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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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über die aktuellen Lagerbestände sowohl in der Feste als auch in den höhlenartigen Hallen unter dem Berg herunter. Nach ihm sprach Tira. Sie berichteten, wie viele Flüchtlinge seit der letzten Versammlung eingetroffen waren, wie viele davon Männer, Frauen und Kinder waren und wer sich dem Verteidigungsheer angeschlossen hatte.
    Als nächstes erhob sich Madigan. Gemeinsam mit vier Heilern hatte sie ein Krankenhaus eingerichtet. Sie legte eine lange Liste von Kräutern, Wurzeln und Gräsern vor, die die Heiler dringend benötigten. Karva nahm die Liste mit dem Versprechen an sich, innerhalb der nächsten Tage die benötigten Pflanzen zu besorgen.
    Nach Madigan sprachen Krull und Varna, die die Soldaten und Bogenschützen befehligten. Varna klagte nicht minder bitter über fehlende Ausrüstung und die Dummheit ihrer Schützen als Krull es für die Speerträger und Schwertkämpfer tat. Beide waren äußerst unzufrieden. Dieser Zustand würde sich jedoch erst mit dem Eintreffen eines kampfbereiten Heeres ändern. Dann hätten die ungeübten Kämpfer Trenadils, die Landbewohner, Vertriebenen, Handweker und Kaufleute, die nun in Lederharnischen steckten und den Kern der Verteidigung der Festung ausmachten, endlich Gelegenheit, sich mit richtigen Soldaten zu vergleichen. Krull sah Diwenok, der am unteren Tischende saß, erwartungsvoll an, doch der Druide schüttelte den Kopf. „Ich habe nichts gesehen. Die Armee aus Burnyk wird nicht vor Ablauf von zwei Monaten eintreffen. König Serkal ist noch immer in Idenhal.“
    „Was ist mit den Nat Chatkas?“, fragte Hockster.
    Diwenok verzog seinen Mund, unergründlicher Ärger loderte plötzlich in seinen Augen. Dann schien er sich zu besinnen. Schließlich sagte er: „Ich kann sie noch immer nicht sehen, selbst mit Hilfe meiner Druiden nicht. Ein Schutz liegt über der ganzen Armee der Chetekken. Es ist ein großes Gebiet, das wie ein blinder Fleck auf einer Landkarte erscheint.“
    „Weshalb verfolgt ihr nicht die Bewegung dieses ‚Flecks‘, um so den Standort der Schlangenarmee zu bestimmen?“, wollte Naggit wissen.
    „Sehr gut, Drache! Als ob wir nicht selbst dahin gekommen wären. Es gibt dabei allerdings ein schwerwiegendes Problem. Über dem Norden Heetlands existieren drei solcher Punkte. Welcher ist der Richtige?“
    „Das ist leicht“, erwiderte Madigan, „ich brauchen eine Karte.“
    Karva beauftragte einen Hajada, eine Karte zu bringen. Wenig später beugten sich alle gespannt darüber. Madigan fragte: „Wo ist die erste Schwärze und wie hat sie sich in den letzten Tagen bewegt? “
    „Hier!“ Diwenok wies auf die Mitte der Karte. „Sie bleibt unverändert dort, als stünde dort eine Ersatzarmee, die auf einen entsprechenden Befehl wartet, welches Ziel sie angreifen soll: Trenadil oder Idenhal. Die zweite Schwärze, oder Armee, bewegt sich ständig zwischen Idenhal und Trenadil hin und her. Die dritte und zugleich kleinste kommt uns langsam näher. Hier!“ Er wies auf eine Stelle, die nicht weiter als zweihundert Kilometer entfernt lag.
    „Das ist die Richtige!“, sagte Madigan. „Ich glaube nicht, dass wir Zeit bis zum Frühjahr haben werden. Die Schlangen erreichen die Wälle Trenadils in weniger als drei Wochen. Sie sind sehr schnell.“
    „So bald?“, fragte Trewel und wurde bleich.
    Hockster schob seinen Hut zurecht und sah alle Anwesenden nacheinander an. Mit einem Mal schien alle Anspannung und jeder Zweifel, die ihn wochenlang gequält hatten, von ihm abzufallen. „Viel Zeit bleibt uns wirklich nicht. Der Boden zwischen den einzelnen Wällen muss hergerichtet werden.“
    „Ist schon geschehen“, erklärte Krull verblüfft. „Wo bist du gewesen, dass du das nicht weißt?“
    „Um so besser“, erwiderte Hockster nach einem Moment der Verlegenheit. „Die Bogenschützen benötigen ...“
    „Die Bogenschützen unterstehen meinem Befehl. Wir, Krull und ich, haben alle deine Vorschläge in die Tat umgesetzt. Wir sind bestens vorbereitet. Wir haben alle nur eine Sorge und die quält uns täglich. Die Sorge, ob rechtzeitig Verstärkung eintreffen wird.“
    „Gut“, sagte Hockster. „Ausgezeichnet!“ Doch niemand schien ihn mehr zu hören. Krull und Varna besprachen mit Diwenok und Karva verschiedene Möglichkeit der Verteidigung, nur unterbrochen von den Hinweisen, die Madigan und Naggit gaben.
    Dieses Gespräch fand nicht zum ersten Mal statt, wie Hockster bemerkte. Erst jetzt wurde ihm klar, wie sehr er von seinen eigenen Nöten

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