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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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böse anstarrte. Aber ich konnte sie nicht sehen.
    Stattdessen entdeckte ich Kittyjo, die mich aus einer dunklen Ecke anstarrte. Sie wirkte nicht so, als schwelge sie in der Erinnerung an die gute alte Zeit, als wir noch enge Freunde waren, bis sie ihre Meinung änderte. Sie wirkte eher besorgt. Ich zwinkerte Alyx zu und ging zur Tür.
    Vielleicht würde Kittyjo sie vor mir warnen. Das wäre ganz zweckdienlich. Ich komme mit Versuchungen nicht gut klar.
    Morpheus hat ein persönliches Prinzip, das er oft weiterempfiehlt: Gebe der Versuchung nach, wann immer sich die Gelegenheit ergibt, denn es könnte deine letzte sein. Das kann ich nicht vollkommen unterschreiben. Das Nachgeben könnte auch selbst dafür sorgen, dass es das letzte Mal war. Aber ich werde schwach, wenn Blondinen, Brünette, Schwarzhaarige oder Rothaarige einen Teil der Versuchung ausmachen.
    Andererseits gab es auch eine gute Faustregel: Lass dich niemals mit einer Frau ein, die noch verrückter ist als du. Der Trick dabei ist, den Wahnsinn zu erkennen, bevor man hineingezogen wird. Manche verstecken ihn gut. Wie zum Beispiel Kittyjo.
    Als ich wegging, bat ein heiserer Gerris Genord um Aufmerksamkeit. Es wurde Zeit, dass Ty und Nicks ihre Ankündigung machten.

 
43. Kapitel
     
    Ich blieb vor den Sicherheitsposten an der Vordertür stehen. Sie kannten mich. Ich sagte ihnen, dass ich gleich wiederkäme. Dann trat ich auf die Straße und suchte sowohl nach Dem Gottverdammten Papagei als auch nach jedem, der mich sehen wollte. Schrauber persönlich hatte ich nicht erwartet. Er zog es eigentlich vor, außer Sicht zu bleiben. Aber der kleine Kerl tauchte wie ein Gespenst aus der Dunkelheit auf. Ich schrie unwillkürlich auf. »Haben Sie mich erschreckt.«
    »Tut mir Leid.« Von wegen. Er schnitt eine Grimasse. »Ich bedauere auch, dass ich Ihren Abend unterbrochen habe. Aber Sie müssen sich das ansehen.«
    »Ist die Sache groß genug, um persönlich hier aufzukreuzen?«
    »Ich bin hier, weil jeder Mitspieler in dem Rechts-Spiel hier ist. Das ist wichtig. Etwas, was ich mir mit eigenen Augen ansehen muss.«
    Ich fragte mich, ob er drinnen Spitzel hatte. Dann stellte ich die Frage laut, während wir nebeneinander hergingen. Als Antwort bekam ich Schweigen. Was mir genügte. Es war sehr wahrscheinlich, dass einige von Mr. Gressers Leuten zur Geheimpolizei gehörten. Der arme Mr. Gresser.
    »Heute Abend ist es ziemlich ruhig«, stellte ich fest. Das war kein gutes Zeichten, schon gar nicht in TunFaire. Dort bedeutete vollkommene Ruhe, ganz gleich ob bei Tag oder bei Nacht, immer großen Ärger.
    »Sehr.«
    Das Schweigen verstärkte sich, während wir weitergingen.
    Hinter einer Straßenecke flackerte eine Fackel. Wir waren nur ein paar Blocks gegangen, zur anderen Ecke der Brauerei. Der Fackelschein wurde weder von Lärm noch von Aufregung untermalt. Wir näherten uns also weder einem Straßenfest noch einem Krawall.
    Wir bogen um die Ecke.
    Da war die fehlende Karre. Und auch mein neuer giftiger pferdefüßiger Bekannter. Vier Männer standen um ihn herum. Drei trugen Fackeln. Der vierte drückte einem Mann einen Speer gegen das Rückgrat. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Zwei der Fackelträger trugen Gressers Uniform. Wie waren sie unerkannt entkommen? Zum Teufel. Sie waren es gar nicht.
    Gresser hatte sich ja beschwert. Aber die Jungs vom Haupteingang hatten sie nicht erwähnt … Waren das etwas auch Schraubers Leute? Natürlich. Offenbar waren sie wirklich überall. Zu schade, dass ich sie nicht dazu bringen konnte, meinen Job zu erledigen.
    Die Karre war an der Seite offen, die ich gerade hatte untersuchen wollen, als mich jemand für die Nacht aus dem Verkehr hatte ziehen wollen. Oder als mir ein Stück Himmel auf den Kürbis gefallen war.
    »Diese Jungs haben gesehen, wie Sie niedergeschlagen wurden«, erklärte Schrauber. »Sie dachten, es wäre vielleicht interessant, den Wagen zu verfolgen und herauszufinden, was vorgeht.«
    Ich verkniff mir eine Beschwerde. Mittlerweile hatte ich bereits eine Ahnung, welcher Wachposten zu Schrauber gehören könnte.
    Der Kerl mit dem Speer zwang den Gefangenen, seinen Kopf abgewendet zu halten. Er sollte offenbar Schraubers Gesicht nicht zu sehen bekommen.
    Diese vier hier mussten dann also zu seinen besten und vertrauenswürdigsten Leuten gehören. Ich versuchte mir ihre Gesichter einzuprägen, ohne es zu offensichtlich zu machen.
    »Mist«, sagte ich leise, als ich in das Innere des Wagens

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