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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Atmosphäre.
    Ungewohnte Laute drangen von überallher. Teilweise Geräusche, die nicht einmal mir je zu Ohren gekommen waren. In diesen Gefilden würde ein Mensch wie ich schnell verloren sein. Ungeheuerlich! Weshalb ich noch glücklicher über meine Drachenbegleitung war.
    Trunkfee war dagegen ziemlich arbeitsintensiv. Sie wurde einfach nicht klar im Kopf. Immer, wenn sie irgendwo einen Hauch Wasser sah, dachte sie sofort an die Quelle. Gierte ungehalten nach dem Wasser und ertränkte sich halbwegs bei dem Versuch zu trinken. Ich hoffte nur, dass es nur seine Zeit bräuchte, bis sie wieder zu sich kam. Doch bis dahin war es mit ihr wirklich schwierig.
    Ein kleines Kind zu hüten, wäre sogar einfacher gewesen, da Trunkfee ja sogar noch kleiner war. Sie war weg, ehe man mit der Wimper gezuckt hatte und auf eines konnte man sich gewiss verlassen: Hatte man selbst kein Wasser finden können, konnte man sich sicher sein, dass Trunkfee welches fand. Bei dem Zusammenstoß von Trunkfee mit Wasser, konnte man allerdings immer nur hoffen, dass es glimpflich für die kleine Fee ausging.
    Deshalb spielte ich Aufpasser, wobei mich Prophet sehr unterstützte. Ohne sie wäre Trunkfee schon mindestens zehn Mal ertrunken.
    Diese Rast sollte allerdings ein paar Stunden dauern und hier fand sich überall Wasser. Na das konnte ja heiter werden! Glücklicherweise schlief Trunkfee gerade. Ich stellte Prophet ab, um Wache zu schieben. Sie schien damit kein Problem zu haben. Boris schnarchte schon lange. Während meine Gefährten sich ausruhten, machte ich mich an die Erkundung dieses Landstriches.
    Das Gelände war unwegsam und das Wasser tückisch, da man hier schnell versank. Ich war enttäuscht, hatte ich doch erwartet, gleich einem Willkommenskommando voller Magie zu begegnen. Stattdessen hörte ich nur, aber sehen konnte ich hier nichts von dem was ich erwartet hatte. Ich vermutet, dass sie alle im Kern dieses grünen Meeres zu finden waren.
    Kraxelte durch das Geäst, manchmal unwegsame Hänge hinauf.
    Je länger ich mich in diesem Sumpf aufhielt, desto deutlicher spürte ich die Magie dieses Ortes, dieses ganzen Weltteils.
    Meine Enttäuschung wich Verblüffen, da ich noch nie so viel Magie auf einem Haufen gespürt hatte. Dieser Sumpf schien regelrecht beseelt von ihr zu sein. Ich erinnerte mich, dass in diesen Sümpfen auch ein magischer Wald sein sollte, der seine Magie immer kurzzeitig dem mächtigsten magischen Wesen verlieh, das in ihm wanderte. Vielleicht war es aber auch nur ein Märchen.
    Sollte ich versuchen, ihn auf eigene Faust zu finden? Ich hatte nicht die geringste Idee von Entfernung in diesem Gebiet und auch nicht wie weit ich als Mensch im Stande war zu gehen. Trotzdem war die Verlockung überwältigend und so machte ich mich auf den Wald zu finden.
    Ich verlor jegliches Zeitgefühl und egal, ob Tag oder Nacht dieser Sumpf schien verhext, da niemals die Schwärze der Nacht bis zu ihm hindurch sickerte. Es wurde dunkler, aber das Höchste der Gefühle war die Dämmerung.
    Ich durchwatete knietiefes Gewässer. Zog mich aus tiefem Schlamm. Marschierte weiter. Ich wusste nicht, was in mich gefahren war, doch an Anhalten dachte ich nicht. Gewöhnlich hätte ich doch jetzt schon erschlagen sein müssen, doch die Magie hier putschte mich auf. Sie ließ mich Dinge tun, die mir als Mensch nicht hätten gelingen dürfen. Ich hatte das Gefühl, gerufen zu werden. Nicht im bedrohlichen Sinne, denn ich rief zurück. Das hieß meine magischen Wurzeln riefen. Ich lief einfach nur.
    Es war beinah als käme ich nach Hause. In ein anderes zu Hause, nicht das was Silvana für mich parat hielt. Mein zu Hause. Kam ich hierher? Wenn das der Fall war, warum erinnerte ich mich dann nicht? Oder lag es doch nur an der Magie, die mir diesen Ort heimisch machte?
    Mein Verlangen, endlich nach Jahrhunderten nach Hause zu kommen, drängte mich weiter, immer weiter. Fand keine Ruhe, wollte sie auch nicht finden. Beschleunigte meine Schritte immer weiter. Wurde zunehmend aufgeregter. Kämpfte mich durch die Landschaft. Nichts konnte mich aufhalten.
    Hatte keine Ahnung wie lange oder wohin ich gelaufen war. Wusste nur, dass ich auf einer moosbedeckten Fläche einfach umkippte und schlief, von jetzt auf gleich.
    Als ich meine Augen wieder öffnete, fühlte ich mich erholt. Schön mollig warm und geborgen. Eingerollt in dieser wunderbar weichen Decke. Mmm, ich rieb meinen Kopf in mein Kopfkissen. Zog meine Decke bis zur Nasenspitze hoch. Vergrub

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