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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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ihm passte. War er mir etwa gefolgt? Er lächelte mich an.
     „Na, machst du auch einen kleinen Stadtbummel?“
     Ich konnte es nicht glauben, dass er mir gefolgt war, das ging über mein Vorstellungsvermögen. Es musste Zufall sein.
     „Ja“, antwortete ich, „ich war neuen Teppichboden kaufen. Setz dich doch!“ Ich zeigte auf den Platz neben mir. „Das Eis von da drüben schmeckt übrigens sehr lecker. Hol dir doch eines.“
     Er winkte ab. Dann wollte er wissen, ob ich mit der Renovierung fertig sei.
     „Ja“, sagte ich etwas zögernd, denn ich dachte an den gestrigen Abend, „ich hoffe jedenfalls.“ Und fragte, ob ihm einmal bei seinen Wandarbeiten irgendwas an der Bausubstanz des Hauses aufgefallen sei.
     „Wieso?“, war seine Gegenfrage und sein Blick erschien mir unangenehm lauernd.
     Ich erzählte ihm von dem schmierigen schwarzen Staub, der sich in den Teppich eingenistet hatte und sogar durch die Tapete gekommen war. Er wirkte mit einem Mal sehr unruhig, geradezu besorgt, was mich etwas wunderte, da ich zwar verstehen konnte, dass es mich selbst erschreckt hatte, aber ansonsten glaubte, für jemand anderen würde sich das wohl kaum besonders besorgniserregend anhören. Doch er hing regelrecht an meinen Lippen und wollte wissen, ob noch andere merkwürdige Dinge vorgefallen seien.
     „Nein“, antwortete ich vorschnell, denn gleich danach fiel mir das Püppchen ein. Deshalb verbesserte ich mich und erzählte, halb lachend, wie ich die kleine Puppe in der Mauer gefunden hatte. Da bemerkte ich, dass seine Hände zitterten. Unauffällig starrte ich gebannt auf seine Finger, welche miteinander rangen, sich verkrampften und bebend auf seinen Knien zu erliegen kamen. Plötzlich sprang er auf und erklärte, dass er weiter müsse. Mit hypnotisch aufgerissenen Augen schaute er mich an und sagte stockend, aber deutlich, dass ich auf mich aufpassen solle.
     „Ich renoviere ja nun gar nicht mehr. Da kann auch nichts mehr passieren“, beruhigte ich ihn lächelnd.
     „Trotzdem!“, insistierte er fast drohend.
     „Was meinst du denn damit...ich verstehe nicht?“, fragte ich von seiner Besorgnis angesteckt ängstlich nach. Doch er antwortete nicht, drehte sich wortlos um und ging.
     Sogleich spürte ich unmerklich erneut etwas nagen, tief in mir drin, an meinem Herzen, eine kleine Furcht, bereit sich aufzuplustern und sich breit zu machen, wenn ich ihr nicht Einhalt gebot. Ich nahm mir vor, mit Klaus Luchterhand noch einmal ein ernstes Wort zu reden, denn es erschien mir so, als ob er mehr wusste als ich, über was auch immer. Und ich wollte es wissen. Ich wollte, dass dieser ganze mysteriöse Scheiß ein Ende nahm und sich in Wohlgefallen auflöste. 
    Nachdenklich fuhr ich nach Hause und erinnerte mich gerade rechtzeitig daran, im Supermarkt vorbeizuschauen, um Getränkenachschub zu besorgen. In einem der Kramtische entdeckte ich gelbe Quietsche-Igel, genau dieselben, die ich aus meiner Kindheit kannte und die mir deshalb auf der Stelle sehr vertraut vorkamen. Dabei bemerkte ich, dass es sich um Hundespielzeug handelte und unwillkürlich fragte ich mich, ob man mir wohl Hundetoys zum Spielen gegeben hatte. Gedankenverloren drückte ich während dieser Überlegungen auf einem der Igel herum, bis dieser plötzlich ein lautes „Quiiiiiiek“ von sich gab. Erschrocken zuckte ich zusammen, doch es nützte nichts mehr. Alle Leute im Supermarkt schauten zu mir herüber, ein paar grinsten auch amüsiert. Nun ja, das hatten sie umsonst. Aber nicht lange, denn ich begab mich zur Kasse und danach schnurstracks auf den Heimweg.
     Diesen Abend verbrachte ich völlig allein mit mir und der wunderbaren warmen und windigen Sommernacht auf dem Balkon. Träumend schaute ich in das rote Leuchten des Himmels bis dieses einem klaren schwarzen Sternenteppich gewichen war und genoss dabei das saftige Fleisch einer reifen Wassermelone, welches mit prallem Schmelz auf meiner Zunge zerplatzte und eine herrlich süße Erfrischung in meine Kehle rinnen ließ. Einer der Sterne, dicht neben der Dachrinne, strahlte besonders hell, so hell, dass er alle anderen Sterne überstrahlte. Dann erlosch er von einer Sekunde zur anderen. Wahrscheinlich war er bereits vor langer Zeit verglüht, doch viele Lichtjahre von mir, der Erde und unvorstellbar weit von seinem eigenen Ort entfernt, würde sein Licht noch immer weiterleben, weiterfliegen, vielleicht bis in alle Ewigkeit, wenn das All so unendlich ist, wie die Weisen unserer

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