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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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sie um Verzeihung bitten sollte. Ich wusste beides nicht und sackte neben meinen Sachen zusammen. Wäre ich doch nur vor Sykora geflohen! Aber sie hätte mich doch ohnehin gefunden. Seit meinem beinah Tod war ich zu langsam, um irgendwem zu entkommen. Und vor mir selbst konnte ich sowieso nicht fliehen, also wem machte ich was vor?
    Ich sah wie die Wölfin zu mir kam.
    Für einen Moment sah sie sauer aus, dann seufzte sie und schüttelte den Kopf.
    Wenigstens wissen wir jetzt, dass du doch noch was von deiner Zauberkraft hast.
    Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, also nickte ich nur stumm.
    Und was ist nun? Bekomm ich was von deinem Wunderzeug oder nicht?
    Sie rang mir doch tatsächlich ein flüchtiges Lächeln mit diesem Kommentar ab. Ich zog die Paste hervor und versorgte schweigend ihre Pfote.
    Dein Schweigen ist nicht gut. Du hast behauptet, ich würde dich nicht kennen. Dabei kenn ich dich besser als du glaubst. Der Grund weshalb ich bei dir geblieben bin ist, weil du um einen Freund trauertest, der für viele andere nur ein Vogel gewesen wäre. Weil ich in deinen Augen sah, wie dir das Kämpfen missfiel und weil du meiner Mutter Gnade erwiesen hast. Ich hätte nicht bleiben müssen. Meine Verpflichtung war dich ein Mal zu retten, als Ausgleich dafür, dass du Mutter gerettet hattest. Ich weiß nicht wie oft ich dir inzwischen den Hintern gerettet habe. Doch ich weiß, wenn du dich weiter so drastisch veränderst gäbe es für mich bald keinen Grund mehr zu bleiben. Wenn du uns allen einen Gefallen tun willst, dann redest du, bevor es niemanden mehr gibt, der dir zuhören wird.

Unzufrieden
    Alles, wirklich ALLES musste man selbst machen! Sie hatten Skorn hinausgeschafft und ihn dann der Wildnis überlassen. Schön und gut, aber wer hatte behauptet, dass die Tsurpa danach ihre Posten verlassen durften? Dadurch hatte natürlich niemand mehr darauf Acht gegeben, dass Skorn seinen Bestimmungsort erreichte. Dabei hatte sie, Silvia, doch alles so gut geplant. Jetzt war alles dahin. Skorn war ihren Fängen entglitten. Still fragte sie sich nur, warum sie die Verbindung zu ihm verloren hatte. Hatten diese Idioten von Tsurpa vielleicht nicht die richtige Giftdosis verwandt?
    Ach, immer musste man ALLES selbst tun! Wofür brauchte sie Gefolge, wenn jeder einzelne von ihnen ein absoluter Schwachkopf war und keinen ihrer Befehle richtig auszuführen vermochte?
    Silvia stand mit verkreuzten Armen am Fenster ihres Gemachs. Ihre Finger trommelten aufgebracht auf ihrem Oberarm. Jemand würde bezahlen!
    Für einen winzigen Moment wollte sie Diego hier haben. Er wusste wenigstens wie man ihre Befehle angemessen ausführte und er könnte eine klare Linie in diesen stinkenden Sauhaufen bringen. Aber sie konnte ihn nicht erreichen. Er war bei der Gruppe, die sie zu ihrem Gefährten führen würde. Inzwischen schaffte sie es zwar, dadurch flüchtige Eindrücke von dieser Gruppe übermittelt zu bekommen, doch es war nichts zusammenhängendes.
    Doch wenigstens gab es eine Sache, die sie eingesammelt hatte: Den dunklen Tsurpa. Der Typ, der Golems Verhaltensänderung bewirkt hatte. Und sie gab es ja zu: Diese dunklen Tsurpa waren faszinierend; stärker, schneller, wilder.
    Doch die Hexe würde erst zusehen müssen wie sie diesen abscheulich stinkenden Gesellen zur Kooperation bewog.
    Wenn das der Fall war, dann und das fühlte sie, standen ihr wieder alle Tore offen.
    Jedoch gestaltete sich schon allein die Haltung jener Kreatur als schwierig. Bislang hatte sie noch nicht die richtige Täuschung gefunden, um ihn in seine Schranken zu verweisen. Die Zellen kloppte er auseinander, als wäre es Spielzeug und, um ihn halten zu können, waren mindestens zehn Mann erforderlich. Sie hatten ihn in unzählige schwere Ketten gelegt. Aber das war keine Lösung. Dieser Gigant würde ihr dienen, sogar über die Ewigkeit hinaus. Er würde nur ihr dienen! So jemanden würde sie nicht ziehen lassen, weder in den Tod und erst recht nicht in die Freiheit.
    Sie vernahm etwas an ihm. Es war eine alte Macht, die ihr so vertraut erschien, dass sie ihr eine Gänsehaut bereitete.
    Hätte sie es beim ersten Krieg gewusst. Hätte sie nur gewusst, dass er nichts weiter als das Vorgeplänkel zum großen Schlussakt wäre!
    Silvia sah es noch, als wäre es gerade erst geschehen. Als hätte sie erst ihre Verbannung in die Unterwelt erlebt.
    Und neben dem Besitz des dunklen Tsurpa von Golem, war das zweite Gute, das ihr in die Hände gefallen war, ihre

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