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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Mittelfinger empor und nickte. Zwei! Zwei was? Ehe Hockster darauf eingehen konnte, flimmerte der steinerne Thronsaal und verging.
    Hockster öffnete die Augen und fand sich vor seinem Edelsteinmuster sitzend wieder. Der Söldner war noch nicht zurückgekehrt. Hastig legte er die Steine neu aus, wobei er dem Kerzenmuster des Ritters folgte. Er stand auf, legte die Hände vor den Mund, atmete tief ein und schrie: „Talusien! Talusien! Komm zurück, ich brauche dich.“
    Nur wenige Minuten später erschien der Söldner zwischen den Bäumen. „Du sollst nicht so schreien. Du hast einen Hasen verjagt und wahrscheinlich sämtliches Gesindel im Umkreis von 10 Kilometern angelockt. Was willst du?“
    „Ich brauche dich hier. Ich will noch einmal in die Welt des Steinkreises.“
    „Wie geht das ohne die Felsen?“
    Hockster erklärte dem Söldner in kurzen Zügen, was er bislang erlebt hatte, berichtete von dem Ritter und von den drei seltsamen Gestalten, die er gemeinsam in einem Raum des Kellergewölbes angetroffen hatte. Der Talusien hörte Hocksters Bericht ruhig an und sagte dann: „Es gibt Dinge, für die es keine Erklärung gibt, obwohl ich sicher bin, dass du ebenso gut geträumt haben kannst. Was ist weiter geschehen?“
    Hockster, froh darüber, dass der Söldner ihm endlich zuhörte, sagte: „Die drei Gestalten, zwei Männer und eine Frau, behaupteten, dass das Wissen der Menschen verlorengehen wird, wenn der Krieg andauert. Sie trugen mir auf, dem entgegenzuwirken und Wissenszentren und Lehrstätten einzurichten, in denen das Wissen der Welt an einem einzigen Punkt konzentriert und aufbewahrt wird, und so alle Erfahrungen, alles Wissen und die Weisheit der Menschen vor der Vernichtung geschützt werden können.“
    „Was für ein Unsinn! Es gibt Schulen in Idenhal.“
    „Ja, für Kinder. Junge Leute, die auf den Weg gebracht werden sollen. Meine Stätten sollen für jeden Gelehrten, Handwerker, Forscher, Magier, Lehrling, Unwissenden, Lernwilligen und Erfinder offenstehen. Es gibt keine Beschränkung. Jeder bringt sein Wissen ein, bewahrt es, indem er es niederschreibt oder an lernwillige Männer und Frauen weitergibt. Natürlich müssen diese Lehrstätten an Orten eingerichtet werden, die weitab von den Kriegsschauplätzen liegen, also keine strategische Bedeutung haben. Aber ich weiß nicht, wie ich die Forderung der drei Gestalten erfüllen soll.“
    „Ich kann dir nicht helfen!“
    „Doch! Du sollst mich jetzt in dieses fremdartige Schloss begleiten, schauen und bestätigen, dass ich nicht geträumt habe. Ich weiß nicht, ob es funktioniert, aber ich glaube, die Geste des Ritters ist so zu verstehen, dass außer mir noch jemand das Schloss betreten kann. Ich will es wenigstens versuchen. Setzt dich neben mich, schließ deine Augen und reich' mir deine Hand.“
    Der Söldner schüttelte amüsiert den Kopf, kam Hocksters Aufforderung aber nach. Hockster packte die viel größere Hand des Söldners und schloss die Augen.
    Madigan überprüfte ihre Position und stellte verärgert fest, dass sie inzwischen immerhin eine ordentliche Strecke zurückgelegt hatte, aufgrund der Bodenbeschaffenheit ihrem Ziel aber nur um die Hälfte der Strecke nähergekommen war. Immer wieder hatte sie irgendeinem Hindernis ausweichen müssen. Oder mangelte es ihr, der sternengeborenen Söldnerin, die außer den großen Städten auf fremden Planten nur das Leben in einem Raumschiff kannte an der nötigen Erfahrung, einen Wald zu durchqueren? Vielleicht, dachte sie, aber ich werde nicht aufgeben. Es wurde wärmer, der Marsch hatte sie erhitzt. Sie öffnete ihre Jacke und entschied, eine kurze Pause einzulegen. In diesem Moment hörte sie eine Stimme zweimal dasselbe Wort rufen, es klang wie ein Name gefolgt von der Aufforderung zurückzukehren. Sie erstarrte, aber die Stimme rief kein weiteres Mal und so war es schwer, den ungefähren Standort des Rufenden zu lokalisieren. Madigan orientierte sich und machte sich auf den Weg zu dem Ort, an dem sie den Rufer vermutete. Hoffentlich waren die Einheimischen ihr freundlich gesonnen. Der Laserbird war auf dem neuesten Stand der Kriegstechnologie und verfügte über einen todbringenden Laser. Aber darüber hinaus gab es keine Waffen an Bord, die sie hätte mitnehmen können. Madigan hatte nicht einmal ein Messer, um sich zu verteidigen.
    Unvermittelt fand Hockster sich im Steinsaal wieder. Rok Talusien stand bewegungslos und aufmerksam neben ihm. Der fremde Ritter wartete vor einer

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