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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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eingeschlafen. Als er jedoch später aufwachte und sah, dass im Wohnzimmer immer noch Licht brannte, stand er auf, um nachzusehen. Fiona war im Sitzen eingeschlafen, den Block auf dem Schoß und einen Wust von Blättern um sich herum. Vorsichtig nahm er ihr die Zeichnungen von den Knien, trug sie hinüber ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.
    Als er die leichte Bettdecke über sie ausbreitete, sagte er leise: »Ich weiß ja nicht, wer Kimberly ist, aber ich bezweifle, dass sie das alles wert ist.«
    Er ging zurück ins Wohnzimmer, schaltete das Licht aus und machte es sich auf dem Sofa bequem. Er war versucht, sich ihre Zeichnungen anzusehen, aber etwas hielt ihn zurück. Er wollte nicht mehr über sie wissen, als er bereits wusste. Nein, er wollte nur diese ganze absurde Geschichte hinter sich bringen und nach Kendrick Park zurückkehren, zu dem Leben, das er liebte.
    Zwei Minuten später war er eingeschlafen.

Kapitel 7
    Heute geht’s endlich nach Hause, war Fionas erster Gedanke beim Aufwachen. Dieser Albtraum, in dem sie sich vor der Polizei verstecken musste, über blutüberströmte Leichen gestolpert war und man Kimberly in ihrer Abwesenheit gestartet hatte, würde endlich vorbei sein. Sie streckte sich und dachte an all das, was zu Hause für sie bedeutete: ihre eigenen Kleider, ihre Routinebesuche bei der Kosmetikerin, Massagen.
    »Kaffee?«, fragte eine Stimme von der Tür her, und gleich darauf tauchte Ace’ Kopf im Türspalt auf. »Es gibt Bagels, allerdings aufgebackene aus der Tiefkühltruhe.«
    Fiona schnitt eine Grimasse, zwang sich jedoch dann zu einem Lächeln. »Klar. Mir ist alles recht. Was stand in dem Fax?«
    »Es ist noch keins gekommen«, antwortete er und betrat mit irritierender Selbstverständlichkeit das Schlafzimmer. »Mach dir keine Sorgen. So etwas braucht Zeit. Mein Bruder und meine Vettern kennen viele Leute und sie werden einiges in Erfahrung bringen.«
    Sie nahm die dampfende Tasse von ihm entgegen und nippte daran. Er konnte Auto fahren und er verstand es, Kaffee zu kochen. »Ich denke, ich möchte lieber nicht wissen, in welcher Branche deine Verwandten tätig sind. Haben Sie vielleicht Spitznamen wie »Bugsy und 'Scarface-?« Einen Moment starrte Ace sie stirnrunzelnd an, als versuche er zu begreifen, was sie damit andeuten wollte. Dann lächelte er schief. »Klar. Und außerdem habe ich auch noch einen Bruder namens Joker«. Was ist mit dir?«
    »Keine Geschwister. Einzelkind.«
    »Einsame Kindheit, was?«
    »Nicht direkt. Ich habe die meiste Zeit in Internaten verbracht und hatte eine wunderbare Zeit. Kannst du nicht jemanden anrufen und fragen, was sie bis jetzt herausgefunden haben?«
    Ace schüttelte den Kopf. »Das habe ich bereits. Bisher hat noch keiner eine Rückmeldung erhalten. Das kann ebenso ein gutes wie ein schlechtes Zeichen sein.«
    »Würdest du mir das bitte genauer erklären? Ich kenne mich nicht aus mit dem Jargon von Kriminellen oder der Mafia.«
    Wieder runzelte er die Stirn, ehe er antwortete: »Wenn von den Personen, die die Nachforschungen anstellen, bislang keiner Meldung gemacht hat, kann das entweder heißen, dass sie bisher nichts herausgefunden haben, oder aber, dass sie dem Falschen auf die Zehen getreten sind und ausgelöscht wurden.«
    »Ich mag deinen Humor nicht«, stellte Fiona fest und gab ihm die leere Tasse zurück. »Ich möchte nur hier weg und heim nach New York.«
    »Zu deiner über alles geliebten Kimberly«, sagte Ace, mit einem Blick, der verriet, dass er gern mehr über diese ominöse Kimberly gewusst hätte.
    »Würdest du mir etwas Intimsphäre zubilligen?«, fragte Fiona, als ob sie die Neugier in seiner Stimme nicht gehört hätte. »Ich möchte gerne duschen.«
    »Klar. Es sind Eier da, ich werde also in der Zwischenzeit Omeletts braten.« Er nickte in Richtung Schlafzimmerschrank. »Da ist was zum Anziehen drin.«
    »Männersachen?«, fragte sie mit gequältem Gesichtsausdruck.
    »Was sonst? Wenigstens hat Lisa auf diese Art keinen Grund zur Eifersucht.«
    »Ach? Wie groß ist Lisa eigentlich?«
    »Einssechzig«, entgegnete er von der Tür aus. »Warum?«
    »Wenn wir uns das erste Mal begegnen, möchte ich den knappsten Rock anhaben, den die Moral gerade noch erlaubt. Meine Beine messen für sich allein schon einen Meter sechzig. Und jetzt raus!«
    Er ging und Fiona genoss die Befriedigung, die ihre boshafte Bemerkung ihr verschafft hatte. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war zu köstlich gewesen. Beinahe bedauerte sie,

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