Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)
hier.“
„Ist die Frau dabei?“, wollte Madigan wissen.
„Nein!“
„Wieso hast du uns nicht früher gewarnt?“, fragte Hockster vorwurfsvoll.
„Gebt nicht mir die Schuld. Ihr wart es, der unbedingt wissen wollte, was in Burnyk geschehen ist.“
Hockster fluchte, stand auf und nahm Madigans Hand. „Komm, wir müssen hier verschwinden.“
„Warte!“ Madigan stand mit erhobener Hand da und betrachtete nachdenklich den Horizont. „Van Renz ist nicht dabei. Wenn wir Glück haben, wartet sie mit ihren beiden restlichen Schlägern auf die Rückkehr des Suchtrupps. Es ist dir doch wohl klar, dass sie nicht eher Ruhe geben wird, bis sie mich eingefangen hat.“ Madigan schüttelte entschlossen den Kopf. „Ich laufe nicht weiter davon. Ich gehe zurück. Außerdem hat sie immer noch mein Schwert.“
„Das verspricht ein amüsanter Nachmittag zu werden“, sagte Naggit. „Wenn Ihr erlaubt, werde ich Euch führen.“
„Dann los“, sagte Hockster.
Die drei schlugen einen großen Bogen um ihre Verfolger und mussten anschließend nicht lange suchen. Die Admiralin wartete noch immer an derselben Stelle auf die Rückkehr ihrer Soldaten. Madigan sah sich vorsichtig um. Viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr. Inzwischen hatte die Admiralin sicher schon weitere Verstärkung angefordert, die jeden Moment eintreffen konnte. Madigan sah Hockster und Naggit eindringlich an und legte den Zeigefinger an ihre Lippen.
Hockster nickte verstehend. „Was sollen wir tun?“, fragte er flüsternd.
„Du lenkst sie ab. Ich schalte die beiden Wächter aus und werde dann ein kurzes Gespräch mit der Admiralin führen.“
„Gut!“, sagte Hockster und kroch zuversichtlich davon. Er näherte sich einem weiteren Felsen und duckte sich. Behutsam schob er sich weiter vor und gelangte bald darauf hinter einen Baum, der ihn vor den Blicken der Soldaten versteckte.
Noch hatte man ihn nicht bemerkt, aber Hockster wusste, dass er nicht sehr viel weiter an die Fremden herankommen konnte. Erst jetzt kamen ihm Zweifel an Madigans Plan, der mit einem Mal gar nicht mehr so gut war, wie er anfänglich geklungen hatte. Natürlich war er aufgrund seiner geringeren Größe am Besten geeignet, die Wächter abzulenken, aber ob Madigan tatsächlich in der Lage war, gleich drei Gegner auszuschalten, war doch äußerst fraglich. Er spähte um den Baum herum. Da stand die Admiralin und einer ihrer Wächter. Wo war der zweite? Hockster warf sich herum. Zu spät! Der zweite Soldat stürzte sich auf ihn, ehe er auch nur an Gegenwehr denken konnte. Gut gemacht, Hockster, war das letzte, was er dachte, bevor er von einem heftigen Schlag am Kopf getroffen wurde und alles in absoluter Schwärze versank.
„Was macht er?“, fragte Naggit.
„Bleib in Deckung“, mahnte Madigan.
„Ich sollte Euch vielleicht mitteilen, dass einer der fremden Soldaten das Lager verlassen hat und nach Süden schleicht.“
„Mist!“ Madigan sah den Soldaten jetzt auch. Er näherte sich Hockster, der sich hinter einem Baum versteckt hatte. „Dreh dich um, Hockster“, flehte Madigan flüsternd. „Nein! Nicht! In die andere Richtung. Sie haben ihn.“
„Euer Plan war auch nicht der Beste“, erklärte Naggit.
„Halt die Klappe, Drache, das ist nicht hilfreich.“ Gespannt verfolgte sie die Geschehnisse im Lager. Der Wächter hatte Hockster über seine Schulter gelegt und trug ihn zurück. Hocksters Arme und Beine wippten kraftlos bei jedem Schritt des Wächters. Als die Admiralin Hocksters leblosen Körper sah, huschte ein unheilvolles Lächeln über ihr Gesicht. Madigan drehte sich weg und starrte heftig atmend auf den Boden. „Sie wird ihn töten, obwohl sie ihn nicht einmal kennt – nur weil sie mich haben will.“
Naggit legte den Kopf schief. „Habt Ihr etwas anderes erwartet?“
„Wir haben nicht viel Zeit“, sagte Madigan. „Ich werde versuchen, in ihren Rücken zu gelangen. Zähle langsam bis Zweihundert – du kannst doch zählen? Gut! Dann fliegst du los und ziehst die Aufmerksamkeit auf dich.“
Naggit sah Madigan verblüfft an. „Haltet Ihr mich für völlig verblödet? Die werden mich abschießen mit ihren komischen Waffen, ehe ich sie auch nur erreicht habe. Habt Ihr denn aus den vergangenen Vorfällen nichts gelernt?“
„Halt keine Reden. Bei Zweihundert fliegst du los oder wir sind alle tot!“
„Das ist allerdings ein Argument“, bestätigte Naggit. „Ihr wollt also, dass ich die da ablenke?“
„So ist es!“
„Vielleicht
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