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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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lächelte strahlend. »Phillip, kommen Sie doch bitte mal her.«
    Saxton bahnte sich einen Weg durch die Phalanx der Broker, und alle klopften sie ihm anerkennend auf den Rücken. Als er die Mitte des Kreises erreichte, griff Lieberman in die Tasche, zog einen Autoschlüssel heraus und hielt ihn in die Luft. Das Licht funkelte auf dem Metall wie die Sonne auf der Klinge des Schwertes Excalibur.
    Lieberman betrachtete den Schlüssel bewundernd. »Ich möchte Ihnen das hier schenken«, sagte er dann. »Sie werden feststellen, dass dieser Schlüssel zu einem Aston Martin Vanquish passt, der draußen vor dem Stadion parkt. Betrachten Sie dieses kleine Geschenk als Zeichen der Wertschätzung, die Genico Ihnen entgegenbringt.«
    Saxton nahm den Schlüssel, strich kurz über die Kerben und hielt ihn dann in die Höhe, sodass jeder ihn sehen konnte.Wieder jubelten die Broker und drängten sich um ihn. Der Aston Martin war das ultimative Brokerfahrzeug, die perfekte Kombination von Luxus und Schnelligkeit, ein wahrhaftiges Symbol des Exzesses, den sie sich alle so redlich verdient hatten. Saxton steckte den Schlüssel ein, nickte der jubelnden Menge zu und verließ den Kreis dann wieder.
    »Und nun genießen Sie die Schlacht heute Abend«, fuhr Lieberman fort. »Lassen Sie uns die nächsten sechs Monate noch besser werden!«
    Saxton gesellte sich wieder zu seiner Blondine, die sich bei ihm unterhakte und flüsterte: »Ich gratuliere.« Normalerweise wäre Saxton nach diesem öffentlichen Lob überglücklich gewesen, doch das Meeting vom Nachmittag dämpfte seine Laune erheblich. Er hasste die Anwälte seines Vaters dafür, dass sie ihm diesen Augenblick verdorben hatten. Dabei hätte es der Höhepunkt seines Lebens sein sollen: die öffentliche Anerkennung seines Erfolgs. Doch der wahre Preis war noch immer außerhalb seiner Reichweite.
    Dabei brauchte er das Geld seines Vaters gar nicht. Er hatte Genico. Und war er nicht klug genug, ein eigenes Vermögen aufzubauen? Saxtons Enthusiasmus kehrte zurück, als er an seine Aussichten dachte. Er hatte die kühnste Investmentstrategie in Gang gesetzt, die sich je ein Industrieboss ausgedacht hatte. Sein Plan würde Genicos Erfolg bis weit in die Zukunft hinein sichern. Und es hatte erst jemanden wie ihn, Saxton, gebraucht, um dies umzusetzen. Roosevelt mit seiner kindischen Ethik hätte Saxtons Visionen niemals geteilt, und erst recht hätte er nicht die Kraft besessen, Saxtons Programme in die Tat umzusetzen.
    Saxton schaute aus dem Fenster des VIP-Bereichs über das Schlachtfeld, das sich unter ihm dehnte. Er dachte an Roosevelt und schnappte sich dann einen Wodka von einem Spitzenmodell von Kellnerin, das gerade an ihm vorüberkam. Ein Fotograf wollte ein Bild von ihm machen. Saxton bemerkte es, hob das Wodkaglas, zog die Blondine zu sich heran und lächelte. Blaues Izod-Hemd, weiße Leinenhose, dunkler Teint – man musste Erfolg nicht nur im stillen Kämmerlein genießen, man musste ihn auch nach außen hin zeigen. Der Mann machte sein Foto, und Saxton leerte das Glas in einem Zug. Ein wenig Bitterkeit stieg in ihm auf, als er daran dachte, wie er Roosevelt an die TFU verpfiffen und die Kontrolle über Genico an sich gerissen hatte. Aber als erfolgreicher Mann musste man lernen, mit seiner Schuld zu leben. Das war anderen großen Männern vor ihm bestimmt nicht anders ergangen.
    Wieder stieg ein Feuerwerk über dem Schlachtfeld auf, und die Menge grölte. Hinter Saxton johlten die Broker, als zwei Transkriptorinnen mitten im Raum einander liebkosten. Die eine hatte in gespielter Lust den Mund geöffnet; ihr Bioprint zeigte sich als Fenster mit geschlossenen Läden.
    Saxton trank noch ein Glas Wodka und reichte auch der Blondine eins. Unten öffnete sich das Rampentor, und die Transkriptorensoldaten marschierten heraus. Die Schlacht würde gleich beginnen.

Die Schlacht
    R oosevelt schloss sich den Marschierenden an. Langsam nahmen sie Geschwindigkeit auf, bis sie schließlich die Rampe hinaufjoggten. Die Muskete in der Hand, lief Roosevelt ins Stadion. Feuerwerk knallte und prasselte um ihn herum. Als er die Wand aus Rauch durchbrach, war die Luft kühl.
    Die Rampe führte auf eine flache Grasebene hinaus, und Roosevelt wurde erst einmal vom Flutlicht geblendet. Überall um ihn her grölten die Zuschauer. Musik plärrte aus riesigen Lautsprechern über ihren Köpfen. Die Zuschauer erhoben sich und jubelten. Die Braves standen im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit.
    Am

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