Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
Vom Netzwerk:
ein ruhiger, gemütlicher Tag gewesen, weil kaum jemand vor die Tür trat, ob Mensch oder Tier. Der Regen hatte sie alle von der Welt gefegt.
    Es hatte kaum einen Grund für Wachsamkeit gegeben und meinem Stein hatte die kleine Wäsche nicht geschadet. Prophet hatte ich einen Unterschlupf an ihr Nest gebaut in dem sie aufgeplustert gelegen hatte und es sich hatte gut gehen lassen. Ja, das waren die guten alten Zeiten gewesen.
    Und jetzt? Sobald ich nur daran dachte, überfiel mich das blanke Entsetzen. Da war keine Prophet mehr. Meine Freunde schienen nicht mehr weit davon entfernt zu sein einander oder zumindest Silvana an die Kehle zu gehen und all diese Fremden, die alles besetzt hatten, ohne auch nur das geringste über jene zu wissen, die einst diesen Ort als Heim erachtet hatten. Und über alle dem stand eine Prophezeiung, die ich fürchtete, obwohl ich deren Inhalt nicht kannte.
    Völlig versunken in meinen Erinnerungen hatte ich die Augen geschlossen, da legte etwas auf meinen Bein eine meisterliche Bruchlandung hin. Nicht willig die Augen zu öffnen ließ ich sachte meine Hand zu diesem Etwas wandern. Spürte, dass die Verunfallte eine Fee war. Ich öffnete die Augen; Tunkfee. Sie grinste mich an, schwang kindlich mit ihrer Hüfte hin und her und hatte dabei die Hände vor ihrem Bauch gefaltet.
    Ich lächelte sie an.
    »Du weißt nicht, wer du bist oder was du getan hast«, verriet sie mir verschwörerisch flüsternd und kicherte dabei. Sie flatterte schlängelnd zu meinem Gesicht.
    »Ich - « sie legte mir den Zeigefinder auf die Lippen schüttelte den Kopf und ich sah den Schalk in ihren Augen blitzen. Sie genoss es offensichtlich sich geheimnisvoll zu geben. Ich hatte keine Ahnung wie viel an ihren Worten dran war. Was hinderte mich jedoch daran mich auf dieses Spiel einzulassen?
    »Und du weißt es?«, fragte ich also. Sie kicherte noch lauter, endete in einem Hicks und schüttelte noch stärker kichernd den Kopf.
    »Aber irgendwer bestimmt«, antwortete sie.
    »Und DU gehörst nicht dazu!«, neckte sie weiter und klopfte sich schallend lachend auf die Schenkel. Oh man, war sie betrunken!
    »Und wer dann?«, fragte ich und ließ mich nicht von ihr irritieren. Doch schwirrte sie im holprigen Zickzack davon, ohne mir eine Antwort zu geben. Ich gehörte nicht hierher und daher entschied ich, zu gehen, sobald die Wogen hier geglättet waren. Falls das denn noch möglich war.
    Der Knirps hatte nichts mitbekommen. Er schnarchte stattdessen und sabberte mich voll. Kurzerhand schlüpfte ich vorsichtig unter ihm weg, so dass er weiterschlief. Dann formwandelte ich mich zum Menschen, stellte kurz fest, dass ich wohl meine Kleidung inzwischen beim Formwandeln anbehalten konnte, da sie mit eingeschlossen wurde, schnappte mir behutsam den Knirps und ging zu den Zelten. Dort waren Schlafstätten. Ich legte Knirps auf einen Schlafplatz ab. Ich merkte wohl, dass unzählige Augen mich verfolgten, doch ignorierte ich sie.
    Ging wieder zum Feuerplatz. Trat in Silvanas Hütte und sammelte die Kräuter ein, die ich brauchte, um eine heilende Paste herzustellen. Ich sammelte Holz, entfachte ein Feuer, brachte Wasser zum Kochen und begann, ganz traditionell, die Paste herzustellen. Vielleicht hätte ich das alles einfacher und schneller haben können – mit Hilfe meiner Fähigkeiten. Aber irgendwie hatte es etwas Gewohntes und dadurch Beruhigendes, die Paste auf diesem Wege herzustellen.
    Nachdem die Paste fertig war, ging ich zum Knirps zurück und behandelte damit seine Schrammen.
    Es tat mir wirklich leid. Ich hätte nicht ausrasten dürfen. Ich wollte es wenigstens ein bisschen gut machen. Ich war schließlich kein tollwütiger, außer Rand und Band geratener Zauberer. Nein, das war ich nicht.
    Nach den heutigen Geschehnissen nahm ich mir vor, dass ich nicht noch einmal außer Kontrolle geraten würde, egal wie sehr mir irgendwelche Mentalen oder sonst irgendwer zusetzten. Hier war kein Platz für einen hausinternen Kleinkrieg. Ich ließ den Kessel draußen stehen und verzog mich in Silvanas Hütte. Edoron, Diego und Silvana folgten mir.
    Silvana sah unglaublich ausgelaugt aus. Das Bisschen gehen schien ihr ziemlich zugesetzt zu haben. Sie setzte sich schlapp aufs Bett.
    »Was hast du vor?«, fragte sie.
    »Den Schaden, den ich angerichtet hab wieder irgendwie reparieren.«
    »Das sehe ich und du weißt genau, dass ich das nicht meinte.«
    Ich nickte stumm, während ich noch darüber sinnierte wohin mein weiterer Weg

Weitere Kostenlose Bücher