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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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zurück.
    »Er hat Edoron manipuliert! Verhext hat er ihn!«, beschuldigte einer der Männer mich und wies mit der Spitze seines Schwertes auf mich. Ein Anderer trat an ihn heran.
    »Du hast Edorons Befehle gehört«, entgegnete er scharf. Er sah von seinem Gefolgsmann weg. Sein Blick traf mich.
    »Wir werden es im Auge behalten.« Auch er verließ das Zelt. Wenig später wurden Essen und Tücher ins Zelt hineingereicht, damit der Befehle von Edoron genüge getan war. Ich war nicht hungrig. Dennoch aß ich, da ich nicht noch mehr Zorn auf mich lenken wollte. Wenn diese Männer mir Essen gaben und ich es verkommen ließ, mit dem Hintergedanken, dass Essen rar war, würde das sicher nur alles verschlimmern. Also zwängte ich Bissen für Bissen in mich hinein.
    Die Ungewissheit machte mich madig. Dazu noch umgeben von Feindseligkeit zu sein war furchtbar. Nachdem ich mich etwas an das alles gewöhnt hatte, bastelte ich mir aus den Tüchern ein Bett. Dachte an meine Freunde. Hoffte, dass bei Skorn alles gut lief und, dass Boris oder Prophet mich bald fänden. Nein, Prophet korrigierte ich mich. Würde Boris hier auftauchen, würde das wohl möglich alles nur verschärfen. Prophet konnte hingegen vielleicht unentdeckt bleiben.
    Ich kroch unter die Tücher. Fürchtete mich, wie noch nie in meinem ganzen Leben. Das Mal brannte warnend auf meiner Schulter und mein gesamter Körper tat wieder einmal weh.
    Wie quälend war es eigentlich Mensch zu sein? Trotz dieser Frage verkniff ich mir jeden Gedanken an das brocksche Dasein. Formwandeln wäre nun ziemlich gefährlich, in mehr als nur einer Hinsicht. Also ergab ich mich meinem Schicksal ein Mensch bleiben zu müssen.
    Einer der Männer zog mit seiner Schwertspitze die Decke von meinem Gesicht.
    »Dein Gesicht bleibt draußen!«, zischte er mich an. Was glaubten die, dass ich mich zu einem winzigen Insekt verwandelte und ihren Händen entschlüpfen könnte?! Ich nickte nur steif.
    Die Nacht war lange hereingebrochen, als mir endgültig vor Erschöpfung die Augen zufielen. Ich hätte nicht gedacht an so einem feindseligen Ort schlafen zu können. Obwohl ich jedoch schon länger als nur ein paar Tage menschlich war, war es doch so, dass es völlig anders war als das brocksche Dasein. Das wurde mir zwar anfangs gar nicht so bewusst, doch nun, da ich es geschafft hatte sogar in Gefangenschaft einzuschlafen, wurde es mir klar.
    Als ich aufwachte, hielt ich die Augen geschlossen und wanderte vorsichtig meinen Körper entlang. Eine Linderung war nicht festzustellen, stattdessen, erschien mir mein Körper heute nur noch unbehaglicher als gestern zu sein.
    Ich mochte die Augen nicht öffnen, wollte mir vorstellen, dass ich im Feenwald wäre, bei meiner Silvana. Vielleicht wäre es doch nicht so schlecht gewesen Diego als Leihtsurpa zu akzeptieren …
    »Edoron, was führst du im Schilde? Die Männer reden. Wenn nicht bald etwas geschieht oder sie wenigstens mehr erfahren wird das nicht gut für dich ausgehen, alter Freund.« Ich hörte Edoron seufzen und auf und ab gehen.
    »Natürlich, ihr habt es ja alle vergessen.«
    »Wovon redest du?«
    »Von den Geschichten der Männer, die unsere Vorfahren sind.«
    »Das ist alter Humbug!«
    »Humbug? Dann erkläre mir, Loron, wie kommt es, dass ein Formwandler auf uns trifft und dann auch noch in einer Zeit, in der sich die Hexe erhebt?«
    »Das weißt du nicht!«
    »Akzeptieren wollte es nie jemand, dass die Hexe wiederkehren würde. Und sie wird es, gleich wie viele Magier, Magierinnen und magische Wesen Tsurpa getötet haben. Sie kommt zurück und auch du kannst es spüren: Den Anstieg der schwarzen Magie. Du fühlst es, so wie auch ich es fühle - durch unser Blut!«
    Edorons energischer Ausführung folgte Stille. Loron räusperte sich schließlich.
    »Ein solcher wird alles zerstören, so heißt es.«
    »Das ist die halbe Wahrheit und das weißt du. Sollte dieser Knabe ein brockscher Formwandler sein, und sollte er derjenige sein, dann wird ihm allein der Kampf gegen die Hexe auferlegt sein. Und das wird nicht einfach, wenn man bedenkt was die Hexe getan haben soll.«
    »Was hast du vor, alter Freund?«
    »Selbst wenn der Bursche nicht derjenige ist, so hat er doch vielleicht wenigstens die Fähigkeiten uns aus diesem gottverdammten Landstrich zu befreien. Uns durch den verwünschten Sumpf zu führen und uns Heim zu bringen! Außerdem sollten wir beide es besser wissen!«
    »Edoron, niemand wird uns mehr kennen.«
    »Das mag sein,

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