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Goldmond

Goldmond

Titel: Goldmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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wirst darauf achten, dass diesen Geräten nichts geschieht«, wies der General den Mann an und ließ ihn stehen. Er wandte sich wieder Githalad zu. »Folge mir, meine Schwester erwartet dich. – Du wirst dich sicher fragen, wozu du benötigt wirst, haben wir doch genügend eigene Schmiede in unserem Heer.«
    Githalad antwortete nicht, obwohl er sich diese Frage tatsächlich gestellt hatte, sondern eilte dem General mit gespieltem Eifer hinterher.
    »Du wirst erfahren haben, dass mein Ziehbruder, der König, getötet wurde«, fuhr der General fort. »Kurz zuvor flohen vier Gefangene, die der Zwilling des Königs – verflucht sei sein Name – wieder einfangen wollte. Doch diese Dunkelzauberer verhexten das Herz des königlichen Zwillings. Darunter waren zwei Schmiede – und einer von ihnen trug die magischen Zeichen von Erde und Feuer auf seinem Arm. Außerdem gehörenden Flüchtlingen ein Musikant und auch eine Herrin des Feuers an, alle aus deinem Volk. – Dabei wurden sie nicht einmal schlecht behandelt«, fügte der General hinzu.
    Githalads Gedanken begannen zu rasen. Vier Gefangene waren den Elben entkommen!
    Eine kurze Hoffnung zuckte durch sein Herz. Er hatte bereits auf dem letzten Feldzug, bei der Rückkehr aus dem Land Erathi, einen Schmied kennengelernt, dessen Kunst sich aus seiner Seele, seiner Magie speiste. Ein geheimnisvoller Mann, einer, der das Zeichen seiner Magie auf dem Arm trug wie alle, die das Glück hatten, dass ihre Magie von einem der Schöpfermonde gesegnet worden war.
    Sinan war ein Rebell gewesen, einer, der mit seinem Schicksal als Sklave haderte und der doch viel für die Gefangenen Tarinds getan hatte. Obwohl Githalad nichts mehr wünschte, als in Frieden zu leben und seinem Handwerk nachzugehen, sei dies nun mit Sklavenhalsband oder ohne, hatte dieser oft kurzangebundene und schlecht gelaunte Mann die Hoffnung in Githalad geweckt, dass es Menschen gab, die das Schicksal zu ändern versuchten. Die versuchten, das Volk des Dunkelmonds zu einen und es zu befreien.
    Etwas, das der einstige Hoffnungsträger der Menschen, Fürst Siwanon Amadian, versäumt hatte.
    Wenn Sinan entkommen war, wenn er wirklich, wie er wohl vorgehabt hatte, den Hof des Zaranthen und Herrschers von Solife in Sirakand erreicht hatte, dann war diese Hoffnung nicht umsonst gewesen.
    Githalad sah nicht zum General auf, aus Angst, er könnte das Aufblitzen seiner Hoffnung nicht verbergen. Doch er spürte sehr wohl, dass der Blick des Generals auf ihn gerichtet war.
    Doch offenbar erwartete Iram keine Antwort von ihm, denn er schlug den Teppich des ethandins auf, vor dem er nun stand.
    »Tritt ein«, sagte er höflich zu Githalad. »Ich möchte dir etwas zeigen, bevor du meine königliche Schwester aufsuchst.«
    Seine Stimme war freundlich, und doch hatte Githalad den Eindruck, als lade man eine Fliege ins Netz einer Spinne ein. Für einen Augenblick konnte er keinen Schritt weitergehen.
    »Nun, wo bleibst du?«, erklang die Stimme des Generals aus dem Inneren, in dem Githalad kaum etwas erkennen konnte. Ein wenig Ungeduld schwang nun in der Aufforderung mit, etwas, das den Schmied umgehend gehorchen ließ. Zu oft schon hatte er die Erfahrung machen müssen, dass Elben sich noch so menschenfreundlich geben mochten, und doch duldeten sie keinen Ungehorsam. Ihrem Glauben nach waren sie das ältere Volk, dem die Schöpfergeister das Leben geschenkt hatten; die Menschen das zweite, das nachgeborene Geschlecht, für das nur noch der Tod geblieben war. Die Elben waren sich dieser Macht stets bewusst.
    Eilends gehorchte er und trat ein.
    Er musste sich anstrengen, etwas innerhalb des Zelts zu erkennen, obwohl ein kleines Feuer in einem Schwarzsteinbecken loderte. Für einen Elbenfürsten war das ungewöhnlich, in der Regel schätzten die Hohen dieses Volks offenes Feuer in ihren Behausungen nicht. Erst nach einigen Augenblicken begann Githalad Dinge zu unterscheiden und erschrak.
    An den mittleren Zeltpfosten war mit goldenen Fesseln eine Gestalt gebunden. Sie war anhand ihrer dunklen Haut – der Haut der Menschen aus Solife, die so braun war, als habe man sie mit Pflanzensaft eingerieben – und der unzähligen dunklen und roten Zöpfchen zu erkennen, die auf dem Kopf zusammengebunden waren.
    Der Bedauernswerte hockte in sich zusammengesunken da. Er hatte den Kopf erschöpft gesenkt, und so erkannte Githalad in seinem Nacken zwei Sklavenbänder, die um seinen Hals geschlungen waren. Sie waren besonders breit, und der

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