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Goldkehlchen: Kriminalroman (German Edition)

Goldkehlchen: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Goldkehlchen: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Stammkötter
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Personal Training mehr. Ich habe ihm nur ein paar Mal zugelächelt. Er machte mir eigentlich einen ganz lockeren Eindruck.«
    »Wie meinst du das?«
    Svea sah ihn verständnislos an. »War halt so ein Gefühl. Er war nicht so verbissen an den Geräten. Aber vielleicht täusche ich mich auch. Möglicherweise hat das alles gar nichts zu bedeuten.« Plötzlich schien Svea einzufallen, dass Kroll bei der Mordkommission war. »Oh Gott! Ist was passiert?«
    »Hast du gesehen, ob er noch jemanden getroffen hat oder ob er abgeholt wurde?«
    Svea zuckte mit den Schultern. »Ich sehe die Kunden ja nicht mehr, wenn sie unter die Dusche gehen, bin ja immer hier bei den Geräten.«
    »Wer könnte uns denn da weiterhelfen?«
    »Keine Ahnung.« Sie sah auf die Uhr. »Aber alle, die mit Johannes in der Kabine waren, sind jetzt bestimmt schon weg.«
    Als Kroll wieder draußen war, sah er sich auf dem Platz vor dem Fitnessstudio um. »Johannes war mit dem Fahrrad hier«, überlegte er laut. »Hier steht aber kein Fahrrad mehr. Also ist er selbst weggefahren, aber wohin?«
    »Wenn er selbst weggefahren ist, wurde er also nicht entführt?«, fragte Anja in einem flehenden Ton. »Dann ist ihm doch auch nichts passiert, oder?«
    »Zumindest nicht hier.«
    Er sah sie an. »Komm, wir fahren zu Johannes’ Eltern. Vielleicht gibt es ja irgendwelche Neuigkeiten.«
    Kroll wusste natürlich, dass es keine neuen Nachrichten geben konnte. Dann hätte man ihn längst informiert.
     
    Sie mussten nicht klingeln. Der Türöffner summte, als sie auf das Haus in der Fichtestraße zugingen. Kroll vermutete, dass Wiggins sie gesehen hatte. Frau Weiding führte sie ins Wohnzimmer. Sie war schlicht gekleidet. Eine graue Cordhose, die an ihrem hageren Körper keine Konturen zeigte, und ein rosafarbener Pullover mit V-Ausschnitt aus Textilfaser. Ihre glatten schwarzen Haare, die unmotiviert wie Spaghettifäden herabhingen, machten einen fettigen Eindruck, was mit Sicherheit täuschte. Sie hatte sich einfach nicht um ihre Haare gekümmert. Sie sah Kroll mit roten Augen, unter denen sich schwarze Schatten zeigten, an. »Haben Sie was von Johannes gehört?«
    Sie wartete die Antwort nicht ab und fiel Anja in die Arme. »Wir machen uns so große Sorgen!«
    Johannes’ Vater stand am Fenster und starrte auf die Straße. Neben ihm stand Wiggins und sah gleichfalls hinaus. Staatsanwalt Reis saß auf dem Sofa und beendete ein Telefongespräch, als er Kroll und Anja sah. »Bei der Bereitschaft gibt’s leider nichts Neues. Was hast du erfahren?«
    »Wir kommen gerade aus dem Fitnessstudio. Johannes hat gegen 21 Uhr das Studio verlassen. Mehr Infos haben wir leider nicht. Die Kollegen befragen gerade die Anwohner. Sein Fahrrad ist nicht mehr vor dem Studio. Wir können also davon ausgehen, dass er selbst weggefahren ist. Ich glaube nicht, dass jemand mitten in der Fußgängerzone ein Fahrrad ins Auto packt.«
    Kroll legte eine Denkpause ein. »Aber wohin?«, überlegte er laut.
    Johannes’ Vater, der sich inzwischen zusammengekauert auf dem Sofa niedergelassen hatte, sprang wie vom Blitz getroffen auf.
    »Können Sie denn gar nichts tun?«, schrie er hilflos.
    »Wir haben eine Fahndung rausgegeben«, versuchte ihn der Staatsanwalt zu beruhigen. »Unsere besten Leute sind im Einsatz. Wir tun wirklich alles, was möglich ist.«
    »Die Befragung der Freunde hat wohl nichts ergeben?«, vergewisserte sich Kroll.
    Wiggins drehte sich um und lehnte sich an die Fensterbank. »Bislang nicht. Die telefonischen Befragungen waren negativ. Diejenigen, die wir am Telefon nicht erreichen konnten, werden gerade von den Kollegen abgeklappert.«
    Frau Weiding ging auf Kroll zu. »Aber wir können hier doch nicht nur einfach rumstehen und warten.«
    »Wer sind Johannes’ beste Freunde im Chor?«, fragte Kroll unvermittelt.
    »Paul und Georg«, antworteten die Eltern zugleich.
    »Ich fahre zu den Jungs, vielleicht haben die ja eine Idee.« Kroll versuchte, sich seine Vermutung nicht anmerken zu lassen, dass Johannes möglicherweise Geheimnisse vor seinen Eltern hatte, die er mit seinen Kumpels teilte.
    Das Handy des Staatsanwaltes klingelte. »Okay … Beschreibung … sofort die Hundestaffel hinschicken … konzentriert euch auf den Fundort … Hubschrauber mit Wärmebildkamera … das volle Programm … und halt die Leitung frei. Ich will über alles informiert werden!«
    Johannes’ Mutter stürmte auf den Staatsanwalt zu. »Was ist passiert? Was haben sie gefunden?«
    Reis sah

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