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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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allen Lebens, Allah, Jahwe … aber natürlich weiß ich nicht, als was du Ihn kennengelernt hast …«
    Wieder lächelte Amy, diesmal noch verlegener. »Äh … nein?«
    »Warum kommst du dann in mein beschissenes Büro und sagst mir, dass ich einen Anruf habe?«, peitschte Saxtons Stimme. Sein Wutausbruch kam so unvermittelt, dass Amy zurückwich. »Ich kann mich nämlich an ein Gespräch mit dir erinnern, in dem wir übereingekommen sind, dass du nie an meine Tür klopfen und mir sagen wirst, da sei ein Anruf für mich, es sei denn, es ist Gott persönlich!«
    »Es ist dein Vater«, sagte Amy rasch.
    Saxton seufzte, lehnte sich im Stuhl zurück und schaute auf seine sündhaft teure Uhr, um Gelassenheit zu finden. Dann blickte er wieder zu Amy. »Amy, Amy, Amy …«
    »Ja?«
    »Ich möchte, dass du jetzt rausgehst und mir einen Kaffee aus dem Donut Shop an der Livonia Avenue in Brooklyn holst.«
    »Aber das ist weit weg«, protestierte Amy, blinzelte und fügte dann hinzu: »Und es ist eine gefährliche Gegend.«
    »Aber sie haben da richtig guten Kaffee«, konterte Saxton.
    Seine Sekretärin blinzelte erneut und drehte sich dann niedergeschlagen zur Tür um. Saxton grinste innerlich, als er sich vorstellte, wie Amy sich durch das übelste Transkriptorenviertel der Stadt schlich. Wenigstens einer würde heute einen noch schlimmeren Tag haben als er.
    »Ach ja, noch was …«
    Amy drehte sich um und blickte ihn erwartungsvoll an. »Ja?«
    »Lass nicht zu viel Milch reintun. Es gibt Leute, die auf ihr Gewicht achten.«
    Amy verrutschten die Gesichtszüge, und sie wandte sich wieder zur Tür. Saxton schaute ihr hinterher; dann drehte er sich mit dem Stuhl, sodass er aus dem Fenster blicken konnte. Er dachte an das Dinner heute Abend mit seinem Bruder. Roosevelt würde natürlich Dolce mitbringen. Also brauchte auch er, Saxton, eine Begleitung – und da lag das Problem. Saxtons Beziehung zu seiner Freundin beruhte auf gegenseitiger Feindseligkeit. Sie tolerierten einander, weil sie ein schickes Paar waren. Sie war eine gutaussehende Blondine, die sich von Caran-d’Ache-Füllfederhaltern und Breguet-Uhren angetörnt fühlte und stereotype Menschen verabscheute … jedenfalls schrieb sie es so in jeden Fragebogen.
    Saxton hatte sie vor zwei Jahren bei einem Selbstverteidigungskurs kennengelernt. Im Augenblick arbeitete sie als Personal Banker bei Smith, Smith und Winstrom. Ihren Abschluss in International Finance hatte sie in London gemacht. Sie hatte sechs Jahre Französisch und vier Jahre Italienisch gelernt und gerade mit Japanisch und Deutsch angefangen. Was machte so jemand in seiner Freizeit? Fünfmal die Woche – oder wenn sie keine Nachtschicht im Büro einlegen musste – ging sie zum Kickboxen. Gerade hatte sie sich ein Penthouse in Tribeca gekauft, eine ziemlich heiße Bude. Und sie liebte schnelle Autos.
    »Würdest du mir einen Gefallen tun?«, fragte Saxton, als sie nach dem ersten Klingeln abhob.
    »Dir muss es ja wirklich mies gehen«, erwiderte Michelle. Sie saß an ihrem Schreibtisch bei Smith, Smith und Winstrom und trug einen rot-violetten Hosenanzug von Manoj Patel.
    »Mein Bruder feiert heute Abend seinen Geburtstag in einem Restaurant am Union Square.«
    »Das wird dich einiges kosten.«
    »Wie viel, du blutsaugende Hexe?«
    »Zwei meiner Kundendinner nächsten Monat.«
    Saxton dachte darüber nach. Das war teuer, aber unvermeidlich.
    »Abgemacht.«
    Saxton schickte ihr die entsprechenden Informationen und erhielt sofort eine Bestätigung. Nachdem das erledigt war, stand er auf, nahm sein Jackett und ging zur Tür. Solange Bauchspeicheldrüsenkrebs noch fiel, war es besser, sich bedeckt zu halten. Bei einem Workout, gefolgt von einer Stunde Sparring und einer Shiatsu-Massage von Miko, würde er Kräfte für den Abend sammeln. Es konnte sehr ermüdend sein, wenn sein Bruder über die Rettung des Planeten schwadronierte.

Detective Arden
    D er unauffällige schwarze Impala hielt auf der Parkseite der 5th Avenue, direkt gegenüber vom Stadthaus der Livingstons. Am Bürgersteig drängten sich noch immer Streifenwagen, und uniformierte Cops warteten darauf, dass jemand sie nach einer langen Nacht nach Hause gehen ließ. Gelbe Absperrbänder flatterten im Wind, während ein Stück weiter seltsam gewandete Leute standen; einige von ihnen weinten.
    Detective Charles Arden trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad und seufzte. Neben ihm schaute sich sein Partner, Detective Dwayne Sanders, die

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