Goldgrube
traten auf die Bremsen und kamen ins Schleudern. Sie rannte weiter und geriet ins Stolpern, als sie die Gegenfahrbahn erreichte. Ein entgegenkommendes Auto erfaßte sie, und sie flog darüber hinweg, schlaff wie eine Stoffpuppe, heiter wie ein Vogel.
Epilog
Peter und Winnie Antle kamen zu Guys Trauerfeier angereist, die am Montag nachmittag stattfand. Ich dachte, die Maleks könnten Einwände dagegen haben, aber sie schienen es sich zu verkneifen. Tasha willigte ein, Guys eigenhändiges Testament bei Gericht einzureichen, damit es für gültig erklärt werden konnte, und so wird sein Anteil an Baders Nachlaß auf die Jubilee Evangelical Church übergehen. Ich sagte nichts davon, daß Claire das zweite Testament zerstört hatte. Guy hatte seinen Anteil verdient, und ich glaube nicht, daß die Familie seinen letzten Willen anfechten wird.
Gestern nacht ist mir Guy Malek im Traum erschienen. Ich weiß nicht mehr, worum es in dem Traum ging. Es war ein Traum wie jeder andere, er spielte sich in einer Landschaft ab, die ich nur teilweise kannte, und steckte voller Ereignisse, die nicht ganz schlüssig waren. Ich kann mich erinnern, daß ich mich ungemein erleichtert fühlte. Er war lebendig und heil und ganz er selbst. Irgendwie wußte ich noch im Traum, daß er gekommen war, um sich zu verabschieden. Ich hatte nie Gelegenheit, ihm zu sagen, wieviel er mir bedeutet hatte. Ich habe ihn nicht lange gekannt, aber manche Menschen berühren uns einfach so stark. Ihr Aufenthalt ist kurz, doch ihr Einfluß reicht tief.
Ich klammerte mich an ihn. Er sprach nicht. Er sagte kein einziges Wort, doch ich wußte, er wollte, daß ich ihn losließe. Er war viel zu höflich, um mich für mein Zögern zu schelten. Er stieß mich nicht weg, aber er gab zu verstehen, was er brauchte. Ich erinnere mich, daß ich im Traum weinte. Ich dachte, wenn ich mich weigerte, gehörte er auf ewig mir. Ich dachte, er könnte für immer bei mir bleiben, aber so funktioniert es nicht. Seine Zeit auf Erden war abgelaufen. Er mußte sich anderen Orten zuwenden.
Schließlich ließ ich ihn gehen, nicht in Trauer, sondern in Liebe. Ich tat es nicht für mich. Es war etwas, das ich für ihn tat. Als ich aufwachte, wußte ich, daß er wirklich fort war. Die Tränen, die ich um ihn weinte, waren die gleichen Tränen, die ich für jeden geweint hatte, den ich je geliebt habe. Meine Eltern, meine Tante. Ich hatte mich auch von ihnen nie verabschiedet, aber nun war es an der Zeit, das nachzuholen. Ich sprach ein Gebet für die Toten und machte die Tür auf, damit alle Geister davonziehen konnten. Ich sammelte sie auf wie die Blütenblätter einer Blume und überließ sie dem Wind. Was geschehen ist, ist geschehen. Was geschrieben ist, ist geschrieben. Ihre Arbeit ist beendet. Unsere ist noch zu tun.
Die Autorin möchte folgenden Personen für ihre wertvolle Unterstützung danken: Stephen Humphrey; Rechtsanwalt John Mackall von Seed, Mackall & Cole; Rechtsanwalt Sam Eaton; Dr. jur. B. J. Seebol; William Tanner von Tanner Investigations; Dan Devereaux, Betriebsleiter bei Granite Construction; Marcia und David Karpeles von der Karpeles Manuscript Library; Captain Ed Aasted, Detective Sergeant Don. F. Knapp, Detective Jill Johnson, Detective Roger Aceves, Detective Lieutenant Nicholas Katzenstein und Lieutenant Richard Glaus vom Santa Barbara Police Department; Dana Motley; Melinda Johnson von der Santa Barbara Newspress; und Lucy Thomas von der Reeves Medical Library am Cottage Hospital.
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