Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
Edlen von Tinneph nach Hause gegangen, Garrett. Ihre Freundin musste fast festgebunden werden.«
    »Welche Freundin meinen Sie?«
    »Die, mit der Sie gekommen sind. Was haben Sie denn da?«
    Ich öffnete die Plane. Es fiel genug Licht aus dem Haus. Gilbey stützte seinen rechten Unterarm auf die Seite des Wagens, schloss die Augen und rührte sich eine Zeit lang nicht. Er rang um seine Beherrschung, bevor er fragte: »Was ist hier los?«
    »Gestaltwandler.« Ich sagte ihm, was ich gemacht hatte.
    »Das erklärt einiges. Ich habe eben Kittyjo gesehen. Jetzt begreife ich, warum sie sich so rar macht, wo sie doch noch heute Nachmittag so aufgeregt wegen der Feier gewesen ist.«
    »Haben Sie eine Ahnung, warum eine Bande von Gestaltwandlern das Haus der Weiders übernehmen will?«
    »Weil sie Bier mögen? Oder weil sie eine Brauerei wollen?«
    Das war kein Anflug von schwarzem Humor. Gilbey meinte es ernst. »Mal angenommen, es stimmt: Was könnten sie mit einer Brauerei anfangen? Und warum ausgerechnet jetzt?«
    »Fragen Sie die, Garrett. Trotzdem, vielleicht hat die Brauerei nichts damit zu tun. Und was jetzt?«
    »Auch wenn es mir gar nicht gefällt, wir müssen es dem Boss sagen.«
    Er wirkte verzweifelt. »Natürlich müssen wir das. Ich meine, was unternehmen wir gegen diese Monster? Wir müssen sie doch erwischen, oder nicht?«
    »Sicher. Und wir müssen schnell reagieren. Bevor sie es herausfinden, die Gestalt ändern und entkommen können. Ich glaube, es gibt nur noch drei da drin. Die anderen haben die Leichen weggeschafft.«
    Wären die Wandler nicht entdeckt und gestört worden, hätten sie gewiss noch mehr von ihresgleichen hereingeholt. Das Weider-Anwesen wäre eine Gestaltwandler-Festung, ein Gestaltwandler-Paradies geworden.
    Aber warum die Weiders? Es gab andere Familien, die genauso wohlhabend, aber noch bilderstürmender waren und deren Anwesen noch befestigter waren.
    Nehmen wir einmal an, die Anwesenheit der Anführer der Rechts-Bewegungen hätte etwas damit zu tun. Angenommen, die Wandler wären wegen der Gäste gekommen. Angenommen, Adolph Sankt Norden und Bondurant Altoona wären ersetzt worden? Sie waren sowieso schon Zombies. Würde es jemand bemerken?
    Auf jeden Fall konnte es kein Langzeitplan sein. Die Listen von Gestaltwandlern wurden immer entdeckt. Jedenfalls beliebten wir das zu glauben. In TunFaire würden einige echte Schwergewichte auf ihnen herumtrampeln, wenn sich das erst einmal herumgesprochen hatte. Auf jeden Fall würde es morgen einen gewaltigen Knall geben. Und der kam den Rechts-Heinis gerade recht.
    Gestaltwandler erschreckten alle. Fremdenaustreiber machten ein Vermögen. indem sie irgendwelchen Dumpfschädeln bewiesen, dass ihre geliebten Angehörigen nicht von Dämonen besessen oder von Gestaltwandlern okkupiert waren. Oder auch andersherum, falls das mehr Profit brachte.
    Fremdenaustreiber sind wie Anwälte. Richtig, falsch, Gerechtigkeit, die Tatsachen des Falles, nichts von alldem war von Interesse. Nur die Ergebnisse zählten. Und zurück bleibt gewöhnlich jemand mit leeren Taschen und einem ebenso leeren Gesichtsausdruck.
    Der Klient des Fremdenaustreibers will nicht glauben, dass seine Geliebte nicht länger jemand so Wundervollen wie ihn liebt. Die Erklärung dafür muss wenigstens übernatürlich und bedrohlich sein.
    Wandler haben auch oft als Entschuldigung für Mord gedient. Obwohl es so schien, ais würden sich die Leichen nach dem Tod nicht mehr verwandeln. Jedenfalls ist kein Mörder je davongekommen, der diese Entschuldigung benutzte.
    »Wir werden nichts ausrichten, wenn wir einfach herumstehen und versuchen, nicht zu heulen«, erklärte ich Gilbey.

 
45. Kapitel
     
    Belinda stand im Korridor vor Weiders Arbeitszimmer. Sie hatte ein ansehnliches Bein vorgestellt, stützte die Hand auf die Hüfte und hörte Adolph Sankt Norden zu. Der Mann musste eine Seite haben, die ich übersehen hatte. Belinda schien fasziniert.
    Er schien seine Nichte vollkommen vergessen zu haben.
    Belinda sah mich, und ihre Miene näherte sich dem absoluten Gefrierpunkt. Dann bemerkte sie meine feuchten Augen. »Was ist passiert, Garrett?«
    »Ihr beide kommt mit. Max ist da drin, richtig?«
    Sankt Norden nickte. »Bis jetzt hat er es nicht nach unten geschafft. Zu viele Besucher.« Also hatten Adolph und Belinda schon eine Weile dagestanden und geplaudert. Sehr interessant.
    »Ty wird sich ärgern. Er mag es gar nicht, die zweite Geige zu spielen«, erklärte Gilbey.
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher