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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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von Smalls’ Mörder. Sie ist verschlüsselt, aber wenn Genico einen Mörder produziert hat, werden die Genico-Computer die Information decodieren. Sie kennen das Gebäude. Sie wissen, wohin wir gehen müssen. Und ich habe Zugriff auf die Daten.«
    Es begann zu regnen, und dunkle Flecken erschienen auf Ardens Anzug. Roosevelt wandte sich von ihm ab und ging über den Sand zum Wasser hinunter. Die TFU-Wachen kamen näher, doch Arden winkte sie zurück. Sollte man sie im Genico-Gebäude schnappen, würde Roosevelt mit Sicherheit getötet werden. Aber dieses Schicksal drohte ihm auch bei den Spielen.
    Und vielleicht hatte der Cop ja recht. Vielleicht befand sich die Information, die Roosevelt brauchte, tatsächlich bei Genico.
    Weiter den Strand hinunter erklang Jahrmarktsmusik. Selbst im Regen fuhr das Karussell noch, und die bunten Holztiere erinnerten Roosevelt an Alphacon. Händler packten ihre Sachen zusammen, und die Besucher legten sich Umhänge über und gingen zu ihren Autos.
    Lower Manhattan, die ferne Hoffnung, erhob sich aus den unruhigen Wassern des Flusses.
    »Wir werden sehen, was sie wissen … was sie versteckt haben«, sagte Arden und trat wieder neben Roosevelt. »Jeder hat Geheimnisse, und wir werden ihre finden.«
    Genico hatte Roosevelt Dolce genommen, um diese Geheimnisse zu schützen. Nun würde er mithilfe dieser Geheimnisse Rache an Saxton nehmen – und an jedem, der Saxton geholfen hatte. Er hockte sich hin und fuhr mit den Fingern durch den Sand, bis sie schmerzten. Finsternis erfüllte sein Inneres, und der Wind blies ihm den Sand aus der Hand.
    Er wollte Rache, und diese Rache war ihm jeden Preis wert. Wenn es sein musste, würde er sein Leben dafür geben. Roosevelt presste die Zähne aufeinander und ballte die Fäuste. Sein Bruder musste das gleiche schmerzliche Gefühl von Verlust erleiden, wie er selbst es erlitten hatte. Roosevelt holte den Datenträger aus der Tasche, der in Valentinos Mappe gewesen war.
    »Oh ja, es schwelt wirklich Hass in Ihnen«, sagte Arden und nahm den Datenträger entgegen. »Genau das brauchen wir.«
    »Wie kommen wir rein?«, fragte Roosevelt.
    Arden hielt den Datenträger in die Höhe. »Alles, was wir brauchen, ist hier drauf. Zugangscodes, Sicherheitsroutinen – alles von Transkriptorenputzfrauen und -bauarbeitern gesammelt, die das Gebäude funktionsfähig halten.«
    »Ich kann diese Insel nicht verlassen. Ich sitze hier fest.«
    »Ich kenne einen Weg. Halten Sie während der Schlacht nach einer schwarzen Burg Ausschau. An deren Fuß werden Sie ein Tor finden und dahinter einen Tunnel. Dort wird Sie jemand treffen.«
    »Und der Überwachungschip?«, fragte Roosevelt. »Sie werden sofort wissen, wenn ich die Insel verlasse.«
    »Dann müssen wir den Chip herausnehmen.«
    »Ich dachte, das geht nicht.«
    Arden zuckte mit den Schultern. »Das stimmt so nicht. Wenn … nun ja …«
    »Wenn was?«
    »Der Chip kann raus, wenn Sie tot sind.«

Die Schwarze Burg
    S ie werden euch erst vorstellen«, sagte Coach Cherry, als er auf der Rampe an den Transkriptoren vorbeischritt. »Sobald euer Name aufgerufen wird, nehmt ihr eure Position auf der Burgmauer ein.«
    Einhundert Transkriptoren standen auf der Zugangsrampe. Roosevelt war einer von ihnen; Regal Blue und Sky King warteten hinter ihm. Roosevelt schaute an den Transkriptoren vorbei zu dem geschlossenen Metalltor, das aufs Schlachtfeld führte. Draußen tobte bereits der Mob.
    Roosevelt kratzte mit der Schwertspitze über den Betonboden. Überall im Beton waren die Narben unzähliger Transkriptoren zu sehen, die das Gleiche schon vor ihm getan hatten. Alle hatten hier auf den Tod gewartet, und alle hatten eine letzte Spur hinterlassen wollen – etwas, das bewies, dass sie gelebt hatten.
    Roosevelt und die anderen Braves trugen leichte Kettenhemden und darüber einen dunkelblauen Waffenrock aus dicker Wolle mit dem Braves-Logo als Wappen. Roosevelt trug obendrein einen Helm mit Nasenschutz. Ein Priester ging die Reihen der Transkriptoren entlang, besprenkelte sie mit Weihwasser und segnete sie auf Latein. Roosevelt schloss die Augen, als die kalten Wassertropfen auf seine Haut trafen. Er dachte an die Aeolischen Inseln.
    »Man sagt, ich hätte keine Seele«, flüsterte Regal Blue, als der Priester an ihm vorbeikam. »Was segnet er dann?«
    Vom Stadionsprecher angetrieben, grölte die Menge immer lauter und wilder. Die Transkriptoren hingegen schwiegen; das Klirren der Kettenglieder war das einzige

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