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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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dass du heute hergekommen bist.“
    „Nicht jetzt, Delek“, knurrte Hockster. „Ich muss nachdenken.“
    „Was gibt es da groß nachzudenken?“, fragte Naggit. „Euer Plan ist gescheitert. Was ich nicht verstehe, ist, wie Eutarus Euren Garlit entdecken konnte. Schließlich war er ja unsichtbar.“
    „Ich weiß es!“, sagte Delek. „Alle Räume rund um den Thronsaal und eben auch die der Berater sind auf Geheiß von Eutarus bei seinem Amtsantritt zum Schutz des Königs und aller hohen Würdenträger mit magischen Fallen gegen unsichtbare Eindringlinge ausgestattet worden.“
    „Das glaubt Ihr doch selbst nicht“, sagte Naggit.
    „So haben es die Herolde verkündet.“
    Naggit streckte seinen langen Hals vor. „Herr Wirt, ich wurde ausgebildet vom ältesten Drachen dieser Welt. Alles, was es über Magie zu wissen gibt, weiß ich. Wenn also so etwas, wie Ihr es hier vorgetragen habt, tatsächlich machbar wäre, dann wüsste ich davon.“
    Hockster sah Naggit nachdenklich an, bevor er sich an Delek wandte. „Es gibt natürlich magische Fallen“, sagte er, „aber sie schlagen an, wenn irgendetwas magisches vorgeht. Sie wirken nicht gegen einzelne Zauber wie Levitation oder Unsichtbarkeit. Es ist nicht möglich, eine Falle zu konstruieren, die die Unsichtbarkeit aufhebt, da man nie weiß, ob ein Unsichtbarer vorbeikommt und vor allen Dingen ist es unmöglich vorherzusagen, wann einer vorbeikommt. Magische Fallen müssen ständig überprüft und korrigiert werden. Das kostet Zeit und Energie. Eine ganze Etage des Palastes mit Fallen allein gegen Unsichtbarkeit zu versehen ist nicht durchführbar.“
    „Ihr beide macht mich ganz konfus. Ich verstehe kein Wort!“
    Naggits Kopf näherte sich Deleks Gesicht. „Man kann nicht bekämpfen, was man nicht sieht?“
    Delek verzog angespannt den Mund. „Dann bleiben nur zwei Möglichkeiten, so wie ich das sehe: entweder wurde euer Freund verraten, oder Nokdan Eutars ist ein schlimmer Lügner.“
    „Es gibt eine dritte Möglichkeit“, sagte Hockster. „Eutarus ist ein Magier!“
    „Wenn das stimmt“, sagte Naggit, „dann gibt es auch keine magischen Fallen. Er würde sie beständig auslösen und das klänge dann den ganzen Tag wie ein magisches Glockenspiel. Ich sage Euch, das hält keiner lange aus.“
    Hockster sah Naggit streng an, musste dann aber ebenfalls grinsen. Er wandte sich wieder Delek zu. „Ich stelle mir das so vor: Eutarus hat Garlits Anwesenheit bemerkt oder sich gegen die Entführung zur Wehr gesetzt. Da er niemanden sah, hat er wie wild mit Aufhebungszaubern um sich geworfen, bis er Garlit endlich erwischt hat. Als Garlit deutlich sichtbar vor ihm stand, hat er ihn überwältigt.“
    Naggit war nicht überzeugt. „Eine hübsche Geschichte, aber es gibt außer Alep Elders keinen weiteren Magier, der zu so etwas fähig wäre. Die meisten Zauberer sind froh, wenn sie das Wetter nach den Vorstellungen ihrer Auftraggeber verändern können und ein paar Illusionen zustande bringen, mit denen sie auf Jahrmärkten zur allgemeinen Belustigung auftreten, nichts für ungut, Auserwählter. Seit Pretorius damals die Zauberer aller Länder für seinen hinterhältigen Plan, sämtliche Magie zu kontrollieren, nach Hornburg gelockt und getötet hat, herrscht an wirklich fähigen Magiern großer Mangel. Wenn Ihr mich fragt, dann gibt es außer uns beiden zur Zeit niemanden in dieser Stadt, der überhaupt weiß, was es braucht, um so viel Magie zu kontrollieren.“
    „Das würde aber bedeuten ...“, begann Delek.
    „... dass Nokdan Eutarus ein fähiger Magier ist, der als solcher nicht erkannt werden will“, beendete Hockster die Aussage des Wirtes. „Ich glaube, der gute Eutarus hatte Erklärungsschwierigkeiten, nachdem er Garlit enttarnt hatte. Er stand plötzlich vor dem Problem, darzulegen, wie es ihm möglich war einen Unsichtbaren zu sehen, den die Wachen noch nicht einmal bemerkt hatten. Also hat er das Gerücht von den magischen Fallen verbreitet, um von seinen Fähigkeiten abzulenken.“
    „Und schon ist aus dem ersten Berater Nokdan Eutarus ein fähiger und sehr gefährlicher Magier geworden.“ Naggit sah Hockster fragend an. „Kennt Ihr einen kundigen Zauberer mit Namen Eutarus? Ich nicht!“
    Hockster schüttelte den Kopf. „Jetzt braucht Eutarus also nur noch irgendeinen kleinen Zauberer anzubringen, der bestätigt, er habe in Eutarus' Namen die Zauber ausgelegt, dann steht der erste Berater wie ein Held mit weißer Weste da.“
    Delek

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