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Goldrausch in Bozen - Kriminalroman

Goldrausch in Bozen - Kriminalroman

Titel: Goldrausch in Bozen - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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der unbedingt seine Bergschuhe anziehen wollte.« Er bemerkte den klaffenden Riss in seinem T-Shirt, der von der Schnalle des Koffers stammen musste, auf den er gefallen war, und aus dem jetzt seine muskulöse Brust hervorquoll. »Scheiße, das kann ich wegwerfen.«
    Inzwischen standen auch die anderen Polizisten wieder. Commissario Benvenuto di Cesare nickte Strumpflohner und Koch-Waldner zu und wies mit dem Hinterkopf in Richtung Pflerscher Tribulaun, der durch das leichte Schneetreiben wie durch einen Schleier zu erkennen war. »Das erledigt ihr.«
    * * *
    »Ihr wisst Bescheid. Wir suchen ihre Anteile von dem Geld. Was meinen Sie, Commissario di Cesare, schaffen Sie das mit Ihrem reduzierten Team noch heute?«
    Die Polizisten hatten sich mit Sabine Mauracher vor dem Hotel getroffen. Kofers sinnloser Fluchtversuch war nur von kurzer Dauer gewesen. Die trainierten Strumpflohner und Koch-Waldner hatten ihn im Nu eingeholt. Während der eine ihn in den Schwitzkasten genommen hatte, legte ihm der andere Handschellen an. So unnütz dieser Versuch auch gewesen war, er belastete Kofer zusätzlich. Mittlerweile befand er sich mit Mooswalder und Taumann auf dem Weg nach Bozen in eine sichere Zelle.
    Di Cesare winkte ab. »Kein Problem. Wenn wir höflich fragen, verraten die uns bestimmt freiwillig, wo das Geld ist. Ein Koch und eine Frau.« Er spuckte die Worte Koch und Frau förmlich aus.
    Vincenzo fragte sich, ob die sexhungrige Christine Alber auch Gefallen an einem Muskelpaket wie di Cesare finden würde. Allemal eine interessante Begegnung. Zumal er sich seinen Kollegen nicht mit einer Frau vorstellen konnte, obwohl er äußerlich so maskulin wirkte.
    Die übrig gebliebene Truppe betrat das Hotel. Ferrari hatte nach Maurachers Befragung offensichtlich auf seinen freien Tag verzichtet, denn er stand hinter Alber am Empfang.
    »Commissario Bellini, Sie schon wieder?«, begrüßte sie die Männer. »Und so viele starke Mannsbilder haben Sie mitgebracht. Sie verwöhnen mich ja direkt. Oder ist die Verstärkung für Sie, weil Sie Angst vor mir haben?«
    Di Cesares Männer kicherten. Auch Mauracher schaffte es nicht, ein kurzes Kichern zu unterdrücken. Vincenzo spürte, dass er rot wurde. Diese impertinente Person machte ihn vor den Kollegen lächerlich. Er wurde wütend. »Nein, die Männer sind hier, um Ihr Hotel von oben bis unten auseinanderzunehmen.« Er knallte den Durchsuchungsbeschluss auf den Tresen. »Und wenn sie fündig geworden sind, werden die starken Mannsbilder Sie abführen. In Handschellen!«
    Alber pfiff durch die Zähne. »In Handschellen? Nicht schlecht, davon habe ich schon immer geträumt. Warum sind Sie nur so humorlos, Commissario? Habe ich etwa Ihr zartes Gemüt verletzt? Das wollte ich nicht. Ich bitte vielmals um Verzeihung. Was genau suchen Sie denn bei mir?«
    Di Cesare, der als Einziger keine Miene verzogen hatte, trat vor. »Geld. Eins Komma fünf Millionen Euro, um genau zu sein. Mein Team wird leider ein Chaos veranstalten müssen. Geht nicht anders. Sie könnten das verhindern, indem Sie uns freiwillig sagen, wo das Geld ist.«
    Alber musterte di Cesare von oben bis unten. »Meine Güte, was sind das für Muskeln! Müssen Sie dafür viel trainieren? Soll ich Ihnen vielleicht ein anderes T-Shirt geben?«
    Di Cesare zeigte keinerlei Reaktion.
    »Nein? Gut, dann eben nicht. Sie können von mir aus suchen, so lange Ihnen danach der Sinn steht, aber Sie werden kein Geld finden.«
    Vincenzo verdrehte die Augen. »Lassen Sie die Spielchen, Frau Alber. Sie haben meinen Kollegen gehört. Zum letzten Mal, wo ist das Geld?«
    Alber wurde ernst. »Das Geld ist weg. Alles. Meins und Luigis. Wir hatten es im Hotel versteckt. Weil Silvia, Luigis Frau, von alldem nichts wissen durfte, erschien es uns so als das Beste. So war es doch, Luigi, oder?« Sie blickte zu Ferrari, der sich neben sie gestellt hatte.
    Er nickte heftig. »Genau. Meine Frau durfte auf keinen Fall etwas davon erfahren. Die wäre imstande, mich deshalb zu verlassen.«
    Alber wandte sich wieder Vincenzo zu. »Das Geld war in der Küche. Ich nehme an, dass Andreas es hat mitgehen lassen. Wahrscheinlich an dem Tag, als er mir das Schlafmittel ins Wasser geschüttet hat. Um Kosten zu sparen, arbeite ich oft nur mit einer personellen Minimalbesetzung, vor allem, wenn nicht viel los ist. Andreas könnte sich unbemerkt in die Küche geschlichen haben, denn der Weg zu den Toiletten führt daran vorbei. Er hatte Zeit genug, das Geld zu suchen,

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