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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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ich deshalb nur mit dir schlafen? Du bist unmöglich. Ich entscheide das. Niemand sonst!“
    Hockster sah Madigan empört an. „Weißt du überhaupt, was du anrichtest, ich meine nicht nur mit mir. Du hast jedem hier den Kopf verdreht, so sehr, dass sie alle dich lieben. Selbst Naggit kann sich dir nicht entziehen und wohnt jetzt bei dir. Du kannst nicht tun und lassen was du willst!“
    Madigan beugte sich vor. Zorn funkelte in ihren Augen und ließ ihre Stimme zittern. „Du neunmalkluger Mistkerl“, ihre Stimme überschlug sich: „Ich muss jeden einzelnen von ihnen wiederlieben, dass es mir fast das Herz zerreißt. In jeder freien Minute gibt es nur einen, dem ich mich widmen kann, und gleichzeitig verletze ich alle anderen. Jeden Abend frage ich mich, wer als erster sterben wird und weiß nicht, wie ich diesen Schmerz ertragen soll. Jetzt kommst du daher mit deinen kleinlichen Besitzansprüchen und machst mir das Leben schwer.“ Madigan setzte sich wieder und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Als sie aufsah, waren ihre Augen von Tränen nass. „Erinnerst du dich an meinen Brief? Ich habe dir doch die Wahrheit geschrieben. Nichts hat sich geändert. Wenn das hier vorbei ist, will ich mit dir leben und nur mit dir.“
    „Haben die drei Weisen dir das angetan?“
    „Ich weiß es nicht. Sie haben mich wohl darauf hingewiesen, dass es so geschehen wird. Ich habe ihnen ja nicht einmal geglaubt! Was hätte ich auch tun sollen? Fliehen? Wohin? Es gab damals keinen Ort, wo ich mich hätte verkriechen können. Ich brauchte doch so lange Zeit bis ich genug Mut hatte, zur Independence zu fliegen, auch auf die Gefahr hin, dass dort niemand mehr war. Hockster, bitte, wende dich nicht von mir ab. Ich brauche dich.“
    „Das werde ich nicht. Es fällt mir nur schwer, dich mit anderen zu teilen.“ Hockster ging um den Tisch herum und nahm Madigan in die Arme. Tröstend strich er ihr über Haar und Wange.
    „Hab noch ein wenig Geduld“, sagte Madigan. „Bald ist es zu Ende, auf die eine oder andere Art.“
    „Glaubst du, dass wir gewinnen können?“, fragte Hockster vorsichtig.
    „Nicht ohne die angekündigte Verstärkung.“
    „Was wirst du tun, wenn der Krieg zu Ende ist?“
    „Mit dir leben, glücklich sein, eine Familie gründen.“
    „Aber wo, Madigan? Wo werden wir leben?“
    „Wo du willst, Liebster. Aber du hast mir noch nicht gesagt, was du tun wirst.“
    Hockster löste die Umarmung und begann, unruhig hin und her zu laufen. „Ich kann nicht so weit in die Zukunft schauen. Sieh nur, mein ganzes Leben habe ich damit zugebracht, es den wenigen Leuten recht zu machen, die an meinem Leben Anteil hatten. Von jedem einzelnen war ich abhängig wie ein neugeborenes Kalb. Nach dem Tod meines Urgroßvaters dachte ich, ohne Zweifel leben zu können, aber das war ein Irrtum. Ich verließ meine Heimat und nahm alle Ängste mit. Mein ganzes Leben lang bewegte ich mich in einer ungeahnten Hörigkeit. Mich aufzulehnen, nein, das habe ich nie gelernt. Zum Schluss war selbst dieser unselige Turmalin ein Feind bis ich endlich herausfand, dass alles in mir war.
    Oh ja, ich habe viel gelernt seit ich dich traf und viel erlebt, mehr, als ich je zu träumen gewagt hätte. Ich habe eine Stadt gegründet. Das kann mir niemand mehr nehmen. Ich habe dich gewonnen, auch das bleibt mir für immer, egal, was geschehen wird. Doch die Ereignisse der vergangenen Jahre sind nicht ohne Folgen geblieben. Ich habe mich kennengelernt, meine Schwächen, meine Zweifel. Ich glaube, das ist das größte Erlebnis, das einem widerfahren kann und zugleich das schrecklichste.“
    „Aber ...?“, fragte Madigan.
    Hockster zuckte mit einem Anflug von Verzweiflung mit den Schultern. „Ich sehe keine Perspektive. All mein Sinnen war auf die Besetzung Trenadils und seiner Verteidigung gerichtet. Nun, es ist erreicht. Andere werden meine Aufgabe weiterführen.“
    „Andere? Ich verstehe dich nicht? Wir brauchen dich. Du bist der ...“ Madigan brachte den Satz nicht zu Ende. Bestürzt betrachtete sie Hocksters angespanntes Gesicht.
    „Du hast es selbst schon gemerkt, nicht wahr?“, fragte Hockster mit einem bitteren Lächeln. „Von einer obskuren Prophezeiung und drei nicht minder obskuren Gestalten zum Auserwählten gemacht zu werden, bedeutet gar nichts. Jeder einzelne, der heute Abend hier gewesen ist, ist nicht weniger Auserwählter als ich es je war. Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Jetzt kommen andere zum Zuge. Mir bleibt die Magie, die

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