Goldstück: Roman (German Edition)
länger mit diesem faszinierenden Be
reich und bin mir sicher, dass das Gesetz der Anziehung funktioniert.«
»Und was genau ist jetzt bitte dieses ›Gesetz der Anziehung‹?«, will ich wissen.
»Dieses Gesetzt, besagt, dass wir alles, was uns in unserem Leben widerfährt, selbst hineingeholt haben.«
Über diesen Satz muss ich erst einmal ein paar Sekunden nachdenken, ehe ich ihn begreife. »Soll das heißen«, frage ich nach, »dass ich mir das, was mir in der Vergangenheit passiert ist, selbst zugefügt habe?«
Kiki nickt. »Im Prinzip schon.«
»Entschuldige, aber das halte ich für totalen Schwachsinn.«
»Das war mir klar«, stellt Kiki fest und macht Anstalten, aufzustehen. »Wenn du für Neues nicht offen bist, hat es wohl keinen Sinn.«
»Moment!«, rufe ich, und Kiki setzt sich wieder hin. »Sei mal nicht so, jetzt hast du mich neugierig gemacht, also erzähl schon!«
»Damit du mir dann wieder erklären kannst, dass das alles Schwachsinn ist?«, gibt Kiki sich noch ein bisschen beleidigt.
»Seit wann bist du denn so empfindlich?«, locke ich sie aus der Reserve.
»Ich bin nicht empfindlich«, gibt sie zurück, »ich verschwende nur ungern meine kostbare Zeit.«
Ich seufze ergeben. »Okay. Ich verspreche dir, ich werde dir in Ruhe zuhören und nichts in der Art wie ›Unsinn‹, ›Schwachsinn‹ oder ›Quatsch‹ sagen. Einverstanden?«
»Einverstanden. Es ist eigentlich ganz einfach. Das Gesetz der Anziehung besagt, dass Gleiches Gleiches anzieht. Wie zwei Magneten, nur dass sich Positiv und Positiv nicht abstoßen, sondern das genaue Gegenteil passiert. Ebenso wie bei Negativ und Negativ.« Sie macht eine Pause und mustert mich interessiert, so als wolle sie überprüfen, ob ich ihr noch folgen kann.«
»Mach weiter«, fordere ich sie auf, »so blöd bin ich nicht, bisher verstehe ich alles ganz hervorragend.«
»Anders gesagt«, erklärt meine Cousine, »kann man als Faustregel festhalten: Alles, was wir aussenden, bekommen wir auch zurück. Glück zieht Glück an. Und Unglück dann eben Unglück.«
»Nach dem Motto: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus?«
»So in der Art«, bestätigt Kiki.
»Aber das würde ja bedeuten, dass jemand, der Glück hat, immer mehr Glück bekommt. Und ein Pechvogel hat dann konsequenterweise immer mehr Pech.«
»Nicht ganz«, korrigiert sie mich. »Es bedeutet, wenn du dich gut fühlst und gute Gedanken hast, wird das Gesetz der Anziehung dafür sorgen, dass du in diesem Gefühl auch immer bestätigt wirst, und dir noch mehr Gründe dafür liefern, glücklich zu sein.«
»Na, prima! Dann habe ich ja wirklich gute Karten, so super, wie ich immer drauf bin.«
Kiki lacht. »Falsch«, meint sie, »denn an genau dieser Stelle wird es interessant. Jeder von uns kann selbst dafür sorgen, dass positive Ereignisse in sein Leben kommen. Wie genau das funktioniert – das würde jetzt ein bisschen zu weit führen, es hat eine Menge mit Energie und Physik zu tun. Aber du darfst dich gern«, sie deutet mit einer Hand Richtung Bücherregal, »ein bisschen schlaulesen, wenn du willst.«
»Och nö, danke«, lehne ich ab. »Mir reicht es schon, wenn du mir die Kurzfassung erklärst. Hab ja auch gar keine Zeit, das alles zu lesen.«
»Hm, na ja, die hättest du schon, wenn du im Studio sitzt«, weist Kiki mich augenzwinkernd darauf hin. »Aber gut, ich habe dir ja gesagt, dass du von mir ein exklusives Coaching bekommst. Jedenfalls: Ob du die Sache mit der Anziehung nun
glaubst oder nicht, ich finde, du solltest es wenigstens mal ausprobieren«
»Was ausprobieren?«, frage ich etwas begriffsstutzig nach.
»Na, wie du mehr Glück in dein Leben holen kannst!«
»Klar, sicher, mach ich gern. Was muss ich dafür tun?«
»Du solltest in Zukunft einfach immer folgenden Grundsatz beherzigen: Unsere Aufmerksamkeit bestimmt unser Fühlen und Denken. Umgekehrt bestimmen auch unser Fühlen und Denken unsere Aufmerksamkeit.«
»Was?«, ich glotze sie verständnislos an. »Sorry, offenbar bin ich ein bisschen zu blöd für das, was du mir hier erklären willst, ich begreife es gerade nicht.«
»Es ist ein bisschen wie selektive Wahrnehmung«, meint Kiki.
»Aha.«
»Noch simpler gesagt: Wenn du gut drauf bist, fallen dir hauptsächlich die Dinge ins Auge, die dich in deiner positiven Stimmung bestätigen. Gleiches passiert natürlich auch, wenn es dir schlechtgeht – dann richtest du deine Aufmerksamkeit viel stärker auf Sachen und Ereignisse, die
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