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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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sie ihn in diese Lage gebracht hatten, und er hasste sich selbst dafür, dass er ihnen gab, was sie wollten. Denn wenn er es nicht tat, würde er bald in einem Sack stecken, und die Knochensammler würden ihn entsorgen. Und dann würde er seine Rache nicht bekommen. Wenn die Meute also den Tod wollte, würde er ihr den Tod geben; aber er würde nie vergessen, zu was sie ihn gezwungen hatten.
    Sie erreichten das Ende des Gangs. Vor ihnen befand sich ein schwarzes Metalltor, dahinter das Schlachtfeld. Coach Sharp und der Rest des Trainerstabs warteten daneben. Sie hatten die Headsets aufgesetzt und blätterten durch Formationsbücher.
    »Ruhig Blut, Männer«, sagte Coach Sharp.
    Gedämpfte Musik und die verzerrte Stimme des Stadionsprechers hallten durch den langen Tunnel. Sie befanden sich direkt unter der riesigen Zuschauertribüne, und Roosevelt hörte das Publikum buhen.
    »Houston kommt gerade raus«, sagte Regal Blue.
    Aus Stunden wurden Tage, aus Tagen Wochen und aus Wochen Monate. Schließlich zerfiel alles: Fleisch wurde zu Staub, Bäume zu Erde, Steine zu Sand. Doch Roosevelt durfte nicht zulassen, dass es ihm jetzt schon so erging. Er hatte noch viel zu tun.
    Die TFU-Beamten zogen sich in den Tunnel zurück und ließen die Transkriptoren und ihre Trainer allein. Hinter ihnen schloss sich ein zweites Tor. Roosevelt und sein Team waren gefangen. Regal Blue hatte sich den Dreispitz unter den Arm geklemmt und rieb sich den Kopf.
    »Denkst du an deinen Traum?«, fragte Roosevelt.
    Das Buhen verstummte, und wieder war die gedämpfte Stimme des Stadionsprechers zu hören. Jubel brandete auf; Fanfaren schmetterten, und laute Tanzmusik dröhnte durchs Stadion.
    »Okay, macht euch bereit!«, rief Coach Sharp zu ihnen hinunter.
    Mit einem Rumpeln hob sich langsam das Tor. Immer mehr Licht fiel in den Tunnel, und der Zuschauerlärm wuchs. Zischend strömte Dampf aus den Kanten der Rampe und kroch über den Boden und aufs Feld. Als das Tor sich vollständig geöffnet hatte, war der Lärm ohrenbetäubend. Ein Feuerwerk wurde abgebrannt, und ein Funkenregen ging um die vorrückenden Transkriptoren nieder.
    »Ich sehe euch dann auf dem Feld«, rief Coach Sharp ihnen hinterher.

Der Exzess ist unser Freund
    S axton beobachtete, wie die Menge unter ihm sich für die Schlacht von Bunker Hill warm machte. Hoch über allem, in der VIP-Lounge, fingerte Saxton am weißen Leder des Azzia-Sofas herum und versuchte, das Problem mit dem Testament seines Vaters zu vergessen. Für ihn war jetzt die Blondine in seinem Arm das Wichtigste. Die Transkriptorin war ein Geschenk von General Washington, und Saxton war im Laufe der letzten paar Monate geradezu süchtig nach ihr geworden. Sie war der schönste Cartooncharakter, den Saxton je gesehen hatte. Jede Rundung ihres Körpers war makellos designt – so perfekt, dass sie mehr einer Animefigur als einer echten Frau ähnelte.
    Es war die Eröffnungsschlacht der Spiele, der Saisonauftakt, und die VIP-Lounge war wie immer gut gefüllt. Die hier versammelten Broker waren durch die Bank jung, im Schnitt Mitte zwanzig, und alle hatten sie die Krawatten gelockert und die Ärmel aufgekrempelt. Die anwesenden Transkriptorenfrauen waren Spitzenmodelle von erlesener Schönheit. So wurde bei Genico Party gemacht.
    Im hinteren Teil der Lounge schlug Lieberman mit einem Löffel gegen ein Champagnerglas, und alle drehten sich zu ihm um. Ein Feuerwerk erhellte den Himmel hinter ihm.
    »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte Lieberman zu denGästen. »Auch wenn wir unseren Gründer verloren haben, hat Genico in den vergangenen sechs Monaten großen Profit gemacht. Jeder von Ihnen hat seinen Anteil daran. Deshalb sollen Sie sich heute Abend bestens amüsieren.« Lieberman griff hinter sich, nahm die Hand einer wunderschönen, schwarzhaarigen Transkriptorin und führte sie in den Kreis der Broker. Die Broker jubelten, und Lieberman lächelte. »Ich möchte Ihnen die neueste Entwicklung aus unseren Laboren vorstellen. Sie wird im nächsten Frühjahr auf den Markt kommen, und ich hielt es nur für angemessen, dass Sie sie als Erste zu sehen bekommen. Ich hoffe, das war eine gute Idee.«
    »Ja!«, riefen die Broker im Chor.
    »Und jetzt«, Lieberman hob die Hände, und die Broker verstummten, »halte ich die Zeit für gekommen, jemanden ganz besonders auszuzeichnen – jemanden, der die Leitung dieses Unternehmens übernommen und uns in die richtige Richtung geführt hat.« Lieberman schaute zu Saxton und

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