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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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der schlimmsten Straftaten: Du wirst die Drachenflamme erringen. Wenn du sie hast, werden wir sie zu passender Zeit einfordern.« Eine kleine Feuerschlinge wand sich um das Tuch und ließ es aus meinen Fingerspitzen verschwinden.
    »Damit du nicht vergisst!«, sagte der Feuerzüngler und brannte mir ein Flammenmal auf meine Schulter. Ich spürte es deutlich und jaulte abermals auf. Danach verschwanden sie und nahmen ihr verfluchtes Feuer mit.
    Alles, was ich noch denken konnte war: Oh nein, jetzt hatten Feuerzüngler den Splitter! Ich sah auf meine verbrannte Hand und dachte daran, dass Silvana damals so Recht gehabt hatte. War fassungslos, erschütterter und ängstlicher denn je. Jeder wusste schließlich, dass Feuerzüngler, sobald sie schwarze Magie in ihre schmutzigen Finger bekamen, großes Unheil stifteten.
    Und das mit der Drachenflamme? Ich hatte offen gestanden keine Ahnung,was das sein sollte.
    »… Golem!«, drang Silvanas Stimme an meine Ohren. Sie saß plötzlich vor mir und hatte mich an der Schulter gepackt.
    »Golem?« Ich sah sie an.
    »Hör zu, in diesem Stofffetzen war kein Teil des Tores! Es muss verloren gegangen sein.«
    »Aber, was soll dann drin gewesen sein?«, fragte ich mit staubtrockener Kehle, die wehtat.
    »Meine Schwester mag Steine und der, der darin eingewickelt war, war ein äußerst schöner Stein. So einen hatte sie noch nicht und ich dachte sie würde sich drüber freuen«, meldete sich Sykora zu Wort. Tränen nah sah ich Silvana an. Sie schüttelte den Kopf. Niemand wusste, wo dieser dämliche Splitter war.
    »Muss ihn wiederfinden …«, flüsterte ich.
    »Tja, und nebenbei besorgst du dann Drachenflamme«, höhnte Diego ungerührt. »Ich wusste doch, dass ich den Zauber meiner Hexe überall an dir sah«, lächelte er selbstzufrieden.
    Ich wollte ihm am liebsten an die Kehle springen, jedoch fühlte ich mich so mutlos, dass ich es bei einem düsteren Blick beließ.
    »Was ist die Drachenflamme?«, fragte ich leise. Unangenehme Stille folgte meiner Frage. Alle sahen mich an, als wäre ich todgeweiht. Doch bevor Diego einen Monolog, der vor Arroganz sicher nur so gestrotzt hätte, beginnen konnte, antwortete Boris:
    »Die Drachenflamme oder auch bekannt als Drachenfeuer ist magisches Feuer, das mächtiger als jedes bekanntes Feuer ist. Es kann nur erschaffen werden, wenn der Meister der Drachen, der schwarze Dradarko, einen Formwandler mit seinem Feuer bespuckt, während der Formwandler sich verwandelt. Es funktioniert nur, sofern der Formwandler die seltene Gabe besitzt die Gestalt eines Brockens anzunehmen.
    Um es zu erschaffen, muss der Formwandler sich als Mensch der Flamme Dradarkos aussetzen und formwandeln, bis er ein Brocken ist. Der entzündet sich dann und wird damit zum Feuerkoloss. Als nächste Stufe muss der Formwandler es erreichen, sich in den Wasserkoloss zu wandeln, um das Feuer zu löschen.
    Bisher scheiterten alle Versuche die Drachenflamme zu erschaffen. Sie ist mehr ein Mythos, obwohl jeder genau weiß, dass es sie geben könnte.
    Der Formwandler erhält durch das Feuer der Drachen zwei neue Formen: Den Feuerkoloss und für dessen Ausgleich den Wasserkoloss.«
    Ich knabberte hart an dem was Boris mir da erzählte. Ahnte schon, dass es an ein Ding der Unmöglichkeit grenzte, Feuer-und Wasserkoloss zu werden und die Drachenflamme zu erschaffen. Ich würde diese Formen von vornherein kontrollieren müssen. Feuer war aber generell unkontrollierbar und Wasser unbändig, beide unbezähmbar. Außerdem müsste ich das schaffen, während ich von einem Drachen mit Feuer bespuckt würde, was sicherlich kein Spaziergang war. Kurzum schon allein das Formwandeln zum Brocken unter den Bedingungen zum Abschluss zu bringen war ein aberwitziges Unterfangen. Obwohl ich noch nicht lange Mensch war, bewies mir meine Hand deutlich, dass es nicht auszuhalten wäre, von einem Drachen flambiert zu werden.
    »Was passierte mit den Formwandlern die es probiert haben?«, fragte ich heiser.
    »Jene, die es versuchten, starben bei dem Versuch. Sie verbannten unter Dradarkos Flamme, noch ehe sie überhaupt den Brocken gemeistert hatten, und brennen noch heute. Die Feuerzüngler geben dir die Todesstrafe für deinen hinterhältigen Diebstahl. Es war zwar für den guten Zweck, nämlich für die Rettung eines unschuldigen Kindes, doch sie verliehen dir erst die Möglichkeit dazu dieses Kind zu retten und allein deshalb wünschen sie dir nur das Schlechteste. Dazu kommt dann noch, dass sie das

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