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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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schaudernd überflog. Von den scharfen Felsen ganz zu schweigen. Trotzdem war ich närrisch genug mich näher heranzuwagen. Oh man, was war ich für ein Trottel! Denn kaum stand ich auf einem Geröllhaufen nah am Wasser, da schien es meine Anwesenheit als störend zu empfinden und knallte gegen mich, drückte mich auf die Steine, presste mir die Luft aus den Lungen und riss mich mit sich.
    Zu erst wusste ich gar nicht wie mir geschah. Das Wasser war so kalt, dass sich mein Körper schlagartig zusammenzog. Ich fror und doch fühlte sich meine Haut an, als stünde sie in Flammen.
    Ich hörte das überwältigende Rauschen des Wassers. Wusste nicht mehr, wo Oben und Unten waren. Versuchte, vergeblich, zu schwimmen. Meine Lungen kreischten. Wurde hin und her geschleudert und geriet Zusehens tiefer unter Wasser. War es nun so weit? Nach meinem ersten »Tod« sollte fast direkt der nächste folgen? Ach komm, das war doch nicht nett!
    Ich kämpfte gegen das Wasser und den Luftmangel, doch lange hielt ich nicht stand. Meine Kräfte verließen mich rasch und so trieb ich einem Treibholz gleich im Wasser. Mich empfing die Schwärze der Ohnmacht. Mir klingelten die Ohren. Das war doch nicht fair!
    Obwohl ich dem Wasser nichts entgegen zu setzten hatte, hielt mich mein Dickkopf von der Ohnmacht ab.
    Es schien mir ewig zu dauern, bis das Wasser für einen kurzen Augenblick meinen Kopf freigab, und ich kurz nach Luft schnappen konnte, ehe ich wieder hinabgedrückt wurde. Einmal Schleudergang bitte!
    Ich war nicht geneigt zu sterben und blieb störrisch am Leben. Jedoch, ohne dass der Tod auch hier seine Finger im Spiel gehabt hätte, wäre ich trotzdem kläglich ersoffen. Zu jenem Zeitpunkt wusste ich es nicht und schrieb es indessen meinem Dickkopf zu. Ich prallte gegen etwas Hartes und umklammerte es eisern. Versuchte, mich daran empor zu ziehen.
    Schleichend und mit sehr viel Auf und Ab gelang es mir meinen Kopf über Wasser zu winden. Da hockte ich nun wie ein Klammeräffchen an einem dieser scharfen Reißzähne des Meeres. Jedoch konnte ich dieses verflixte Ding nicht erklimmen und ewig hier hängen konnte ich auch schwerlich. Dazu war dieses Wasser elendig kalt. Was fehlte zu meinem Glück noch?
    Vielleicht ein fluffiges Flauschtier. Ja, genau so definierte ich das, was über die Felsen trippelte als wäre das eine Kleinigkeit. Zu erst hatte ich ja gedacht, dass die weiße Kugel mit feinen Härchen irgendetwas anderes war. Doch das Tierchen drehte sich neugierig zu mir und blickte mich mit seinen runden, schwarzen Knopfaugen an. Dann grinste es so breit, dass es mich eher an einen Breitmaulfrosch erinnerte.
    Es trippelte zum Rand des Felsens plumpste ins Wasser und ließ sich einfach darauf treiben, als gäbe es nichts Leichteres.
    Irgendwie demotivierte mich dieses Getue. Angeber, dachte ich brummig. Ich schaute dem Pelztier ein wenig neidisch hinterher. Doch im weißen Schaum des Wassers war es schon sehr bald meinen Blicken entschwunden.
    Da ich mich nicht ewig hier festhalten konnte, es sei denn ich fror fest, entschied ich mich dafür loszulassen und versuchte mich mit dem Gedanken des Ertrinkens gut zustellen.
    Wie nicht anders zu erwarten geriet ich abermals unter Wasser und wurde kräftig durchgewirbelt. Ich wusste gar nicht, auf was ich zuerst hoffen sollte: Nicht zu ertrinken oder nicht von den Felsen erschlagen zu werden. Letzteres schlug mich mit einem harten Schlag auf den Kopf bewusstlos.
    Als ich wie durch ein Wunder an einem Strand wiedererwachte, war ich absolut orientierungslos und torkelte mit stechendem Kopfsausen ziellos umher.
    »Verschwinde!« , brüllte die Stimme des Ersten erzürnt in meinem Kopf. Von überall her und von nirgendwo kam sie und jagte mir einen Schauer über den Rücken.
    »Du bist hier nicht willkommen!« , heischte es mich an.
    »Ich -«
    »Du! Verschwinde!« , fiel es mir ins Wort »Hast mich betrogen!« , klagte es.
    Ich war hierhergekommen, um Antworten zu finden und wenn es so war, dass das Erste sich nicht irrte, waren wir wohl miteinander bekannt.
    »Wie?«, fragte ich einsilbig, ehe es mich abermals unterbrechen konnte.
    »Das weißt du ganz genau!« , fauchte es zurück.
    »Nein, eben nicht!«, beharrte ich und begegnete Stille. »Ich will doch nur Antworten«, flüsterte ich zu mir. Ich befürchtete schon, dass unsere Unterredung nun beendet wäre, da sprach es:
    »Aber warum bist du dann das letzte Mal vor mir geflohen? Magst du mich denn gar nicht mehr?«
    »Was mögen?

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