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Goldstück: Roman (German Edition)

Goldstück: Roman (German Edition)

Titel: Goldstück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Hertz
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abwehrend die Hände. »Ich sag’s dir ja schon! Also.« Er macht eine Pause, vermutlich, um es noch ein kleines bisschen spannender zu machen.
    »Ja, was denn nun?«
    »Markus hat mir heute erzählt, dass er eine nette Frau kennengelernt hat.«
    »Wo das?«, will ich wissen.
    »Beim Zahnarzt«, berichtet Daniel und schmunzelt. »Sie saßen zusammen im Wartezimmer und haben sich über ihre bevorstehenden Wurzelbehandlungen unterhalten.«
    »Das nenne ich mal eine ausgefallene Flirt-Location«, stelle ich fest. »Noch dazu bei einem so romantischen Thema!«
    »Finde ich auch.« Er greift über den Tisch nach meiner Hand und drückt sie. »Aber das Glück schlägt eben an den unerwartetsten Orten zu.«
    Wir lächeln uns an, dann widmet sich jeder von uns wieder der Speisekarte. Als der Ober kommt, bestelle ich eine Pizza prosciutto, Daniel entscheidet sich für Saltimbocca alla romana.
    »Markus hat mich gefragt, ob wir nächste Woche mal zu viert ausgehen wollen, dann können wir sie kennenlernen.«
    »Klar, warum nicht? Ich bin schon ganz gespannt.«
    »Ich auch«, meint Daniel. »Was er so erzählt hat, muss sie eine Kombination aus Claudia Schiffer und Albert Einstein sein.«
    »Hoffentlich in der Reihenfolge ›So schön und so klug‹ und nicht umgekehrt«, stelle ich prustend fest.
    »Das hoffe ich allerdings auch.« Wir lachen beide.
    »Dann bin ich neugierig, was er mir am Montag erzählt. Und danach«, ich werfe Daniel einen koketten Blick zu, »werde ich dir kein Sterbenswörtchen verraten. Ich muss als Coach immerhin verschwiegen sein.«
    »Das ist gemein«, erwidert Daniel und zieht einen Schmollmund.
    »Tja«, stelle ich fest, »so bin ich.«
    »Stichwort Kennenlernen«, wird Daniel auf einmal ernst. »Ich habe mich gefragt, ob es nicht langsam an der Zeit ist, dass du neben meiner Schwester auch mal meinen Bruder und meine Eltern kennenlernst.«
    »Deine Eltern?«
    Daniel nickt. »Wir sind immerhin schon fast drei Monate zusammen, und ich würde ihnen gern meine neue Freundin vorstellen.«
    Ich zögere einen Moment, dann lächele ich ihn an. »Sicher, warum nicht?«
    »Und dann«, spricht er weiter, »würde ich mich freuen, wenn du mich deinen Eltern vorstellst.«
    Ich erstarre, obwohl ich irgendwie geahnt hatte, dass so etwas in der Art kommt. »Weißt du«, setze ich an, »meine Eltern sind ein wenig speziell.«
    »Das glaube ich dir gern, immerhin haben sie auch eine spezielle Tochter.«
    »Nein, so meine ich das nicht. Sie sind etwas … schwierig.«
    »Glaubst du nicht, dass ich damit umgehen kann?«
    »Doch, sicher, es ist nur …«
    »Kirsten.« Wieder greift er nach meiner Hand. »Ich bin wirklich sehr glücklich mit dir. Nur manchmal frage ich mich, warum du mich versteckst.«
    »Dich verstecken?«
    »Ja, so fühlt es sich irgendwie an. Ich kenne keinen deiner Freunde, wenn wir uns sehen, machen wir entweder etwas alleine oder mit meinen Kollegen. Manchmal glaube ich fast, du schämst dich für mich.«
    »Ich schäme mich doch nicht für dich!«
    »Aber nicht mal dein Ex-Freund darf wissen, dass wir zusammen sind! Zweimal die Woche laufe ich mit Stefan Becker um die Alster und muss immer noch so tun, als würde ich dich nicht kennen und hätte dich nur einmal flüchtig bei einer Bürobesichtigung gesehen. Nicht einmal deinen Namen darf ich erwähnen. Da frage ich mich schon manchmal, warum das so ist.«
    »Die Sache ist kompliziert.«
    »Kirsten.« Jetzt klingt er bittend. »Du weißt, dass ich dir vertraue. Aber manche Dinge kommen mir eben komisch vor. Du gehst nicht an dein Handy, wenn es in meiner Gegenwart klingelt, oder verlässt zum Telefonieren den Raum. Und wenn du glaubst, mir wäre noch nicht aufgefallen, dass wir eigentlich nur noch bei mir sind und gar nicht mehr bei dir, dann irrst du.
    All das bemerke ich durchaus und warte die ganze Zeit darauf, dass du dich mir gegenüber endlich völlig öffnest.«
    »Bitte, Daniel, ich …«
    »Ach, sieh mal einer an!« Eine Stimme lässt uns beide herumfahren.
    Direkt neben uns am Tisch steht eine hochgewachsene, schlanke Frau und mustert uns amüsiert. Ihre lange, dunkle Mähne fällt wallend über ihre Schultern, sie hat genauso riesige, dunkle Augen wie Daniel und trägt einen eleganten Hosenanzug. Noch eine Schwester?, schießt es mir durch den Kopf, aber ich verwerfe den Gedanken sofort. Zum einen hätte Daniel mir wohl mittlerweile von ihr erzählt, so erpicht, wie er auf eine Familienzusammenführung ist, zum anderen strahlt diese

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