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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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fällt mir etwas besseres ein.“
    „Tu, was du willst, solange es nur wirkt. Lenk sie ab! Wie du das anstellst, ist mir gleich!“
    „Oh, Euer Vertrauen ehrt mich, werte Dame.“
    Madigan schüttelte den Kopf und kroch davon. Naggit zählte. Als er die Zweihundert erreicht hatte, reckte er seinen langen Hals und begann, mit schrecklicher Stimme ein noch schrecklicheres Lied zu singen. Nach der ersten Strophe lugte er um den Felsen herum und sah, dass sein Lied Wirkung zeigte. Der erste Soldat näherte sich ihm mit vorsichtigen Schritten. Noch nicht gut genug, dachte Naggit, und versuchte, seine Erregung zu unterdrücken. Er wandte sich nach Westen und sprang in die Luft. Knapp über der Erde und so tief, dass seine Flügelspitzen bei jedem Schlag fast den Boden berührten, flog er zu einem nahegelegenen Gebüsch und landete ziemlich hart dahinter. Wieder begann er zu singen, das selbe Lied, die zweite Strophe, aber sonst klang es genauso schaurig wie zuvor. Er spähte durch die dünnen Zweige. Sein Verfolger war unsicher stehen geblieben, setzte sich aber in diesem Moment wieder in Bewegung und kam auf ihn zu. Neben van Renz stand der zweite Soldat. Gerade, als Naggit sich zu seinem nächsten Versteck, einer Eiche, aufmachen wollte, gab die Admiralin ein Zeichen und der letzte Wächter setzte sich endlich in Bewegung. Damit war der Weg frei für Madigan. Naggit war erleichtert, bis er bemerkte, dass die Soldaten jetzt aus zwei verschiedenen Richtungen auf ihn zukamen. Das ist nicht gut, dachte Naggit. Nein, das ist gar nicht gut.
    Er zog sich langsam zurück, noch immer laut und grauenvoll singend. Als er seine Deckung verließ und die Soldaten ihn sehen konnten, flog er auf, blies ein paar Flammenlanzen in ihre Richtung und verschwand in den hochgelegenen Ästen der Eiche. Die Projektile aus den hastig abgefeuerten Waffen der Soldaten suchten vergeblich nach ihm, schlugen um ihn herum ins Holz oder pfiffen durchs Geäst geradewegs in den Himmel!
    Van Renz beobachtete wie gebannt jede Bewegung der beiden Wächter und bemerkte Madigan nicht, die schnell die letzten Schritte zurücklegte und ihre Widersacherin mit einem gezielten Schlag in den Nacken niederstreckte.
    Danach war es leicht, die beiden Soldaten unter Androhung eines schnellen Todes ihrer Anführerin davon zu überzeugen, die Waffen fallen und sich fesseln zu lassen.
     
    Hockster erwachte und fand sich nicht zurecht. Er hatte ein unangenehmes Summen in den Ohren. Zuerst hielt er es für die Nachwirkungen des Schlages, den er erhalten hatte, merkte aber bald, dass dieses Summen wohlvertraut klang. Es dauerte nicht lange, da wurde ihm klar, dass es der Antrieb des Laserbirds war, den er hörte. Vorsichtig setzte er sich auf. Alles drehte sich. Benommen schüttelte er den Kopf, was seinen Blick allerdings kein bisschen klärte ihm aber weitere Kopfschmerzen verursachte.
    „He, Sternendame“, rief Naggit, „der Zauberer ist wieder bei Verstand. Nein, wartet, Zauberer und Verstand schließt sich gegenseitig aus. Also nochmal, Euer Herzblatt kommt wieder zu sich. Wenn ihr den wunderbaren Augenblick seiner ersten Worte, die bestimmt 'Wo bin ich' lauten werden, nicht verpassen wollt, dann solltet ihr euch beeilen.“
    Hockster verzog angestrengt das Gesicht, sagte aber nichts. Einen Moment später kniete Madigan an Hocksters Seite. Sanft streichelte sie ihm über Stirn und Wange. „Hast du noch Schmerzen?“
    Hockster wollte den Kopf schütteln, ließ es aber dann doch lieber. „Es geht schon“, ächzte er stattdessen. Ihre Hand war kühl, die Berührung angenehm.
    „Das war eine tolle Vorstellung“, sagte Naggit fröhlich. „Als Ablenker seid Ihr ein echter Versager.“
    „Erinnere mich nicht daran!“ Er sah zu Madigan auf. „Was ist geschehen, nachdem ich umgefallen bin? Wo ist van Renz? Wieso sind wir hier?“
    Madigan lachte. „Wenn du schon wieder Fragen stellen kannst, kann es dir nicht so schlecht gehen, richtig?“ Sie half Hockster auf und berichtete ihm, was geschehen war. „Er singt schrecklich, dieser Drache“, schloss Madigan ihren Bericht, „aber er ist nützlich. Hier sind deine Edelsteine. Ich habe sie van Renz wieder abgenommen.“
    Hockster betrachtete den Beutel in Madigans Hand. Er wollte schon danach greifen, als ihn ein Gedanke zurückhielt. Er hatte auch dieses Mal keine Steine gebraucht, um seinen Illusionen Leben einzuhauchen. Er war ohne Fokus ausgekommen und hatte es gut und richtig gemacht.
    „Behalte sie

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