Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
blickte. »Das ist genau das, was ich befürchtet hatte, als ich …«
    Drei Leichen lagen zusammengepfercht übereinander. Zwei waren nackt. Todd Weider trug immer noch sein schmutziges Nachthemd, das er angehabt hatte, als ich mit Tom und Jerry gekämpft hatte. »Oh, Mist!« Ich konnte meine Verzweiflung nicht deutlicher ausdrücken. Das hier würde den Alten am Boden zerstören.
    »Sie kennen sie?«
    »Das sind zwei Kinder von Weider, Todd und Kittyjo. Der andere hat im Lager der Brauerei gearbeitet. Er hieß Luke. Er wollte heute Abend helfen, weil er seinen Boss mochte. Ich glaube nicht, dass er dafür bezahlt wurde. Er hat vier Kinder. Wir haben hier ein großes Problem. Ein Rätsel, das aus einem Geheimnis besteht, wie man so schön sagt.«
    »Drücken Sie sich etwas genauer aus.«
    »Ich habe all diese Leute bei bester Gesundheit im Weider-Haus gesehen, als dieser Karren abgefahren ist. Und als ich herausgekommen bin, um Sie zu treffen, bin ich noch an Kittyjo vorbeigegangen.«
    »Das klingt nicht gut«, knurrte Schrauber.
    »Hören Sie zu. Wir haben Leute, die unrechtmäßig durch die Tür gekommen sind und dann in der Menge verschwanden, sobald man nicht hingesehen hat. Es war wirklich sehr merkwürdig.«
    Schrauber sagte das hässliche Wort zuerst. »Gestaltwandler?«
    »Darauf würde ich wetten. Zumindest geht es hier um jemanden, der irgendwelche geschickten Zaubertricks im Ärmel hat.«
    »Wandler waren hier in der Gegend noch nie ein Problem. Aber …«
    »Aber?«
    »Der Oberst hat einen Brief bekommen. Vom Hügel. Aus heiterem Himmel. Er hat mir nicht alles gesagt, aber es hatte wohl etwas mit Gestaltwandlern zu tun.«
    »Unter all den Fremden, die uns überschwemmen, könnten durchaus einige Gestaltwandler sein. Und einige weiter oben werden vielleicht neugierig.« Normalerweise spielen Gestaltwandler ihre tödlichen Spielchen, wo keine Hexen oder Zauberer sie enttarnen können. Sie sind nicht gerade sonderlich beliebt. Wie mit den Vampiren verfahren die meisten Rassen auch mit den Wandlern, sobald sie sie entdecken. Sie bringen sie um.
    »Ich wollte diese Möglichkeit bis jetzt nicht in Betracht ziehen«, fuhr ich fort. »Eine hässliche Sache.«
    Gestaltwandler haben Menschen ermordet und sie für ein ganzes Leben ersetzt. Aber nicht oft. Lieber schlagen sie zu und flüchten und verkörpern jemanden, den sie gut kennen gelernt haben. Und das nur kurz, ohne jemanden zu töten. Selbst wenn sie einen Mord begehen, ändern sie ihre Verkleidungen häufig. Nur wenige haben die Fähigkeit, eine andere Gestalt anzunehmen und sie altern zu lassen. Und noch weniger können sie Familien oder Geliebte besonders lange narren.
    Ihre eigentliche Herkunft ist unklar. Den größten Teil der Zeit waren sie wohl Menschen. Vielleicht ist ihre Formbarkeit das Ergebnis einer bizarren Seuche, wie der Vampirismus. Was jedenfalls wahr zu sein scheint oder was zumindest die meisten für wahr halten, ist, dass die Gestaltwandler nicht lange in ihrer eigenen Form überleben können. Sie müssen eine andere Gestalt annehmen. Vielleicht müssen sie sogar gelegentlich töten, um eine neue Seele zu erhalten.
    Sie scheinen nicht mit den Werwölfen verwandt zu sein, obwohl ich glaube, dass sie auch Werwölfe sein könnten, wenn sie ein Muster hätten, nach dem sie sich formen könnten.
    »Hat jemand Silber bei sich?«, fragte Schrauber. Das machte Sinn. Wie für Vampire und Werwölfe scheint auch für Gestaltwandler Silber giftig zu sein. Schrauber wollte einen Test durchführen.
    Niemand meldete sich freiwillig, also fischte ich einen von Adolph Sankt Nordens Silberlingen heraus. Die kleinste Silbermünze, die ich hatte. Man muss sein Risiko schließlich minimieren.
    »Sieht so aus, als würde sich Ihr Beruf besser auszahlen als meiner«, sagte Schrauber bissig. Er kniete sich neben den Gefangenen. Ich wiederholte meine moralische Erzählung über den Nährwert von Idealismus. Schrauber lachte. Sein Leben schien im Moment erfüllt zu sein. Früher hatte er keinen Sinn für Humor gehabt.
    Er schob dem Gefangenen das Hemd hoch. »Ich ritze seine Haut ein, damit Sie die Münze darunterschieben können.« Er tippte auf eine Stelle auf dem Rücken des Gefangenen, die der nicht ohne Hilfsmittel erreichen konnte. »Wenn er wirklich kein Silber mag, lassen wir ihn leiden, bis er uns dabei hilft, herauszufinden, was wir wissen wollen.«
    Er sprach nicht direkt zu dem Gefangenen. Und schnitt genauso emotionslos in dessen Haut wie ein

Weitere Kostenlose Bücher