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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Handgreiflichkeiten kommt.“
    „Was ist denn das?“, fragte Rok verblüfft. Er wandte sich voller Abscheu an Hockster. „Du hattest ja schon immer eine Neigung für das Groteske, aber das ist selbst für deine Maßstäbe übertrieben!“
    „Ich bin ein Drache, Hauptmann.“
    „Das ist mir bekannt“, unterbrach Rok barsch. „Aber was willst du bei ihm? Seid ihr alle verrückt geworden?“
    Naggit richtete sich auf. „Mitnichten! Darüber hinaus werdet Ihr schwerlich edleres Leben finden, als ich es verkörpere. Meine Ahnenreihe ist hundertmal länger als die Eure oder die Eures Königs und der Stolz, der in meinem Herzen wohnt, ist reiner als Ihr es Euch vorzustellen vermögt. Also wählt Eure Worte besser mit Bedacht. Betrachtet meine Äußerungen bitte als freundliche Warnung, die ich Euch nur deshalb gebe, weil Ihr einst ein Weggefährte des Magiers wart.“
    „Ein ausgezeichneter Vorschlag“, mischte Delek sich nun ein, ging zu Rok und hob beschwichtigend seine Hände. Leise aber eindringlich redete er auf den Hauptmann ein und sagte abschließend. „Warum kommst du nicht später wieder, Rok, so wie du es wolltest?“
    Rok nickte, bedachte Hockster und Naggit mit einem finsteren Blick und ging.
    Mit lautem Krachen fiel die Tür ins Schloss. Hockster atmete erleichtert auf. Das war gerade noch mal gutgegangen. Er ärgerte sich über sich selbst, aber der Talusien brachte mit seiner bloßen Anwesenheit eine Saite in ihm zum Schwingen, die seine finstersten Gefühle und Gedanken wachrief. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn Rok Hockster tatsächlich festgenommen und Eutarus vorgeführt hätte. Er trank einen Schluck Tee und stellte überrascht fest, dass seine Hand kaum zitterte. Dann wurde die Tür ein zweites Mal aufgerissen und Hockster zuckte erschrocken zusammen. Aber es war nicht der Talusien, der zurückkam, um Hockster in Ketten zu legen. Madigan betrat das Gasthaus und Hockster erschien es, als leuchtete das Licht plötzlich heller. Sie lächelte froh, als sie ihn erkannte.
    Delek begrüßte Madigan überschwänglich und sagte: „Madigan. Willkommen. Was möchtest du essen?“
    „Nichts“, erwiderte Madigan. „Wir werden dich leider sofort wieder verlassen müssen. Komm Hockster, wir haben viel zu tun.“
    „Weißt du schon ...“, begann Hockster.
    „Ja! Alles! Die Kuriere und Herolde reiten noch immer durch einige Teile der Stadt und schreien die Gefangennahme Garlits und deinen Namen hinaus, als brächte Eure Hinrichtung Sicherheit und Frieden für Stadt und Land. Ich wäre dir dankbar, wenn du unser Aussehen wieder verändertest.“
    „Natürlich.“
    Wenig später führte Madigan in Gestalt des alten Mannes seinen vermeintlichen Enkel Hockster und Naggit, der wieder das Aussehen einer Krähe erhalten hatte, durch die Stadt nach Süden. Bald darauf erreichten sie eine breite Straße, die von großen Häusern gesäumt wurde. „Das Kaufmannsviertel“, erklärte Madigan, „eine der besseren Gegenden der Stadt und wie gemacht für unser Vorhaben. Ah, da sind wir schon.“
    Madigan steuerte ein prächtiges, in hellem Grün verputztes Gebäude an und klopfte an die wuchtige Eichentür. Sie mussten nicht lange warten. Die Tür wurde geöffnet, die Gefährten hereingebeten. Ein Diener führte sie durch die Eingangshalle in einen großen Raum, der eher einem Saal ähnelte und bat Madigan und ihre Begleiter zu warten. „Darf ich Euch eine Erfrischung bringen?“, fragte er.
    „Nein, danke“, antwortete Madigan.“
    Der Diener verbeugte sich und verschwand.
    Madigan ging um den großen Tisch herum und setzte sich ans Kopfende.
    „Auf wen warten wir?“, fragte Hockster.
    „Auf den König“, antwortete Madigan. „Aber vorher – sieh dich um.“
    Hockster tat es. Außer dem großen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand und den dazu gehörenden Stühlen gab es kein weiteres Möbel, obwohl genug Platz vorhanden war. Die Wände waren mit schweren Teppichen behangen, die Motive der heetländischen Geschichte zeigten.
    „Nun, was sagst du?“, wollte Madigan wissen.
    Hockster nickte. „Es ist möglich. Ich brauche zuerst einen großen Stuhl oder etwas ähnliches.“
    Madigan klatschte in die Hände und der Diener erschien. „Bring einen Sessel oder einen schweren Stuhl, irgendetwas großes und wuchtiges“, befahl sie.
    „Mit Armlehnen!“, sagte Hockster.
    Wenig später stand ein schwerer, gepolsterter Sessel an der Kopfwand des Empfangssaales.
    „Entschuldigt, wenn ich Euch

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