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Freiheit.
Queen Elizabeth lag auf einer Lichtung in einem kleinen Wäldchen auf City Island, das sich am Ufer entlang bis zum Long Island Sound erstreckte. Sie war aus der Stadt entkommen. Nach der Flucht aus dem Museum hatte sie sich mit Kriegsadmiral in der Garage ein Stück weiter nördlich an der 5th Avenue getroffen. In ihrem gemieteten Escalade North waren sie aus der Stadt geflohen und nur einmal an einer provisorischen Straßensperre angehalten worden. Zu diesem Zeitpunkt war das Gemälde schon weit weggeschwebt.
Wind kam auf, strich über das Gras hinweg, ließ die Wipfel der Bäume rauschen und trieb den Duft des Meeres heran. Manchmal hatte Queen Elizabeth das Gefühl, als gebe es so viel Schönheit auf der Welt, dass all die Leinwand, all das Holz und der Stein, der in der Geschichte der Menschheit verwendet worden war, um diese Schönheit einzufangen, nicht annähernd ausreichte, auch nur einen Bruchteil davon zu verewigen. In diesen Augenblicken war sie so sehr von Schönheit erfüllt, dass es ihr den Atem verschlug.
Dann dachte sie an Arden und daran, dass sie keine Liebe für ihn empfinden konnte. Bisweilen kam es ihr so vor, als hätte man bei ihrer Schöpfung irgendeinen Fehler gemacht, als hätte sie ein Leck in ihrem Innern, durch das alle Schönheit hindurchsickerte, egal wie sehr sie dagegen ankämpfte.
Wie mochte es wohl sein, eine Seele wie ein Mensch zu haben? Wie mochte es sich anfühlen, glücklich zu sein?
Der Sender in ihrer Hand piepte mit der Regelmäßigkeit eines Metronoms. Der Monet war irgendwo über ihr, schwebte zwischen den Sternen, und jeden Moment würde sie ihn sehen. Kriegsadmiral wartete im Wagen am Rand des Wäldchens. Queen Elizabeth konnte ihn zwischen den Bäumen sehen. Er behielt die Straße im Auge.
Der Ballon begann seinen Abstieg, bis er schließlich rechtsvon Elizabeth ins Gras fiel. Sie schaute jedoch weiter zu den Sternen hinauf, lauschte dem Zirpen der Grillen um sie her, die bei der Landung des Ballons kurz verstummt waren, ihr Konzert nun aber fortsetzten.
Elizabeth stand auf, klopfte sich das Gras von der Kleidung und ging zu der Stelle, wo sie den Ballon hatte landen hören. Jenseits des Wassers erstreckten sich die Lichter von Manhattan bis zum Horizont. Der große Ballon fiel langsam in sich zusammen. Der gepolsterte Sack lag auf der Seite. Queen Elizabeth schaute sich um. Noch immer war niemand zu sehen, und nichts bewegte sich außer den Bäumen im Wind.
Langsam bückte sie sich und öffnete den Sack.
Monets Seerosen leuchteten im Mondlicht.
Coconut Cream Club, nach der Schlacht
D ie Mädchen im Coconut Cream Club servierten asiatisches Schweinefleisch und Kürbisravioli und trugen dabei Bikinitops und durchsichtige Sarongs. Das Restaurant war nach den Spielen zum Bersten voll. Saxton aß dort jeden Freitag (oder war es Mittwoch?) mit Gorfinkle und Miller zu Abend. Jede Stunde gab es einen Schönheitswettbewerb. Die Mädchen schritten über den Catwalk vor dem Restaurant und an der Bar vorbei. Riesige Videoleinwände bildeten den Hintergrund für diese Show. Saxton genoss eine organische Hähnchenbrust vom Grill und stimmte für die große Brünette mit der Nummer sieben.
Er war noch immer außer sich vor Wut wegen des Testaments seines alten Herrn. Aber was immer geschehen mochte – der unbekannte Mr. Parker Symon würde keinen Cent vom Vermögen zu sehen bekommen. Das würde Saxton zu verhindern wissen.
»Meine Eltern wollten, dass ich Arzt werde«, sagte Gorfinkle plötzlich und starrte traurig auf sein Spinatgratin. »Sie hielten es für wichtig, dass ich einen ›richtigen‹ Beruf lerne, etwas Nützliches. Ich sollte mir eine Wissensgrundlage erarbeiten, um anderen Menschen helfen zu können.«
»Um anderen Menschen helfen zu können?«, hakte Saxton verwirrt nach.
»Sie haben gesagt, Papiere hin und her zu schieben, sei reine Zeitverschwendung und außerdem moralisch verwerflich – egal wie viel Geld ich damit mache.«
»Ich kann’s nicht glauben. Medizin? Ein Handwerk? Deine Eltern wollten, dass du ein Handwerk lernst? Wissen sie denn nicht, dass der Arztberuf längst überflüssig ist? Dass Samps schon bald alles heilen werden? Warum haben sie dich nicht gleich Schmied werden lassen? Oder Sattler? Diese Berufe haben in der modernen Welt genauso wenig Platz wie der eines Arztes. Außerdem, was stellen deine Eltern sich auf so einen moralischen Sockel? Woher nehmen sie sich das Recht, solche Plattheiten loszulassen über das,
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