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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Vater die Geschichte von Raffles aufgeschrieben hatte, war sie bewegungsunfähig gewesen, sodass sie die Geschichte besonders aufmerksam gelesen hatte. Aber zu dem Zeitpunkt, als sie die Geschichte von den zwei Löwen bekommen hatte, hatte sie sich gerade inmitten eines Fußballturniers befunden und schriftlichen Dingen sehr zum Bedauern ihrer Lehrer prinzipiell kaum Aufmerksamkeit geschenkt, sodass sie sich nur bruchstückhaft an die Geschichte erinnern konnte.
    Suzie hatte die Anweisung ebenfalls gehört und hatte die Unterlagen bereits aus ihrem Rucksack geholt, als Fiona sich ihr zu wandte.
    »Sehen ziemlich übel aus«, teilte Fiona Ace mit und gab sich alle Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Wenn sie nicht beinahe ebenso groß gewesen wäre wie er, wäre es ihr kaum möglich gewesen. Am liebsten hätte sie sich umgedreht, um zu sehen, wie die viel kleinere Lisa zurechtkam, verkniff es sich aber. Vielleicht versuchte Ace ja, sie abzuhängen. Oder er wusste, dass sie beide die eigentlichen Zielscheiben des Wahnsinnigen waren, der sie verfolgte, und wollte deshalb auf Abstand zu den anderen gehen. Damit wir zuerst erschossen werden, dachte sie und schluckte.
    »Nun?«, fragte Ace ungeduldig, als sie so lange nichts sagte. »Es ist schwierig zu entziffern«, antwortete sie. »Ich kann nur einzelne Sätze und Satzteile lesen. Also los: >Wetter trübe und nebelig; zwei Tage später lichtet sich der Nebel; Land voraus; dunkle hoch aufragende Kliffs, 120 Meter hoch. Wind abgeflaut; unheimliche Stille; Schiff trieb auf Kliff zu und alle wussten, dass es zerschellen würde. Aber Kliffs schienen...- Das kann ich nicht lesen. >Sie ... öffneten sich-, heißt das, glaube ich. Ja. »Kliffs öffneten sich, als der Untergang dicht bevorzustehen schien.« Dann wieder eine unleserliche Passage. »Schiff trieb in eine Höhle an der felsigen Steilküste, bis Hauptmast gegen Höhlendecke schabte und Schiff stecken blieb.- Wieder etwas Unleserliches. »Schiff sank vor Tagesanbruch.«
    Dann kommt ein ziemlich langer, unleserlicher Abschnitt. Jemand - den Namen kann ich nicht entziffern -wollte das Schiff in seine Gewalt bringen, aber es ging vorher unter. Nach dem Schiffbruch schnappte er sich die Juwelen und übernahm das Kommando über die Insel. Das ist komisch und ich erinnere mich noch daran. Dieser furchtbare Mensch hüllte sich in lilafarbene Roben aus einem Stoff, der vom Schiff stammte. Er war gewalttätig und autokratisch. Er tötete 125 Überlebende, darunter Frauen und Kinder, und machte Lucinda zu seiner Geliebten.«
    Sie blickte von dem zerrissenen, fleckigen Papier auf. »Auch im Original fehlte jeder Hinweis darauf, wer diese Lucinda war, aber damals stellte ich sie mir umwerfend schön vor. Ich dachte ...« Ein Blick von Ace veranlasste sie, sich wieder auf den Text zu konzentrieren.
    »Mal sehen ... Ein zweiter Mann auf der Insel, Williams, hatte 40 Anhänger um sich geschart und konnte zwei Angriffe abwehren. Schließlich gelang ihm ein Überraschungsangriff und er nahm ...< Den Namen kann ich wieder nicht entziffern.
    Jedenfalls nahm er den Schurken gefangen. Dann fehlt wieder ein ganzes Stück, aber offenbar hat der Kapitän des Schiffes zusammen mit 45 Männern Hilfe geholt, und als sie zurückkehrten, gaben der Bösewicht und seine Kumpane auf. Man brachte sie nach ... eben dorthin, woher das Schiff gekommen war, und dort wurden sie gehängt.« Fiona begann die Seiten durchzublättern.
    »Mal sehen ... Diese anderen Seiten ... ah, ich verstehe, das ist die Mitte der Geschichte. Es ist alles durcheinander. Es gibt noch eine lange Beschreibung dessen, was die Leute durchgemacht haben in der Zeit, als sie auf der Insel festsaßen. Ich kann aber nur zwei Sätze entziffern.
    >... betranken sich an geretteten Muskateller-Flaschen vom Schiff, aßen Käse und Oliven ... bauten ein Lager aus Hütten mit Palmwedeldächern und mit flandrischen Wandteppichen geschmückt. Affen auf der Insel stahlen ihnen die Nahrungsmittel. Sie ...<«
    Fiona hob die Seiten dichter vor die Augen. »>Sie er-schossen ...< Ich nehme an, dass sie Affen erlegten, aber das Fleisch schmeckte nicht. Oh, das ist interessant. Die Insel war offenbar nicht unbewohnt, da einige der Seeleute von Eingeborenen verspeist wurden. Was noch? >Sie ... bastelten Sägen aus Schwertern.« Das klingt vernünftig. Und ... ja: »Sie erlegten ein fast fünf Meter langes Krokodil, das sie brieten und aßen.« Ich glaube, das hier soll heißen, dass das Fleisch sehr

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