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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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eingibt. Seit ich für all das verantwortlich bin, hat der Sicherheitsaspekt einen immer größeren Raum in meinem Denken eingenommen. Du tust gut daran, mich zu erinnern, was wir hier tun.“
    Sie erreichten Glans Haus und traten ein. Der Bürgermeister führte Hockster in eine gemütlich eingerichtete Stube und bot ihm roten Wein an.
    „Ein Tee wäre mir lieber“, erwiderte Hockster, suchte sich einen Stuhl mit Armlehnen und setzte sich hinein. „Ich brauche morgen einen klaren Kopf.“
    „Was hast du vor?“
    „Ich habe eine Audienz beim König. Allerdings weiß er noch nichts davon. Bei dir sieht die Sache schon anders aus. Woher hast du gewusst, dass ich heute Nacht hier sein würde?“
    „Sofort. Zuerst habe ich das hier für dich.“ Glan griff lächelnd in die Tasche seiner Jacke und brachte ein kleines Fläschchen, gefüllt mit einer goldgelben Flüssigkeit, zum Vorschein. Er reichte es Hockster und sagte: „Mit den besten Wünschen von Serima und mir.“
    Hockster schob seinen Hut in den Nacken und nahm das Fläschchen vorsichtig entgegen. „Apfelsirup!“ Er sah Glan dankbar an. „Du glaubst gar nicht, wie sehr ich das in den letzten Wochen vermisst habe.“
    „Aber das ist noch nicht alles. Hier ist jemand, der dich sprechen will.“
    Leise, fast vorsichtig wurde die Tür geöffnet und Madigan trat ein. Hocksters Augen wurden groß, als er sie erkannte. „Madigan“, sagte er schließlich leise. „Endlich!“
    Er sprang vom Stuhl und eilte ihr entgegen. Madigan wartete nicht. Sie trafen sich lachend in der Mitte des Raumes. Hockster nahm seinen Hut ab und ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Vorsichtig streckte er seine Hand nach oben und fuhr sanft über Madigans Wange und Kinn. „Ich habe so lange auf dich gewartet. In manchen Nächten dachte ich, dass ich dich nie wiedersehe.“
    „Ich habe dich auch vermisst. Nun bin ich wieder hier!“
    „Wirst du diesmal bleiben?“
    Madigan beugte das rechte Knie bis ihr Gesicht auf einer Höhe mit dem Hocksters war. „Ja! Ich bleibe bei dir.“
    Hockster umarmte Madigan mit einer Leidenschaft, die sie vor Glück auflachen ließ. Sie neigte den Kopf und küsste Hockster lange. Als beide heftig atmend voneinander ließen, räusperte sich Bürgermeister Vickert, der noch immer in einem Stuhl in der Ecke des Zimmers saß. „Es ist immer wieder schön, einem jung verliebten Paar zu begegnen, aber jetzt muss ich euch leider verlassen. Auf mich wartet eine ganz besondere Frau.“ Er zwinkerte Hockster zu. „Ich besuche Serima. Nehmt mein Haus für die kurze Zeit, die ihr füreinander habt und bevor ihr nach Trenadil zurückkehren müsst.“ Glan sah Madigan an. „Du weißt, wo du alles findest?“
    „Ja! Danke.“
    Glan nickte. „Auf bald“, sagte er und ging.
    „Wo warst du so lange? Wie ist es dir ergangen?“
    Madigan richtete sich auf, nahm Hocksters Hand und führte ihn zu dem Platz, an dem er zuvor gesessen hatte. Sie selbst ließ sich müde in Glans Sessel fallen. „Nachdem ich dich in Idenhal verlassen hatte, bin ich nach Burnyk gereist, anschließend durch Nord- und Mittelheetland, immer auf der Suche nach Verbündeten.“
    „War das die Aufgabe, mit der die drei Weisen dich betraut hatten?“
    „Ja! Seltsam, ich hätte nie vorher geglaubt – oder zugegeben – dass irgend jemand mich zu etwas veranlassen könnte, womit ich nichts zu tun haben will. Aber hier war ich machtlos.“
    „Ich weiß, wie du dich gefühlt haben musst. Jetzt sind sie fort. Ob sie weggegangen sind oder ob sie sich einfach in Luft aufgelöst haben, kann ich nicht sagen. Sie haben keine Gewalt mehr über dich.“
    „Ich bin mir nicht sicher. Aber über dich gebieten sie nach wie vor, richtig?“
    Hockster rückte seinen Stuhl näher und nahm ihre Hand. „Nein! Das kannst nur du!“
    Madigan lachte. „Du hast keine Ahnung, wie oft ich das schon gehört habe“, und wurde plötzlich ernst. „Ich glaube dir. Ich habe jeden Tag an dich gedacht.“
    „Es war ein langer Weg!“, sagte Hockster. „Wie bist du überhaupt hierher gekommen?“
    „Double-T hat mich gestern hergebracht.“ Hockster sah Madigan fragend an, ließ aber ihre Hand nicht los.
    Sie zuckte die Schultern. „Es klingt seltsam, aber seit ich erfahren habe, dass deine Stadt des Wissens tatsächlich existiert und gedeiht, wollte ich sie unbedingt sehen. Immerhin bin ich ein Teil dieser besonderen Geschichte.“
    „Double-T? Aber der war doch...“ Hockster lachte. „Ich habe überhaupt keine

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