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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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leicht. Aber die Aussage von diesem Nicken war deutlich: Siehst du! Hatte ihn offenbar nur in seinem Bestreben bekräftigt und zwar auch vor allen anderen.
    »Trotzdem«, entgegnete er anschließend übermäßig ruhig.
    »Niemand kann mich schützen!«, schnauzte ich ihn an. Er musterte mich mit hochgezogener Braue. Die folgende Stille sagte, dass ein Tsurpa mich sehr wohl schützen könnte. Und keiner, abgesehen von Diego, wagte es sich das auszusprechen. Schon allein, weil Diego der einzig verfügbare Tsurpa war.
    Wurde etwas missmutig, da ein Fehltritt anscheinend gleich dafür sorgen konnte, dass ich einen Aufpasser zugewiesen bekam und dann auch noch jemanden, den ich nicht ausstehen konnte! Und – hallooo – ich war nicht erst seit gestern auf dieser Welt. Genau genommen war ich älter als der Großteil dieser Gruppe. Aber nicht als Mensch, entsann ich mich bitter.
    Oskar, dachte ich wieder diesen Namen, der mir so vertraut und dabei doch so unbeschreiblich fremd erschien.
    Ich legte Trunkfee auf meinem Bein ab, traf den besorgten Blick meiner geliebten Silvana. Sah in ihre Augen. Wusste, dass sie mich erkannte. Sie kannte mich lang genug, um zu sehen, dass ich bis in meine Grundfesten erschüttert war vor Angst. Merkte aber auch, dass sie dieses Mal überhaupt nicht lauschte. Vielleicht weil mich das auch nicht hatte stoppen können.
    Ich sah die Frage in ihren Augen stehen: Was hat dir solche panische Angst gemacht?
    »Mir ist ein großer Fehler unterlaufen«, entgegnete ich dieser stummen Frage mit rauer Stimme und trockenem Hals. Ich schluckte und bat Skorn um seine Tasche, die hinter ihm stand. Ich fürchtete mich nicht zu finden, was ich so verzweifelt suchte.
    Räumte alle Sachen aus der Tasche und fand das Tuch.
    »Ich hab in dieses Tuch etwas eingewickelt.« Ich hob das Tuch an. Es fühlte sich schwer an. So, als wäre der Splitter noch drin. Meine klammen Finger begannen zu zittern.
    »Hab, na ja … Silvana, ich hab dir doch die Sache mit dem Tor erzählt … Dem Tor des Vereinnahmens.« Sie nickte stumm und mit zusammengebissenen Zähnen. Der alte Schatten des Grauens schlich sich wieder zurück auf ihr Gesicht.
    »Ich hab dir damals nicht alles gesagt. Die Wahrheit ist, dass dieses Tor … Nun ja …«
    »Es hat dich gerufen?«, fragte Skorn ungläubig. Ich schüttelte den Kopf.
    »Mehr als das«, gestand ich. Die Schatten des Grauens wurden beständig größer – sofern das überhaupt noch möglich war. Nur, dass sie sich jetzt nicht mehr nur auf Silvanas Gesicht geschlichen hatten. Sogar Sykora schien zu wissen was diese Tore waren. Und sogar Diego schien nicht unberührt zu bleiben, sondern überrascht. Keine Ahnung, ob gut überrascht oder, ob es auch ihm Angst machte. Nur Boris und Prophet schienen gänzlich unüberrascht und ruhig.
    »Es gehörte mir und ertränkte mich zugleich«, sagte ich hastig, um es endlich hinter mich zu bringen.
    »Aber damit nicht genug … Dadurch, dass ich so fühlte, habe ich mir ein Stück des Tores mitgenommen und in diesen Stofffetzen gewickelt.« Ich deutete auf den dunklen Stoff in meiner Hand. So atemlos wie ich mich fühlte, mit dem eisigen Griff der Angst um den Hals, ging es offenbar auch denen, die mir am Herzen lagen.
    Ich fühlte mich übermannt und erstarrt von der Panik, dass der Splitter nicht mehr in dem Tuch war. Daher zögerte ich auch den Augenblick hinaus in dem ich mich vergewisserte.
    Dann erhielt das Feuer meine Aufmerksamkeit, denn es begann kurzzeitig heller zu leuchten, beinah als würde es selbst Feuer spucken. Es erschienen gleich fünf der lästigen Feuerzüngler.
    »Heute fordern wir die Begleichung deiner Schuld ein. Zweierlei für zwei unserer Dienste:«, piepste der Feuerzüngler, der mir damals den Baum vom Rücken gebrannt hatte, gehässig. Zumindest klang seine Stimme wie die jenes Feuerzünglers. Er nahm sich gerade wirklich wichtig mit seinem Herumgehopse. Außerdem wirkte er wirklich aufgeregt und ungeduldig.
    »Das Tuch mitsamt Inhalt geht in unseren Besitz über«, hörte ich ihn mit sich vor Vorfreude überschlagender Stimme sagen. Ich wollte auffahren und widersprechen, doch kam ich gar nicht so weit, da die Feuerzüngler alles in Brand setzten einschließlich meiner Hand, wodurch ich aufjaulte.
    »Golem, du wirst gehorchen und mir außerdem genau zu hören!«, ermahnte der Feuerzüngler mich und ließ das Feuer um meine Hand noch einmal stärker aufbrennen.
    »Der zweite Teil, für das Stehlen unseres Feuers – eine

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