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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Sag mir bloß nicht, dass du sie dahingehend -aufklären- willst, mit Puppen zu spielen.«
    Fiona gestand ihre Ratlosigkeit ein. »Keine Ahnung. Womit spielen denn kleine Jungs?«
    »Mit Dingen, die etwas mehr Action versprechen als eine Puppe«, erwiderte er wie aus der Pistole geschossen.
    »Richtig. Dinge, die etwas mit Gewalt zu tun haben. Dann verkauf ihnen Plastikalligatoren, die man öffnen kann und die einen Männerarm im Bauch haben. Mit einer Uhr am Handgelenk.«
    Fiona hatte diese Bemerkung halb scherzhaft dahingesagt und war deshalb völlig verdattert, als Ace plötzlich zornig reagierte und wütend die Brauen zusammenzog. »Ich finde, du solltest keine Scherze über Dinge machen, von denen du nichts verstehst!« Er wandte sich ab und Fiona befürchtete bereits, dass er zum Wagen zurück wollte. Hatte sie durch irgendetwas diesen wunderschönen gemeinsamen Tag verdorben?
    Sie eilte ihm nach. »Es tut mir Leid«, sagte sie hastig, ohne zu wissen, warum. Die Wahrheit war, dass sie sich kaum noch an das erinnern konnte, was sie gesagt hatte. Sie ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Ich wollte dich nicht beleidigen. Auch nicht deinen Park. Tatsächlich gefällt es mir hier langsam. Ich ...»
    »So wurde Onkel Gil gefunden«, sagte Ace leise. Fiona verstand nicht, was er meinte. »Gefunden? Ich ...«
    Sie sog scharf die schwüle Luft ein. »Du meinst...?«
    »Eines Tages ging er zum Vögelbeobachten und kam nicht zurück. Zwei Wochen später fanden wir... seine goldene Uhr.«
    Fiona wollte nicht weiterfragen, um nicht noch mehr zu hören. Es gab Bilder, die man nie mehr loswurde.
    »Vielleicht sollten wir zurückfahren«, sagte er. »Die Moskitos werden ...«
    Er brach ab, als er ihr Gesicht sah.
    Fiona wusste auch nicht, wie sie auf den Gedanken gekommen war. Vielleicht wegen der Uhr. Der goldenen Uhr. Direkt hinter Ace’ Kopf stand ein knorriger alter Baum, und so, wie die Sonne auf die Rinde fiel, glitzerte seitlich etwas Goldenes auf dem Stamm.
    Die Hand auf den Mund geschlagen und die Augen so groß wie Untertassen, trat sie einen Schritt zurück.
    »Was denn?«, fragte Ace beunruhigt.
    »Gold!«, stieß sie mühsam hervor.
    »Was für Gold? Wo?«
    »Die goldenen Löwen! Wenn ...» Ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt.
    Sie waren so lange unter intimsten Umständen zusammen gewesen, dass Ace ihre Gedanken lesen konnte. »Du meinst die goldenen Löwen aus der Geschichte deines Vaters? Wie kommst du jetzt darauf?«
    Langsam hob Fiona den Arm und zeigte auf den alten Baum hinter Ace. Er blickte sich um, konnte aber aus seiner Perspektive nichts Ungewöhnliches feststellen. Er wandte sich wieder Fiona zu, die immer noch stumm auf etwas zeigte.
    Ace ließ das Fernglas sinken, kletterte etwa zweieinhalb Meter hoch über stachelige Palmblätter hinweg und fuhr mit der Hand am Baumstamm entlang. Beim dritten Versuch fühlte er etwas Vorstehendes. Die Baumrinde war beinahe darüber gewachsen, aber mit Hilfe seines Taschenmessers gelang es Ace, etwas freizulegen, das aussah wie ein dicker Nagel mit einem Kopf von zweieinhalb Zentimetern Durchmesser. In diesen Nagel war die Zahl vier eingeprägt, auf dem Kopf stehend. Und er war aus Gold.
    Ace kletterte wieder hinunter und zeigte Fiona den Nagel.
    Aber sie griff nicht danach, sondern wich zurück, einen schockierten Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Was ist denn los? Sag es mir«, verlangte er.
    »Ich ...« Sie räusperte sich und senkte dann die Stimme.
    »Ich ... Mein Vater...«
    »Jetzt mach doch endlich den Mund auf!«, sagte Ace ungeduldig und machte einen Schritt auf sie zu.
    »Ich habe die Schatzkarte. Mein Vater hat sie mir geschickt. Ich weiß, wo die goldenen Löwen versteckt sind.«
    Ace stand einen Moment reglos da und starrte erst sie und dann den Nagel in seiner Hand an. Wenn der Nagel Teil der Karte war und er den Nagel hier gefunden hatte, dann ...
    »Die Löwen sind auf meinem Grundstück, nicht wahr?«, sagte er leise. »Und mein Onkel hat sie vermutlich gefunden und wurde deshalb beseitigt.«

Kapitel 16
    Okay, verzeih mir meine Begriffsstutzigkeit«, meinte Ace begütigend. »Aber sag es mir bitte noch einmal. Was hast du mit der Schatzkarte gemacht?«
    Fiona funkelte ihn wütend an. Sie hatte die Hände über der Brust verschränkt und die Lippen fest zusammengepresst. »Ich wusste doch nicht, dass die Karte echt war. Hör zu, könnten wir vielleicht von hier verschwinden?«
    Er tat, als hätte er sie nicht gehört. »Wenn du

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