sie ihn rausfahren lassen? Haben Sie nicht gehört, dass wir böse Jungs im Haus haben und nicht wollten, dass sie rauskommen?«
    »Nein.« Der Mann wirkte verblüfft. »Ich habe niemanden gesehen außer dem Fahrer, seit ich gekommen bin. Die Bäcker und die anderen waren alle schon da.«
    »Ach zum Teufel.« Aber ich sagte das nicht sehr laut und auch nicht sonderlich überzeugt. »Na gut. Aber lassen Sie niemanden mehr raus, bis Sie von mir hören. Klar? Wie viele Spitzbuben sind mit dem Wagen rausgekommen?«
    »Das sagte ich Ihnen doch schon. Nur der Kutscher.« Offenbar ging ihm mein Interesse auf die Nerven.
    Ich knurrte. Dass alle meine Ganoven so mir nichts, dir nichts verschwinden würden, hatte ich nicht erwartet. Sie hatten offenbar eine wichtige Mission zu erfüllen.
    Ich drehte mich um und stampfte davon.
    Tinnie hielt meinen Arm fest und sah mich mit einem vorgetäuscht bewundernden Blick an. »Sie sind ja so stark, Mr. Garrett.« Ihre perlweißen Zähne wirkten in dem Licht der Fackeln besonders verdorben.
    »Was ich wirklich bin, ist sauer. Ich habe erst neulich meine Kopfwunden nähen lassen. Ich sollte einen eisernen Hut tragen. Vielleicht eine dieser hässlichen Offizierskappen mit einer Pike auf der Spitze. Ich wette, dass ich im Moment ziemlich billig an eine komme.«
    »Sie würden dir nur woandershin schlagen. Und das könnte dir wirklich wehtun.«
    »Du siehst eben immer die positive Seite an den Dingen, Schätzchen.«
    »Ich versuche es. Du könntest dir eine andere Methode suchen, dein Leben zu verschwenden. Ich wette, dass es jede Menge Jobs gibt, in denen du nicht mit Leuten zu tun bekommst, die dir die Knochen brechen wollen.«
    O-oh. »Ich gehe besser zum alten Weider. Todd war vielleicht auf diesem Wagen.«
    Junge, war ihr Blick gruselig. Was für eine hinterfotzige, feige, ausweichende Kanalratte dieser Garrett doch ist!
    Einige Konflikte werden wir wohl niemals beenden.

 
40. Kapitel
     
    Ich glaube, ich habe nicht nachgedacht, bevor ich ohne anzuklopfen in Weiders Arbeitszimmer stürmte. Ich hatte bisher auch niemals Grund gehabt, mich bei Weider entschuldigen zu müssen, ganz gleich, wie wenig Zeit ich hier verbrachte.
    Ich platzte in ein Schweigen, das so unvermittelt eintrat, dass es wie die Ruhe nach einem Donnerschlag wirkte. Zahlreiche Augenpaare richteten ihre Blicke auf mich. Adolph Sankt Norden schien gerade ein Zusammentreffen der Chefs aller Verrücktengruppen von TunFaire abzuhalten. Alle Rechts-Verrücktengruppen. Ich sah weder irgendwelche Demokraten noch Vertreter der These, dass die Erde rund wäre.
    Belinda saß rechts hinter Sankt Norden. Sie wurde beinahe ganz von ihm verdeckt. Das Flackern des Kaminfeuers verlieh ihrem Gesicht einen diabolischen

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