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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Monaten war das Monopol von Pharmaceutical Malaysia jedoch zunehmend unter Druck geraten, denn in der malaysischen Regierung regten sich Kräfte, die eine Öffnung des Sampmarktes in ihrem Land forderten.
    »In Kuala Lumpur ist es jetzt halb neun«, sagte Saxton zu Amy. »Frag ihn, wann er in den Petronas Towers sein wird. Ich rufe ihn dann zurück.«
    »Okay.«
    Saxton rieb sich die Stirn, drehte sich mit seinem Stuhlum und schaute auf die Skyline der Wall Street hinaus. Das war das Reich, und es suchte nach einem König. Saxton war wütend und verletzt, dass sein Vater ihm noch gesagt hatte, er solle dem Thron entsagen. Ob Roosevelt schon davon wusste? Roosevelt wusste immer alles als Erster. Er war stets der Liebling ihres Vaters gewesen, schon in der Zeit vor den Drogen.
    Saxton hatte das Leben nicht immer durch einen Schleier von Mama Blanca betrachtet. Er erinnerte sich noch gut daran, wie zielgerichtet er als junger Mann gewesen war. Er war ein hervorragender Klavierspieler gewesen. Er hatte das Malen geliebt. Und die Poesie. Doch irgendwann war dieser wichtige Teil seiner Persönlichkeit verloren gegangen.
    Saxton erinnerte sich, dass er schon als Junge stets nach der Anerkennung seines Vaters gestrebt hatte. Doch diese Anerkennung hatte er nie gefunden, und das hatte ihn verbittert, hatte eine Leere in ihm erzeugt, die noch schlimmer geworden war, als er zuschauen musste, wie andere größeren Erfolg gehabt hatten als er. Saxton war dem alten Herrn stets pflichtbewusst gefolgt. Er hatte das Familiengeschäft gelernt, doch es war immer nur der Adoptivsohn gewesen, der den alten Mann zufrieden gestellt hatte.
    Es klopfte. Saxton drehte sich um und sah Jonathon Millers aufgedunsenes Gesicht in der offenen Tür. Miller hatte als Trainee bei Saxton angefangen und war heute einer der Top-Broker. Er fuhr einen Jaguar mit eigens angefertigtem Lederinterieur und hatte eine hübsche blonde Freundin, die perfekt zu dem Auto passte.
    »Sivaramy Rajasekharan«, sagte Miller mit aufgesetztem englischem Akzent. »Das hasse ich so an den Kerlen. Man kann nicht mal ihre verdammten Namen richtig aussprechen.«
    »Warum sprichst du so?«
    »Wie?«
    »Du lebst in Soho.«
    »Was?«
    »Ach, vergiss es.«
    Normalerweise sprach niemand Miller auf seinen falschen Akzent an, obwohl es peinlich war, zumal er bestenfalls wie ein schlecht gemachtes Monty-Python-Remake klang. Miller wiederum schien zu glauben, der Akzent mache ihn am Telefon glaubwürdiger. Außerdem hatte er einen Faible für britischen Snobismus – deshalb auch der Jaguar –, was natürlich einen britischen Akzent bedingte.
    »Wie sieht’s mit Stoff aus?«, flüsterte Miller. »Paradiese Blue? Koks? Euphoria? Mein Mann ist übers Wochenende weggefahren.«
    Amys Stimme kam über die Sprechanlage. »Da ist jemand für dich am Apparat. Er ist ziemlich sauer. Er sagt, du hättest ihm vor einiger Zeit Lungenkrebssamps verkauft, und jetzt will er wissen, was daraus geworden ist.«
    »Hast du auch einen Namen?«, fragte Saxton.
    »Ja …«, antwortete Amy. »Reverend LaJoy von der Christian Fellowship of Friends in Texas.«
    »Voicemail.«
    »Er sagt, er könne nicht auf deine Voicemail sprechen.«
    Saxton schaute zu Miller und zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid, ich muss wohl drangehen.«
    »Was ist mit dem Stoff?«, jammerte Miller.
    Saxton nahm das Gespräch an. »Reverend, wie geht es Ihnen?«
    Miller, der noch immer in der Tür stand, drückte einen Finger an die Nase, schniefte und zuckte fragend mit den Schultern. Verärgert öffnete Saxton seine Schreibtischschublade und griff hinein.
    »Ich will wissen, was bei Ihnen los ist«, sagte der Reverend.
    Saxton kramte in der Schublade. Er würde Miller sicher nichts von seinem guten Koks geben, aber ein paar Paradise-Pillen waren okay. Er nahm zwei blaue Fläschchen heraus und warf sie Miller zu, der sie gierig auffing und sich auf japanische Art verneigte. Saxton winkte und drehte sich mit dem Stuhl wieder zum Fenster.
    Reverend LaJoy.
    Vor einem Monat hatten Genicos Broker große Mengen von Genzymes neuer Lungenkrebstherapie gekauft und das meiste davon Reverend LaJoy aufs Auge gedrückt. Eine Woche später war bekannt geworden, dass die Regierung im Rahmen eines Programms für saubere Luft ein landesweites Zigarettenverbot durchsetzen wollte. So ein Gesetz würde die Zahl der Raucher dramatisch reduzieren und somit auch die der Lungenkrebspatienten; dementsprechend war das Samp dann auch gefallen.
    Dass dies

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