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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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die er nie zuvor gehört hatte. Schmerz breitete sich aus, er vermisste sie noch immer und es verging kein Tag, an dem er nicht mehrmals an sie dachte. Sie hatte ihn verlassen, um ihr neues Leben hier auf dieser fremden Welt einzurichten, er konnte sich aber ein Leben ohne sie noch immer nicht vorstellen und so waren seine Gefühle die eines einsamen Mannes, der beständig um die verlorene Nähe seiner Geliebten trauerte. Auch Madigan hatte getrauert, als sie mit ihm nach Norden gereist war, hatte getrauert um das Leben, dass sie hatte aufgeben müssen genauso wie um all die Menschen, die sie verloren hatte, bevor sie hierher gekommen war. Hocksters Kopf zuckte hoch. Er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte. Er näherte sich der Eingangstür und sagte: „Cygar!“
    Mit einem Zischen glitt die Tür ein Stück zurück ins Innere und schob sich dann nach links. Abgestandene Luft schlug Hockster entgegen.
    „Ausgezeichnet!“, rief Garlit, der eilig näherkam. Er drückte sich an Hockster vorbei und steckte den Kopf ins Schiffsinnere. „Bah! Es stinkt hier drinnen wie in einem Ziegenstall.“
    „Warte!“, forderte Hockster. „Ich gehe zuerst.“ Garlit verzog verärgert das Gesicht, ging aber beiseite. Vorsichtig betrat Hockster Madigans Laserbird. Garlit folgte ihm.
    Von außen hatte das Sternenschiff größer gewirkt. Das Innere bestand lediglich aus einem schmalen, etwa vier Meter langen Gang, an dessen beiden Enden jeweils eine halbrunde Kammer lag. Hockster wandte sich nach links und bemerkte die fehlenden Wände, die den Blick freigaben auf unterschiedlich dicke, farbige Taue oder Seile, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Es waren Kabel, wie er später erfuhr, die freilagen, seit Karl Teile der Innenverkleidung zur Umgestaltung seines Äußeren verwendet hatte. Ein letzter Schritt und Hockster stand hinter einem Stuhl mit hoher Rückenlehne. Die Lehne versperrte ihm die Sicht. Er ging daran vorbei und sah sich um. Der Stuhl besaß zwei Armlehnen, an deren Enden verschieden große Knöpfe eingelassen waren. Das waren Kontrolltasten, erinnerte sich Hockster. Er kletterte in den Stuhl und warf einen Blick aus dem zweigeteilten Fenster vor ihm. Die Bäume des Waldes und auch alles andere da draußen wirkte viel dunkler, als er es kannte, gerade so, als wäre innerhalb kürzester Zeit ein Gewitter aufgezogen. Unterhalb des Doppelfensters war ein brusthoher Aufbau der fest mit der halbrunden Wand verbunden war und aussah wie eine mit Schmucksteinen besetzte Kommode. Hockster erinnerte sich: das war das Steuerpult, auch Konsole genannt. Im Zentrum der Konsole fand er das kleine Fenster, ein Display, an das er sich vorhin erinnert hatte. Irgendwo hier musste Double-T sein. Doch wo suchen und wie finden?
    „Ist hier jemand?“, rief Hockster unsicher.
    „Ja, ich!“, erwiderte Garlit verwundert und bedachte Hockster mit einem langen, nachdenklichen Blick.
    „Danke! Du bist wirklich eine große Hilfe.“
    „Wer soll hier schon sein?“, wollte Garlit wissen. „Hier ist kein Platz zum Leben. Außerdem stinkt es.“
    „Es muss aber jemand hier sein“, beharrte Hockster. „Ich weiß es genau.“
    „Wer denn? Nur wir sind hier!“
    „Madigan hat es mir genau erklärt. Das Wesen ist mit dem Schiff verbunden und heißt Double-T.“
    „Ja?“, erklang eine fremde Stimme, die von überall her zu kommen schien. Garlit zuckte erschrocken zurück und hielt im selben Augenblick ein Messer in der Hand.
    „Beruhige dich“, sagte Hockster. „Es droht keine Gefahr!“ Im selben Moment erwachten die vielen bunten Schmucksteine auf der Konsole wie kleine Lichter zu blinkendem Leben. Zuletzt füllte sich das kleine Fenster im Zentrum mit fremden Schriftzeichen.
    „Double-T? Wo bist du?“, fragte Hockster.
    „Diese Frage kann ich nicht zufriedenstellend beantworten, da ich keinen Körper habe wie du“, erwiderte die Stimme. „Im weitesten Sinne ließe sich dieser Laserbird als der Ort meiner Existenz bezeichnen. Meine Antwort lautet also: Hier!“
    Es bereitete Hockster unerwartete große Mühe, einen Sinn hinter diesen Worten zu entdecken. Ähnlich große Schwierigkeiten bereitete es ihm, ins Leere zu sprechen, mit dem Wissen, gehört zu werden und anschließend eine Antwort zu bekommen und das, obwohl er sich im Vergleich zu Garlit ungefähr hatte vorstellen können, was ihn hier erwartete. Er drehte sich um und sah das angespannte Gesicht seines Begleiters. Hockster lachte. „Na, Garlit, geht es dir gut? Es

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