Goldgrube
Jahre.«
»Aber Guy war die ganzen Jahre über vermißt. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, daß er binnen weniger Tage tot war, nachdem er erst einmal nach Hause gekommen war.«
»Das ist wahr«, räumte er ein.
»Paßt der Name Max oder Maximilian Outhwaite irgendwie in diese Geschichte hinein? Es könnte sogar Maxine sein. Das Geschlecht kann ich nicht beschwören.«
Donovan wandte sich um und sah mich verblüfft an. »Wo haben Sie denn diesen Namen her?«
»Sie kennen ihn?«
»Tja, natürlich. Maxwell Outhwaite ist der Name, den Guy auf die Visitenkarten drucken ließ, mit denen er Mrs. Maddison übers Ohr gehauen hat.«
Ich sah ihn ungläubig an. »Sind Sie sicher?«
»So etwas würde ich nie vergessen«, sagte er. »Wie sind Sie denn auf den Namen gestoßen?«
»>Max Outhwaite< war derjenige, der die Briefe an den Dispatch und die L. A. Times geschrieben hat. Daher wußte die Presse, daß Guy wieder zu Hause war.«
1 9
Wieder bei Malek Construction angekommen, verabschiedete ich mich auf dem Parkplatz von Donovan und holte mein Auto. Ich war beunruhigt und verwirrt. Diese Max-Outhwaite-Geschichte ergab einfach keinen Sinn. Vielleicht hatte ja Dietz irgend etwas über ihn herausgefunden. Wenn man noch die Maddisons mit einbezog, worauf lief es dann hinaus? Ich sah auf die Uhr und bekam einen Schreck, als ich sah, wie spät es war. Die Fahrt auf den Paß und zurück hatte mehr als anderthalb Stunden in Anspruch genommen.
Dietz stand wartend vor der Stadtbibliothek. Ich fuhr an den Bordstein, und er stieg in den Wagen. »Entschuldige, daß ich so spät komme«, sagte ich.
»Macht nichts. Ich habe eine Neuigkeit für dich. Max Outh-waite ist eine Erfindung. Ich habe die städtischen Adreßbücher der letzten fünfundzwanzig Jahre durchgesehen, und dann bin ich über die Straße gegangen und habe beim Bezirksamt weitergesucht. Niemand dieses Namens war je im Telefonbuch oder sonstwo verzeichnet. Keine Eheschließungen, keine Todesfälle, kein Immobilienbesitz, keine Baugenehmigungen, Gerichtsverhandlungen oder sonst etwas. Jeder lebende Mensch hinterläßt irgendwelche Spuren. Der Name muß falsch sein, es sei denn, wir haben etwas übersehen.«
»Es gibt einen Zusammenhang, aber es ist nicht das, was man erwarten würde«, sagte ich. Ich berichtete ihm von meinem Gespräch mit Donovan, während wir nach Hause fuhren. Ich hatte ganz vergessen, wie schön es war, jemanden zu haben, mit dem man sich beraten konnte. Ich erzählte ihm von den Maddisons und von Guys angeblicher Mitschuld am Untergang dieser Familie. »Max Outhwaite war der Name, der von dem falschen Gutachter verwendet worden war, der seltene Dokumente im Wert von fünfzigtausend Dollar unterschlagen hat. Ich bin nicht davon überzeugt, daß es Guy war, aber Donovan scheint es für bewiesen zu halten. Also, mal ehrlich«, sagte ich. »Wenn du das mit den Maddisons gewußt hättest, hättest du es dann nicht jemandem erzählt?«
»Zum Beispiel dir?«
»Ja, allerdings mir«, sagte ich. »Donovan hätte es doch wenigstens erwähnen können. Das gleiche gilt für die Sache mit Max Outhwaite. Der Name taucht Jahre später wieder auf — warum hat er nicht irgend jemandem davon erzählt?«
»Vielleicht hat Katzenbach ihm gar nicht gesagt, daß er einen Brief bekommen hat und der Name des Absenders Outhwaite lautete.«
»Oh. Da könntest du recht haben. Das wäre möglich«, sagte ich. »Es ärgert mich trotzdem maßlos. Ich wünschte, wir könnten die Schreibmaschine finden. Das wäre ein Knüller.«
»Vergiß es. Das ist unmöglich.«
»Warum glaubst du das? Sie muß hier irgendwo sein. Irgend jemand hat diese beiden Briefe auf ein und derselben Maschine geschrieben.«
»Na und? Wenn ich anonyme Haßbriefe schreiben würde, säße ich wohl kaum an meinem Schreibtisch und tippte sie auf meiner eigenen IBM. Ich würde eine der Schreibmaschinen benutzen, die in der Stadtbibliothek zur allgemeinen Verfügung stehen. Oder ich würde mir ein Geschäft suchen, das Schreibmaschinen verkauft, und den Brief dort schreiben.«
»Diese Maschine ist nicht neu. Die Typen sehen altmodisch aus, und viele Buchstaben sind verschmutzt. Sie hat vermutlich noch ein Farbband aus Stoff anstelle von Karbonfilm.«
»Die Schreibmaschinen in der Bibliothek kommen auch nicht gerade frisch vom Fließband.«
»Besorg mir ein paar Schriftproben, dann vergleichen wir. Es gibt da einige Schäden an den Typen, die uns helfen werden, die Maschine ausfindig zu machen. Ich
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