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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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unmittelbaren Nähe befand, sollte dazu herhalten. Es war kein Mensch, doch musste es reichen.
    Ich grub es behutsam aus, drückte es an mich, stellte mich auf mein Fleckchen Erde und konzentrierte mich darauf, dass ich es mochte und diesem Bäumchen keinen Schaden zufügen wollte. Als ich diesen Gedanken hatte, suchte ich mir mit meinen Füßen einen besonders starken, positiven Strom.
    Versuchsweise zog ich gedanklich daran und leitete ihn zu mir um.
    Dann begann ich zu formwandeln. Ich fing mit Wasser an, ging von dort aus zum Feuer über und endete im Stein. Ich spürte dabei deutlich, wie der Baum Energie schöpfte.
    Für einen kurzen Augenblick war ich erleichtert, bis ich merkte, wie er rasant wuchs! Seine Wurzeln gruben sich in die Erde. Ich konnte nicht loslassen und spürte nur, wie sein Gewicht gewaltig wurde.
    Äste krackten über mir, als das Bäumchen dabei war zu einem BAUM zu mutieren, der größer wurde als alle anderen. Er würde mich begraben, dachte ich erschrocken und panisch.
    Bemühte mich redlich dem Prozess ein Ende zu setzen. Kappte schließlich die Verbindung zum Strom und konnte – endlich – den Baum loslassen. Staunend sah ich an ihm empor und wunderte mich zu gleich, dass er mich nicht getötet hatte.
    Erst als ich realisierte was geschehen war, begann ich im Freudentaumel zu schwelgen. Es hatte geklappt! Und dieser BAUM musste mir als Testobjekt genügen, was er auch tat. Ich hatte keinen einzigen Zweifel mehr, dass dies auch mit einem Menschen funktionieren würde.
    Ein Mensch war komplexer und er würde wohl kaum wachsen und ich musste dringend den Prozess zu stoppen beginnen Bruchteile nachdem ich ihn gestartet hätte. Ein Quäntchen von dem was ich mit diesem Baum gemacht hatte, sollte Silvana genüge tun.
    Ich formwandelte zurück zum Menschen, zog mir die Schuhe flux wieder an und eilte rennend zurück zur Hütte. Alle drei hoben die Köpfe, als ich eintrat. Silvana saß noch immer auf dem Bett. Warum hatte sie nicht auf mich gehört?
    »Was hast du in der ganzen Zeit gemacht?«, fragte Silvana sofort.
    »In der ganzen Zeit?«, entgegnete ich verdattert.
    »Ja, wo warst du?«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Wir haben den ganzen Wald nach dir durchkämmt!«, schaltete sich Diego angesäuert ein.
    Aber …
    »Wie lange war ich denn weg?«
    »Einen ganzen Tag«, entgegnete Edoron und musterte mich. Einen Tag? Es waren doch nur Minuten gewesen! Oder nicht?!
    »Ich war im Wald.« Ehe weitere Fragen aufkommen konnten, packte ich Silvana am Arm.
    »Komm mit«, sagte ich und sie sowie die anderen Zwei folgten mir.
    Draußen war Vollmond, wie ich nun erkannte. Ich ließ mich jedoch nicht ablenken und wühlte ganz in der Nähe des riesen Baumes einen neuen Platz frei.
    Ich gebot Silvana sich auf die Erde zu stellen und umarmte sie fest. Ein wenig nervös war ich schon.
    Warf noch einen ehrfürchtigen Blick zum Bäumchen, das sich neuerdings des Titels Riesenbaum erfreuen durfte, schloss die Augen und tat dasselbe wie zuvor mit dem Baum.
    Doch von vornherein fühlte es sich anders an. Es war anstrengender und erschlug mich beinah. Wir tauchten ein in ein Spiel aus leuchtenden Farben, und alles was ich irgendwann noch spürte war ein betäubendes Kribbeln, das mir die Kraft und die Konzentration nahm und mich gleichzeitig lähmte. Mit aller Anstrengung dachte ich, dass ich durch diesen Prozess GANZ gehen musste UND ihn schleunigst beenden musste! Irgendwann dachte ich nur noch Ende. War nicht mehr fähig irgendwas anders zu denken. Und auch dieser Gedanke versuchte meinen Griff mit aller Macht zu entschlüpfen. Ende! Ende! Ende! …
    Doch es schien unendlich.
    »So war es nicht bestimmt!«, hörte ich eine scharfe Stimme tadelnd sagen. Es war unmöglich zu beurteilen, ob diese Stimme männlich oder weiblich war. Jedoch spürte ich, dass jemand sehr mächtiges versuchte mein Wirken von mir und Silvana wegzulenken.
    »Weiche zurück!«, forderte sie und zog noch stärker an meiner Macht. Oh verdammt! Ich hielt es beinah nicht aus!
    »Nein!« , keifte ich zurück und legte meinen ganzen Willen darein Silvana zu heilen.
    »Weiche!«
    »Nein! Ich lass sie nicht auch noch sterben!« , keifte ich gepresst noch energischer.
    »Genauso dickköpfig wie die Botin, aber auch sie erlag mir letztlich. Nun dann stirb für dein Vergehen dem Tod ein Schnippchen zu schlagen!«
    Die Stimme katapultierte mich mit einem Schlag nach hinten. Sie feuerte die Macht, die sie von mir zurückhielt, wieder frontal gegen

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