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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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lachte. „Vielleicht schiebt Eutarus den Hofzauberer vor? Aber der ist ein Säufer und zu nichts mehr imstande.“
    Hockster zuckte die Schultern. „Der Hofzauberer wäre genau der Richtige. Wenn er sich darauf einlässt, hebt das sein Ansehen und beschert ihm eine Anstellung auf Lebenszeit.“
    „Und Eutarus ist fein raus!“, erklärte Naggit.
    „Jetzt nicht mehr! Wir wissen um seine Fähigkeiten und können uns darauf einstellen.“
    Hockster nahm etwas Brot aber der Appetit war ihm vergangen. Er bot Naggit vom Brot an, aber der drehte den Kopf zur Seite, schüttelte sich und fragte: „Schon wieder? Erst Käse, dann Brot? Wisst Ihr denn überhaupt nichts? Nein, mir steht eher der Sinn nach...“ Er drehte seinen langen Hals und schaute zu der hohen Decke hinauf, die von schweren Holzbalken getragen wurde. „Ob es da oben wohl Tauben gibt? Ich sehe mal nach.“ Er spreizte die Flügel und flog hinauf, landete sanft auf einem der Träger und sah sich prüfend um.
    Hockster legte Brot und Käse weg und trank einen Schluck Tee. Was sollte er jetzt tun? Er konnte unmöglich ohne Garlit zu Tira zurückkehren. Sie würde es nicht verstehen, es ihm nicht verzeihen. Also musste er ihn befreien, hatte aber keine Ahnung, wie er das anstellen sollte. Er musste in Ruhe darüber nachdenken. „Welche Neuigkeiten gibt es außerdem in der Stadt?“, fragte er Delek.
    Der Wirt lachte bitter auf. „Seit die Chetekken vor Idenhal stehen rekrutiert die königliche Armee jeden Mann und jede Frau, wenn die Person nur alt genug ist und ein Schwert führen oder einen Bogen abschießen kann. Jeder hier bereitet sich auf den Krieg vor und es gibt nicht wenige, die glauben, dass Idenhal untergehen muss, da das anrückende Chetekkenheer so riesig ist und unüberwindbar erscheint. Aus dem Umland strömen täglich mehr Menschen mit dem festen Glauben in die Stadt, hier einen sicheren Zufluchtsort zu finden. Aber sie irren sich alle. Rok sagt, dass wir schon von der ersten Angriffswelle überrollt werden, da unser Heer zu klein und die Mauern viel zu lang sind, um sie ausreichend zu besetzen.“
    „Rok? Rok Talusien? Wie geht es ihm?“
    „Seit er zum Hauptmann der Wache befördert worden ist, sehe ich ihn nur noch selten. Er ist noch immer voller Bitterkeit, doch er arbeitet fast ununterbrochen.“
    „Hatte er nicht einen ausgesuchten Feind unter den Gardisten, einen gewissen Larkan?“
    „Jetzt nicht mehr. Kurz nachdem du damals fortgegangen bist, wurde Rok wieder in die Garde aufgenommen. Er wollte mir nie erzählen, wie er das geschafft hat. Etwa ein halbes Jahr lang ging alles gut, dann gerieten Larkan und Rok aneinander. Schließlich kam es zu einem Duell. Larkan unterlag und Rok wurde eine Woche später zum Hauptmann der Garde ernannt. Manch einer vermutete, dass Roks Aufstieg innerhalb der Garde nicht mit rechten Dingen zugegangen ist und einige wollten seinen Tod. Rok forderte jeden zum Zweikampf, der Zweifel an seiner Ergebenheit gegenüber Land und König äußerte. Er gewann drei Duelle, danach verstummten die Gerüchte. Seit diesem Tag kennt er nur noch seine Arbeit ... Na, nun sieh dir das an, wenn man vom König spricht ...“
    Hockster sah auf und erkannte den hochgewachsenen Soldaten in der Uniform der Garde.
    „Bist du das, Beltrim? Tatsächlich! Ich kann es nicht glauben. Was verschlägt dich nach Idenhal?“ Das Lachen erstarb so plötzlich, wie es auf Roks Gesicht erschienen war und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Er kam näher und beugte sich zu Hockster herab. „Idenhal ist ein schlechter Ort für Auftraggeber von Mördern! Nenn mir einen Grund, weshalb ich dich nicht festnehmen soll!“
    „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Hauptmann.“
    „Du hast dich nicht verändert und jetzt wirst du auch noch gesucht, kleiner Mann. Der Befehl lautet, dich festzunehmen und unverzüglich in den Palast zu Nokdan Eutarus zu bringen. Dein Leben ist dieser Tage weniger wert als der Dreck unter meinen Schuhen. Sag mir, was du hier willst, sonst schleife ich dich an deinem Kragen in die Gemächer des Beraters!“
    „Ich freue mich zu sehen, dass du dich kein bisschen verändert hast. In Zeiten wie diesen, da man heute nicht weiß, ob die eigene Familie morgen noch lebt, ist einer wie du gern gesehen. Ich habe hier wichtige Geschäfte zu erledigen und mehr kann ich dir nicht sagen, verspreche aber, dir augenblicklich Bescheid zu geben, wenn ich etwas zu berichten habe. Mit einem Satz, Hauptmann

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