Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
Vom Netzwerk:
so ähnlich jedenfalls! Ich erinnere mich noch gut daran, wie du …«
    »Komm, bitte beantworte mir meine Frage. Ich hab es wirklich eilig«, warf der Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission ungeduldig ein.
    »Also gut: Midas-Power-Investments , wie MPI ja richtig heißt«, begann Dr. Bonhorst zu dozieren, »ist eine unheimlich dynamische und innovative Vermögensberatungsfirma. Die investieren zum Beispiel unsere Anlagegelder sehr erfolgreich in Bio- und Nanotechnologieunternehmen, in den Healthcare- und Wellnessbereich, in die Genforschung usw. Und die von ihnen aufgelegten Fonds haben super Performances …« Der Arzt unterbrach seinen kleinen Exkurs in die Welt der modernen Geldanlage, weil er vom ungläubigen Stirnrunzeln seines alten Schulfreundes auf dessen mentale Überforderung schloss. »Ist dir eigentlich klar, worum es hier geht?«
    »Ja, eigentlich schon … Irgendwie …«, stotterte Tannenberg.
    »Es geht um unser aller Zukunft – auch um deine! Und zwar um eine Zukunft, in der es mit Hilfe dieser modernen Technologien endlich möglich sein wird, die Menschheit von allen Geißeln zu befreien, sprich, alle schlimmen Krankheiten zu beseitigen. Unglaubliche Visionen werden endlich zur Realität. Stell dir mal folgendes Szenario vor: Du hast irgendeine gefährliche Krankheit in dir stecken, und dann wird einfach ein kleiner Roboter losgeschickt, der durch deinen Körper saust und direkt an Ort und Stelle das Problem behebt. Super, oder etwa nicht?«
    »Ja, doch … Wenn das auch funktioniert.«
    »Natürlich funktioniert das! Nur steckt das Ganze eben erst in der Forschungs- und Entwicklungsphase und ist deshalb leider enorm kostenintensiv. Aber es gibt doch wohl kaum einen Bereich, in den man sinnvoller sein Geld investieren kann. Und vor allem dann noch mit solch einer beeindruckenden Performance.«
    Tannenberg war sichtlich beeindruckt.
    Dr. Bohnhorst klappte die Broschüre auf und zeigte seinem staunenden Schulfreund mit glänzenden Augen eine Grafik, die eigentlich nur aus einer steil nach oben führenden gezackten Linie bestand.
    »325% Kurssteigerung in knapp vier Jahren. Das ist doch der blanke Wahnsinn, oder findest du nicht? Und ich bin seit einem Jahr mit dabei. Und hab auch schon 80% Gewinn gemacht – steuerfrei! Steu-er-frei!«, stellte er mit einem zufriedenen Kopfnicken fest.
    »Unglaublich«, war alles, was dem altgedienten Kriminalbeamten zu dieser wundersamen Geldvermehrung einfiel.
     
    Die allererste Amtshandlung, die Wolfram Tannenberg vollbrachte, als er ein paar Minuten später in seiner Dienststelle erschien, war, seiner Sekretärin und Kommissar Fouquet, die als einzige seiner Mitarbeiter im Kommissariat zugegen waren, triumphierend die ärztliche Bescheinigung unter die Nase zu halten, die ihm eine uneingeschränkte Dienstfähigkeit attestierte.
    »So Leute, wie ihr seht, ist euer Chef voll belastbar. Das heißt, ihr müsst mich noch eine Weile ertragen – aber schätzungsweise nur noch 15 Jahre. Das ist doch wirklich eine tolle Perspektive, vor allem für den armen Michael, der anscheinend gemeint hat, sich hier auf meinem Stuhl breit machen zu können.«
    »Chef, das war doch nur Zufall, dass der Michael gestern auf ihrem Stuhl gesessen hat. Der hat halt auf ihrem Telefon einen Anruf entgegengenommen.«
    »Ist ja auch egal, Flocke. Was machst du denn eigentlich schon wieder für merkwürdige Geräusche? Was ist denn das für’n komisches Diätzeug, das du da wieder in dich hineinwürgst?«, wollte Tannenberg wissen, dessen Stimmung sich immer weiter zu verbessern schien.
    Neugierig trat er näher an den Schreibtisch heran. »Das sieht ja aus wie die berühmten Panzerplatten beim Bund.«
    »Panzerplatten?«, fragte Petra Flockerzie verständnislos. »Das ist Roggenknäckebrot mit gerösteten Kürbiskernen obendrauf. Wollen Sie nicht mal kosten, Chef? Das ist wirklich lecker!«
    »Besser nicht, wenn ich dieses trockene Vogelfutter esse, fang ich sonst womöglich noch an zu fliegen.«
    »Sie sollten aber allmählich damit anfangen, Kürbiskerne zu essen.«
    »Warum?«
    »Na ja, in ihrem Alter.«
    »Wieso, in meinem Alter?«, fragte Tannenberg pikiert.
    »Bei Männern geht es doch in ihrem Alter mit den Problemen los.«
    »Mit welchen Problemen?«
    »Na ja, halt mit der Prostata … Sie wissen schon …«
    »Was weiß ich? Ich weiß gar nichts! Was geht dich im Übrigen meine Prostata an?«, polterte der Kommissariatsleiter empört los.
    »Ich mein’s ja nur gut mit Ihnen,

Weitere Kostenlose Bücher