Golem - Golem - Genome, Inc.
College sogar Football gespielt. Jetzt ist er auf der Insel, und wir wissen beide, was das bedeutet. Soll so jemand sein ganzes Leben zerstören, nur um einen sinnlosen Mord zu begehen?«
»Ist ja gut«, sagte Sanders. »Ich trauere mit dir. Aber ich will dir sagen, wie ich das sehe: Da ist dieser junge, aufstrebende Manager, der bald heiraten will. Er hat ein schönes Haus mit allem Drum und Dran. Das einzige Problem, er ist ein Transkriptor. Für ihn selbst aber ist es kein Problem. Seit zwanzig Jahren hat er das nun schon verborgen. Warum sollte sich das jetzt auf einmal ändern? Außerdem hat er ja seinen Daddy, derihn beschützt. Aber da ist dieser vorwitzige Wissenschaftler, Dr. Smalls, und der schaut in die Krankenakten der Mitarbeiter und stellt fest …«
»Warum sollte Smalls das tun?«
»Wer weiß? Vielleicht ist er bloß ein guter Bürger und will selbst mal einen Transkriptor fangen. Und dabei stößt er dann auf Thomas Roosevelt. Er hat diesen Kerl kalt erwischt, und das Beste: Der Typ ist auch noch der Sohn von seinem Chef. Aber bevor Smalls ihn verpfeifen kann, erledigt Roosevelt ihn und seine Frau.«
»Das kaufe ich dir nicht ab. Irgendjemand hat Roosevelt in die Pfanne gehauen. Irgendjemand hat ihn an die TFU verpfiffen. Und damit hat er mehr Grund zur Rache als die meisten Menschen. Aber Smalls hat er nicht getötet. Niemals.«
»Die TFU hat mit Sicherheit schon Hunderte, wenn nicht Tausende von Transkriptoren eingesperrt, weil sie angeblich Dinge getan haben, mit denen sie in Wahrheit gar nichts zu tun hatten. Warum nimmst du das so persönlich?«
»Weil jemand ausgerechnet den Mann umgebracht hat, der an einem Heilmittel für Manna gearbeitet hat, der es vielleicht sogar schon gefunden hatte. Und das widert mich an.«
»Okay«, sagte Sanders. Er verstand sofort. »Dann lass uns den Bastard schnappen.«
»Der TFU wird es nicht gefallen, wenn wir uns mit einem Fall beschäftigen, den sie abgeschlossen haben.«
»Scheiß drauf.«
Arden spürte, wie ihm eine Last von den Schultern fiel. Er war sich nicht sicher gewesen, dass Sanders ihm bei inoffiziellen Ermittlungen helfen würde, denn es war sehr viel verlangt; deshalb war es nun eine riesige Erleichterung für Arden, diese Worte aus dem Mund seines Partners zu hören.
Als sie an einer Ampel in Chinatown warteten, aktivierteArden eine E-Paper-Ausgabe der Village Voice und blätterte zu den XXX-Anzeigen. Kleine Popup-Videos von asiatischen Escortservices, Transsexuellen und tanzenden Teenagertranskriptoren erschienen.
»Nett«, bemerkte Sanders.
»Erinnerst du dich noch an Benny Zero?«, fragte Arden.
»Klar.«
Benny Zero war der Spitzname eines kleinen Gauners und Zuhälters, der hauptsächlich mit Transkriptorennutten und Callgirls handelte. Queen Elizabeth hatte seinen Namen Arden gegenüber erwähnt. Je mehr Arden sich über Benny informiert hatte, desto sicherer war er, dass dieser Busche ihre Verbindung zu dem Täter darstellte, der Smalls und dessen Frau ermordet hatte. Als Arden und Sanders vor Jahren bei der Sitte gearbeitet hatten, stand Benny Zero noch in dem Ruf, nur mit hochklassigen Menschenmädchen zu handeln, doch nach ein paar Ausflügen in den Knast und einem Zusammenstoß mit der Russenmafia war Benny in den Untergrund gegangen. Zwar waren Huren noch immer sein Geschäft, aber nur Transkriptoren.
Benny hatte gute Verbindungen zu jenen Transkriptoren, die nirgends mehr inventarisiert waren. Er könnte also davon wissen, wenn jemand einen Psycho-Transkriptor bestellt hatte – eines jener Modelle, die Morde wie den an Dr. Smalls begingen. Das Problem war nur: Um mit Benny Zero reden zu können, mussten sie ihn erst einmal finden.
Sanders suchte sich willkürlich eine Anzeige aus, »Lüsterne Latinas«, wo ein animiertes Bild einer Vanessa-Del-Rio-Kopie lief, nur dass die Frau wie alle Transkriptorinnen einen größeren Busen und einen prallen, runden Hintern hatte.
Arden wählte die Nummer. Nach dem dritten Klingeln meldete sich eine Frau.
»Hi. Ich würde gerne was bestellen«, sagte Arden. »Ich bin geschäftlich in der Stadt und wohne im Madison Hotel, Zimmer 17.«
»Okay«, erwiderte die Frau. Sie bemühte sich, sexy zu klingen, hörte sich aber deutlich gelangweilt an, wie eine Telefonsex-Dame nach einer langen Schicht. »Was für Essen hätten Sie denn gerne? Wir haben asiatisch, spanisch und russisch.«
Arden dachte an seine Exfrau. »Haben sie auch WASP?«
»Äh …« Die Frau am anderen Ende
Weitere Kostenlose Bücher